Vicky Kefalas, Investitionsausschuss
Historisch gesehen, ist es guten Wirtschaftsprogrammen gelungen, die richtige Balance zu finden zwischen der Politik und den wirtschaftlichen Kosten und dem Nutzen. Wirtschaftsprogramme müssen auf reales Marktversagen reagieren. Dazu muss die Politik wissen, was in der Realwirtschaft los ist. Was sich beim EFSI sehr bewährt hat, war der Zugang zu Marktwissen durch den Investitionsausschuss.
Ich bin als Head of Investment für die Consolidated Contractors Company tätig, den führenden Entwickler im Nahen Osten. Ich weiß, was es heißt, Mittel zu beschaffen und Kapitalpartner zu suchen. Sie müssen nah dran sein am Geschehen, um die Situation beurteilen zu können. Nach der Krise in Europa hassten die meisten Leute die Banken (sowohl aus geschäftlicher als auch persönlicher Sicht). Banken waren für sie Einrichtungen, die Kredite verweigerten, notleidende Darlehen fällig stellten, Hypotheken kündigten und Rettungsgelder kassierten. Die Unternehmen wollten ihr Eigenkapital nicht durch neue Anteilseigner und Investoren verwässern, hatten in der Situation aber kaum eine Möglichkeit, an Fremdkapital zu kommen. Das können Sie nur wissen, wenn Sie nah dran sind.
Wirtschaftsprogramme und Finanzprodukte müssen realitätsnah sein. Das war Sinn und Aufgabe des Investitionsausschusses: Leute aus der Praxis, die an ähnlichen Transaktionen beteiligt sind und wissen, worum es geht. Keine Theorie, kein Lehrbuch, sondern praktische Erfahrung, die in die Entscheidung einfließt.