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Von Greg Clark Tim Moonen und Jake Nunley.

Der Text gibt die Ansicht der Autoren wieder, die nicht unbedingt der Sichtweise der Europäischen Investitionsbank entspricht.


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Europas größte Metropolregion hat sich in den letzten 50 Jahren tief greifend verändert. Aus einer von Einwohnerschwund und schlechter Verwaltung gekennzeichneten nationalen Hauptstadt ist eine vielfältige Weltstadt geworden, mit einer hervorragenden Verwaltung integrierter Systeme.

In den 1970er-Jahren bekam London die Folgen der Deindustrialisierung unmittelbar zu spüren, als die wichtigsten Häfen der Stadt flussabwärts verlegt wurden. Mit dem Niedergang des Produktionssektors der Stadt verloren Tausende ihren Arbeitsplatz. Eine Massenabwanderung folgte. Bis 1981 hatten über zwei Millionen Einwohner der Hauptstadt den Rücken gekehrt. Da dem Wachstum durch den Londoner Grüngürtel Grenzen gesetzt waren, dehnte sich die Entwicklung sprunghaft in Orte weit jenseits der Stadtgrenzen aus. In den 1970er-Jahren wurden zudem zahlreiche große Sozialwohnungsblocks gebaut, die später für Unzufriedenheit, Armut und Kriminalität standen. Das führte in den 1980er-Jahren zu Gewaltausbrüchen und Krawallen. 

1985 war die Einwohnerzahl Londons auf den tiefsten Stand seit 100 Jahren gesunken. 1986 wurde die Verwaltungsbehörde der Stadt aufgelöst, sodass London keine zentrale Verwaltung mehr besaß. Die Zentralregierung erkannte den dringenden Handlungsbedarf und gründete eine neue Stadtentwicklungsgesellschaft, die auf Industriebrachen Wachstum fördern sollte. Vor diesem Hintergrund wurde London zum Paradebeispiel für die postindustrielle Entwicklung.

Zur gleichen Zeit ereignete sich die „Big Bang“-Deregulierung der Finanzmärkte. Dies gab London die Möglichkeit, seine strategische Lage in der europäischen und afrikanischen Zeitzone und seine Nähe zu den europäischen Märkten zu nutzen. London etablierte sich rasch als einer der drei weltweit führenden Finanzplätze. Bis Ende der 1980er-Jahre hatte sich der Einwohnerrückgang stabilisiert. Auch die Wirtschaft begann wieder zu wachsen, da durch die allmähliche Verbesserung von Schulen, Sicherheit und öffentlichem Raum wieder gute Arbeitskräfte in die Stadt gelockt wurden. Die Verwaltungsorganisation war jedoch noch immer ein drängendes Problem. Immer deutlicher zeigte sich, dass die städtische Infrastruktur dem Status der Stadt als neuer globaler Finanzplatz in Größe und Qualität nicht gerecht werden konnte.

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Daher wurde die Infrastruktur in den folgenden Jahrzehnten weit oben auf die Agenda gesetzt. In den 1990er-Jahren ging es bei Großprojekten hauptsächlich um eine bessere städtische Verkehrsinfrastruktur. Es entstanden neue Stadtbahnstrecken (wie die Docklands Light Railway), und die Flughäfen der Stadt wurden ausgebaut und erweitert. Gegen Ende der 1990er-Jahre wurden auch Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken wie der Heathrow Express und der Channel Tunnel Rail Link gebaut. Diese Verbindungen sollten die Vernetzung und Anbindung der Stadt verbessern, insbesondere an westeuropäische Metropolen wie Brüssel und Paris.

In den vergangenen Jahren wurde die Infrastruktur erneut ausgebaut. Wegen der hohen Kosten zog man innovative Finanzierungsmechanismen heran. So wird Crossrail, das größte Bauprojekt in der Geschichte Europas, aus einem Mix aus Grundsteuern („business rates“), Entwicklerbeiträgen und prognostizierten künftigen Einnahmen finanziert. Das Ausmaß der Verkehrsverbesserungen machte es notwendig, die Verkehrsinfrastruktur durch weitere wichtige Einrichtungen zu ergänzen. Dabei lag der Schwerpunkt in den letzten Jahren wieder auf Sozialwohnungen und erschwinglichem Wohnraum. Außerdem soll ein neuer Mega-Abwassertunnel die Wasseraufbereitung in der Stadt verbessern.

In den letzten zehn Jahren ist die britische Regierung dazu übergegangen, sich den Wachstumsproblemen der Weltstadt London zu stellen, anstatt kurzerhand die Erfolgsformel zu ändern.  So hat die Zentralregierung die Stadt London vor allem als internationale Metropole gefördert und versucht, das damit einhergehende Wachstum durch eine Verbesserung der öffentlichen Dienste, der sozialen Teilhabe und der Lebensqualität zu bewältigen. Erheblich unterstützt wurden diese Bemühungen von der Verwaltungsbehörde für den Großraum London, deren Befugnisse seit ihrer Gründung im Jahr 2000 schrittweise erweitert wurden. 

2015 lag die Einwohnerzahl Londons bei 8,6 Millionen, dem höchsten Stand seit 1939, und jährlich kommen 100 000 Menschen hinzu. Ungeachtet der Unsicherheiten rund um den Brexit behauptet London seine Position als weltweit führender Investitionsstandort und weist mehr internationale Einzelhandelsunternehmen und sehr vermögende Privatpersonen auf als jede andere Stadt der Welt. Auch im Hinblick auf Lebensqualität, Infrastruktur und Anbindung belegt London unter Großstädten regelmäßig einen Spitzenplatz.

Der Text gibt die Ansicht der Autoren wieder, die nicht unbedingt der Sichtweise der Europäischen Investitionsbank entspricht.


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