Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit
Mehr als 1,2 Millionen Menschen sterben jedes Jahr auf den Straßen der Welt und Millionen Menschen werden schwer verletzt. Die EIB unterstützt das Forschungs- und Entwicklungsprogramm eines schwedischen Unternehmens. Das Programm zielt auf die Rettung von weltweit 150 000 Menschenleben ab.
Um die Entwicklung und die Einführung kostengünstiger aktiver Sicherheitssysteme zu beschleunigen, hat die EIB 2009 und 2013 insgesamt zwei Darlehen in Höhe von zusammen 425 Mio EUR an Autoliv vergeben. Dieses schwedische Unternehmen ist ein führender Zulieferer für Kfz-Sicherheitssysteme.
Von den 55 000 Beschäftigten von Autoliv arbeiten 4 600 weltweit im Bereich der FuE-Aktivitäten, einschließlich im Rahmen von Joint Ventures. Derzeit werden in einer Reihe von Einrichtungen in Europa Forschungsprojekte durchgeführt, die auf einem Ansatz beruhen, der sowohl die Rolle des Fahrers (Alkohol und Geschwindigkeit) als auch die Infrastruktur und das Fahrzeug berücksichtigt.
„Wir freuen uns, dass die EIB unser FuE-Programm als wichtigster Partner finanziert“, sagt Dan Persson, der Vorstandsvorsitzende von Autoliv Sverige AB. „Durch dieses Programm wollen wir von aktiven und passiven Sicherheitssystemen zu integrierten Sicherheitssystemen übergehen, einem Konzept, das in Einklang mit dem Aktionsplan CARS 2020 und den Leitlinien für die Politik im Bereich der Straßenverkehrssicherheit 2011-2020 der Europäischen Kommission steht.“
Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer
Etwa 40 % der Personen, die bei Unfällen im Straßenverkehr sterben, sind schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer und Nutzer motorisierter Zweiräder. Zu dieser Personengruppe gehören auch 68 % der Verkehrstoten in städtischen Gebieten. Die Haupttodesursache sind dabei Kopfverletzungen.
In der Vergangenheit haben Automobilhersteller versucht, Kopfverletzungen in erster Linie durch einen ausreichenden Abstand zwischen der Haube und den Strukturen im Motorraum zu vermeiden, so dass die Motorhaube den Aufprall abfedert. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass dies nicht ausreicht, da Kopfverletzungen bei Erwachsenen häufig durch einen Aufprall in der Region des Windschutzscheibenrahmens entstehen.
Zusammen mit dem Autohersteller Volvo versuchte Autoliv, mit der Entwicklung des weltweit ersten Außenairbags zum Schutz von Fußgängern bei einem Kopfaufprall im Bereich der Windschutzscheibe Verletzungen zu vermindern. Bei frontalen Zusammenstößen mit Fußgängern können diese Airbags Kopfverletzungen und Todesfällen um mehr als ein Drittel verringern und so jedes Jahr Tausende von Leben retten.
Das Unternehmen arbeitet derzeit an der Entwicklung einer zweiten Generation von Fußgänger-Außenairbags und eines Fronthaubenhebers, der die Reaktionszeit verringert und somit ein größeres Luftkissenvolumen ermöglicht.
Bekämpfung von Alkohol am Steuer
Zur Bekämpfung von Alkohol am Steuer empfiehlt die Europäische Kommission die Verankerung in künftigen EU-Rechtsvorschriften des Einbaus von „Alcolocks“ in alle Arten von Nutzfahrzeugen für den Personen- und Gütertransport.
„Die Forschung auf dem Gebiet der Alkoholsensoren ist für Autoliv von höchster Priorität“, betont Dan Persson. „Wir versuchen, bestehende Alcolock-Systeme kleiner zu machen und diese besser in das Fahrzeug zu integrieren sowie einen unauffälligen Sensor für den Innenraum zu entwickeln, der die Alkoholquelle bestimmen kann.“
Daneben arbeitet Autoliv an der Verbesserung der Nachtsicht durch Infrarot-, Radar- und Kamerasysteme und an der Entwicklung einer neuen Generation von Sicherheitsgurten, die die Belastung kleiner Insassen reduziert und mit einem Gurtairbag gleichzeitig das Risiko einer Brustkorbverletzung verringert.
Einschließlich der Joint Ventures verfügt Autoliv weltweit über zehn technische Zentren in neun Ländern mit insgesamt 21 Teststrecken und damit über mehr als jeder andere Zulieferer für Kfz-Sicherheitssysteme.