- Mehrere hundert Millionen Euro für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel
- Eine Milliarde Euro für Projekte im Straßen-, Schienen- und Luftverkehr
- 903 Millionen Euro für neue Industrie- und KMU-Investitionen
- 760 Millionen Euro für Energieprojekte
Während in Kattowitz die UN-Klimakonferenz COP 24 stattfand, genehmigte der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank (EIB) mehrere hundert Millionen Euro für Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Bewältigung seiner Folgen. Die Bank finanziert unter anderem Wind- und Solarkraftprojekte, energetische Sanierungen sowie Abfall- und Wasserwirtschaftsprojekte.
Insgesamt genehmigte der Verwaltungsrat der EIB in seiner monatlichen Sitzung gestern in Luxemburg neue Finanzierungen von 3,8 Milliarden Euro für Unternehmen, Verkehrs-, Energie- und Wasserversorgungsprojekte sowie für Vorhaben im sozialen Wohnungsbau. Die EIB finanziert damit Projekte in Europa und Afrika.
„Wenn wir die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung verwirklichen und die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreichen wollen, brauchen wir eine widerstandsfähige Gesellschaft. Derzeit beteiligen sich Fachleute der EIB aktiv an den Diskussionen auf der Klimaschutzkonferenz in Kattowitz. Durch die heute genehmigten Projekte werden Haushalte Zugang zu sauberer Energie, zu Trinkwasser und zu energieeffizienten Sozialwohnungen bekommen. Die Bank der EU wird weiterhin eine wichtige Rolle dabei spielen, die Ziele von Paris zu erreichen“, sagte Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank.
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
In Spanien stellt die Bank 335 Millionen Euro für den Bau von Windkraft- und Fotovoltaikanlagen bereit. Diese Projekte helfen dem Land dabei, sein Ziel zu erreichen, den Energieverbrauch bis 2020 zu 20 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu decken.
In Finnland soll mit einem neuen Investitionsprogramm von 200 Millionen Euro die Stromverteilung im Südwesten und Norden des Landes modernisiert und ausgebaut werden.
Die rumänische Hauptstadt Bukarest wird die Energieeffizienz von Wohngebäuden verbessern.
EIB-Finanzierungen für Energieprojekte im Jahr 2017:
Bessere Trinkwasserversorgung und Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Im Vereinigten Königreich soll ein neues Investitionsprogramm von 114 Millionen Euro die Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung widerstandsfähiger machen.
Die belgische Provinz Wallonisch-Brabant will mit einem EIB-Darlehen von 80 Millionen Euro die Wasserversorgung und die Abfallsammlung modernisieren und Brachflächen sanieren. Durch die Maßnahmen wird sich die Trinkwasserversorgung für 206 000 Einwohner und die Abfallentsorgung für 420 000 Einwohner verbessern.
In Afrika stellt die Bank 50 Millionen Euro für ein Regenrückhaltebecken in Cotonou (Benin) bereit. Mit 82 Millionen Euro unterstützt sie ein Projekt für die Wasserversorgung in Lesotho. Dabei geht es um die Rohwasserinfrastruktur, das Verteilungsnetz und den Aufbau von Kompetenzen in den Bereichen Wassereffizienz und Abwasser.
Ausbau der Verkehrsnetze in Europa und Afrika
Der Verwaltungsrat der EIB genehmigte eine Milliarde Euro für neue Verkehrsprojekte, damit die Menschen künftig schneller und sicherer an ihr Ziel kommen.
Mit dem Geld werden wichtige Straßen in Georgien sowie Verbindungen zu den Nachbarländern gebaut oder modernisiert. Außerdem entsteht eine 32 Kilometer lange Autobahn zwischen Serbien und dem Kosovo, und zwischen Slowenien und Österreich wird ein zweiter Autobahntunnel gebaut.
Mit 130 Millionen Euro finanziert die EIB Maßnahmen, die die Sicherheit und Effizienz des Flughafens Mailand-Linate verbessern.
Sie vergibt ferner Mittel für den Schienenverkehr, etwa für neue Züge und damit verbundene Ausrüstung und Dienste in Deutschland. In Österreich werden mit EIB-Mitteln 37,5 Kilometer der eingleisigen Eisenbahnstrecke zwischen Wien-Stadlau und Marchegg an der slowakischen Grenze modernisiert und elektrifiziert.
Außerhalb Europas wurden Finanzierungen für die Sanierung und den Ausbau von Straßen in Liberia, Malawi und Senegal genehmigt.
Unternehmerische Initiative und Innovation
In der Verwaltungsratssitzung wurden neue Darlehen von insgesamt 903 Millionen Euro für kleine und mittlere Unternehmen und die Industrie genehmigt.
Finanziert werden damit Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Polen und Spanien sowie Vorhaben von kleinen und mittelgroßen Unternehmen (bis 3 000 Beschäftigte) in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Luxemburg.
Außerhalb Europas stellt die EIB ein Darlehen von 200 Millionen Euro bereit, aus dem Kredite an Unternehmerinnen in Afrika vergeben werden. Zudem unterstützt sie mit 63 Millionen Euro die Entwicklung des Privatsektors im Kongo, in Kamerun und im Tschad.
Stadtentwicklung und sozialer Wohnungsbau
Mit 213 Millionen Euro unterstützt die EIB Investitionen in die Stadtentwicklung und den Ausbau städtischer Infrastruktur in Frankreich, Polen und Estland. Über verschiedene Programmdarlehen finanziert sie in diesen Ländern Projekte für den städtischen Verkehr, Sozial-, Bildungs- und Kultureinrichtungen und öffentliche Infrastruktur.
Darüber hinaus stellt sie 308 Millionen Euro für den Bau neuer bezahlbarer Sozialwohnungen in Österreich, Schweden und im Vereinigten Königreich bereit.
875 Millionen Euro im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa
Elf Finanzierungen, die der Verwaltungsrat der EIB genehmigte, sind durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen besichert. Damit sollen Investitionen von schätzungsweise 4,9 Milliarden Euro angestoßen werden.