Was ist für die SOKO-Partner anders?
Die Anbindung an eine globale Lieferkette könnte sich auszahlen: Diejenigen, die für SOKO arbeiten, verdienen monatlich etwa 37 Prozent mehr als die Vergleichsgruppe – ein statistisch signifikanter Unterschied. Besonders groß ist der Einkommensunterschied bei Frauen. Eine genauere Analyse deutet allerdings darauf hin, dass Unterschiede zwischen denjenigen, die für SOKO arbeiten, und denen, die nicht zum Netzwerk gehören, Grund für das Einkommensgefälle sind. Um schlüssig nachzuweisen, welche Rolle SOKO bei der Einkommenssteigerung spielt, wären weitere Untersuchungen erforderlich.
Armutsgefährdung. Sowohl den Werkstattleitenden als auch den übrigen Partnern von SOKO geht es finanziell etwas besser als den Handwerkskräften außerhalb des Netzwerks. Das gilt selbst dann, wenn man die Statistik um Unterschiede zwischen den beiden Gruppen bereinigt. Der Unterschied in der Wahrscheinlichkeit, die landesweite Armutsgrenze zu unterschreiten, ist allerdings nur bei den Werkstattleitenden statistisch signifikant. Aufgrund der geringen Stichprobengröße sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen. Die Daten zeigen auch, dass Arbeiterinnen stärker armutsgefährdet sind als Männer, und zwar in SOKO-Werkstätten ebenso wie in SOKO-unabhängigen Betrieben.
Einige Daten legen nahe, dass SOKO-Partner besser in die Zukunft ihrer Kinder investieren können. Diejenigen, die für SOKO arbeiten, geben mehr Geld für die Gesundheit ihrer Kinder aus als ihre Pendants außerhalb des Netzwerks. Bei den Bildungsausgaben ergibt sich allerdings kein signifikanter Unterschied, wenn man die Ergebnisse mittels statistischer Matching-Verfahren um Unterschiede zwischen den Gruppen bereinigt.
SOKO-Partner profitieren offenkundig von Schulungen des Unternehmens. Fast alle Handwerkerinnen und Handwerker gaben an, besondere Fertigkeiten bei SOKO erworben zu haben. Von den 85 SOKO-Partnern, die dies erwähnten, war die Mehrzahl (66 Prozent) in leitender Funktion tätig. Diese Gruppe profitiert von direkten Schulungen durch SOKO. Weitere 15 Prozent derer, die für SOKO arbeiten, wurden nach eigenen Angaben in dezentralen Workshops („Freunde“)4 geschult und lobten den Austausch von Know-how zwischen den Workshops.
SOKO bestärkt seine Partner darin, auch eigenständig Geld zu verdienen. Insofern erzielt SOKO eine langfristige Wirkung, die über die Einkünfte aus der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen hinausreicht. Die meisten Mitglieder des Netzwerks verkaufen ihre Erzeugnisse bevorzugt an SOKO, weil sie so einen besseren Preis erzielen. Sie versuchen aber auch, sich andere Märkte zu erschließen, was das Unternehmen unterstützt. Im Durchschnitt verdienen die SOKO-Partner jährlich rund 240 US-Dollar mit anderen Kunden. Den Befragten zufolge fehlt es häufig jedoch an der nötigen Marketingkompetenz. Außerdem halten die hohen Kosten für Produktausstellungen oder organisierte Marketingveranstaltungen viele davon ab, diesen Weg allein zu gehen.
Innovative Ansätze unter Nutzung neuer Technologien bringen nachhaltige Verbesserungen. SOKO hat eine Plattform geschaffen, die lokale Anbieter an globale Wertschöpfungsketten anbindet. Dafür nutzt das Unternehmen neue Technologien und soziale Medien – die Studie belegt, dass dies die Erwerbsgrundlage der Netzwerkpartner nachhaltig gestärkt hat.