Oliva holt mit neuem Hightechwerk die Produktion von Sonnenblumenöl nach Bulgarien, schafft Arbeitsplätze und kurbelt die Wirtschaft an
Erfahren Sie, wie ein neues Werk zur Verarbeitung von Sonnenblumenkernen dem Agrarsektor des Landes neuen Schub gibt:
- Oliva verdoppelt mit neuer Anlage seine Produktionskapazität
- Sonnenblumenkerne eignen sich für Mensch und Tier – und sogar als Biokraftstoff
- Neues Werk schafft Arbeitsplätze vor Ort und schützt damit vor Abwanderung
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„Future Europe“ stellt jedes der 28 EU-Länder in einem Podcast vor. In jeder Folge geht es um ein Projekt, das zeigt, wie wir künftig in Europa leben werden. Darüber sprechen wir mit Menschen, die die Projekte selbst kennen.
Produktion von Sonnenblumenöl bringt Wachstumsschub
Ivo Ivanovs Stimme hebt sich sanft gegen das Rattern der schweren Maschinen ab. Er ist Produktionsleiter des riesigen Werks zur Verarbeitung von Sonnenblumenkernen im nordbulgarischen Polski Trambesh.
„In dieser Anlage zerkleinern wir Sonnenblumenkerne“, erklärt er. „Wir verarbeiten die frisch geernteten Kerne zu Speiseöl, das sich zum Braten und Kochen eignet, und einen Teil auch zu Tierfutter.“
Sonnenblumenkerne sind in Bulgarien ein großes Geschäft. Ivanov arbeitet für Oliva, den größten bulgarischen Hersteller von Öl, Futtermitteln und anderen Produkten aus den kleinen Kernen.
„Mit dem neuen Werk kann Oliva fast die Hälfte der Gesamternte in Bulgarien verarbeiten“, sagt er. „Damit schaffen wir Arbeitsplätze und erhöhen den Wert unserer landwirtschaftlichen Erzeugnisse.“
Milliarden Sonnenblumenkerne von den umliegenden Feldern werden täglich an den Werkstoren in Polski Trambesh angeliefert. An Spitzentagen sind es schon mal 200 Lastwagen, deren Ladung dann über mehrere Förderbänder in das Werk gebracht wird. Dort werden die Kerne geprüft, gemessen und sortiert.
Oliva verwendet alle Bestandteile der Sonnenblumenkerne. Sobald sie geprüft und sortiert sind, werden die Kerne in einer riesigen Trommel geschleudert. Dadurch spalten sie sich auf und können gepresst werden. Dann werden die Kerne zu Nahrungsmitteln oder Tierfutter weiterverarbeitet.
Die Schalen werden in Öfen verbrannt; dabei entsteht Dampf, der die Maschinen im Werk mit antreibt – eine saubere, umweltfreundliche Lösung. Die Schalen von Sonnenblumenkernen sind ein effizienter, CO2-neutraler Biokraftstoff. Das Werk kann damit einen Teil seines Energiebedarfs decken und braucht weniger Erdgas.
Ein Meilenstein für das Unternehmen
Die Europäische Investitionsbank hat Oliva einen Kredit über 31 Millionen Euro gegeben. Damit kann das Unternehmen
- eine neue Produktionsanlage in der bulgarischen Hafenstadt Warna bauen und so mehr als die doppelte Menge an Sonnenblumenkernen verarbeiten
- die Ausfuhr eines Großteils der Ernte zur weiteren Verarbeitung beenden, sodass im Inland neue Arbeitsplätze entstehen und die Produktion rentabler wird
- dank höherer Produktionskapazität zusätzliche Mengen aus dem Ausland verarbeiten
- die Kerne in einer sicheren und hygienisch einwandfreien Umgebung prüfen und sortieren, ohne dass sie verunreinigt werden
„Die Bank hat die Hälfte der Kosten für das neue Werk finanziert“, bestätigt Kreditreferentin Verena Gandzhova von der EIB. „Wir freuen uns, ein Unternehmen zu unterstützen, das für den bulgarischen Agrarsektor so wichtig ist.
Der Bau des neuen Werks in Warna ist für Oliva ein Meilenstein. Bis jetzt konnte das Unternehmen in seinen zwei Werken 1 400 Tonnen Sonnenblumenkerne pro Tag verarbeiten. Mit der neuen Anlage schafft es das Doppelte.
Eine gute Nachricht für Bulgarien
Das ist gut für das Unternehmen und gut für Bulgarien.
„Bulgarien ist der zweitgrößte Produzent von Sonnenblumenkernen in der Europäischen Union, aber bislang reichte die Kapazität für die Ölproduktion nicht aus“, erklärt Gandzhova. „Mit dem dritten Werk von Oliva ändert sich das jetzt. Dadurch entstehen hier auch neue Arbeitsplätze, sodass die Menschen nicht mehr ins Ausland gehen müssen.“
Oliva wird vielleicht schon bald erstmals Nettoimporteur von Sonnenblumenkernen sein und kann dann mehr Öl produzieren, mehr Gewinn erwirtschaften und mehr Arbeitskräfte beschäftigen. Und das auch noch mit der besten verfügbaren Technologie, die hocheffizient ist und die Umwelt nur minimal mit Abfall und Abgasen belastet.