Möchten Sie mit Finanzwissen glänzen und Begriffe wie Basler Ausschuss, Eigenkapitalquote und Risikogewichtung in einem einzigen Satz unterbringen?
Risikogewichtete Eigenkapitalquote – die (laut Aufsichtsbehörden) angemessene Eigenkapitalausstattung einer Bank, in Prozent ihrer risikogewichteten Aktiva.
Beispiel: Ein Hauskredit über 1 000 000 Euro gilt als relativ risikoarm und erhält deshalb eine Risikogewichtung von 35 Prozent, was 350 000 Euro entspricht. Die Bank muss dafür 28 000 Euro Eigenkapital vorhalten (8 Prozent – so viel verlangt der Basler Ausschuss mindestens).
Nicht risikogewichtete Eigenkapitalquote – auch Leverage Ratio genannt: das Eigenkapital geteilt durch die Bilanzsumme.
Für den genannten Beispielkredit über 1 000 000 Euro muss nach den Vorschriften von Basel III die Leverage Ratio mindestens 3 Prozent betragen. Die Bank benötigt somit 30 000 Euro Eigenkapital.
Bei der Schweiz denken wir an Käse und Schokolade … aber an Bankenregulierung? Wir bringen die Alpennation nicht unbedingt mit strengen Regeln für Banken in Verbindung. Im Gespräch mit Fachleuten taucht der Basler Ausschuss jedoch immer wieder auf.
Wie es aussieht, werden durch die Vorschriften des Basler Ausschusses viele Dinge einheitlich geregelt. Was für Dinge, werden Sie nun fragen? Meist geht es ums Risikomanagement: Wie werden Größen wie die Eigenkapitalausstattung und Risikogewichtung berechnet?
Für den richtigen Durchblick sorgt im Podcast A Dictionary of Finance wieder einmal Vincent Thunus. Vor einigen Wochen war er schon einmal bei uns, nämlich mit einem Bankenspiel, das er für Schüler entwickelte, um ihnen etwas über Kredit-, Liquiditäts- und andere Risiken beizubringen. Banken mindern diese Risiken unter anderem, indem sie die verschiedenen Eigenkapitalquoten berechnen, offenlegen und überwachen.
Wir erfahren, was sich hinter diesen Quoten verbirgt, und erhalten Antworten auf weitere wichtige Fragen: Was ist Kapital überhaupt? Warum überlässt man diese Dinge nicht den Banken, sondern befolgt Vorschriften aus Basel (genauer gesagt, des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich). Wir erfahren sogar, dass es Banker gibt, die unerwartete Verluste erwarten (und natürlich erwarten sie auch erwartete Verluste). Wenn der ehemalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld Recht hatte – es also bekannte Bekannte, bekannte Unbekannte, aber auch unbekannte Unbekannte gibt –, muss es irgendwo auch noch unerwartete unerwartete Verluste geben. Aber darüber werden Sie in diesem Podcast nichts erfahren!
Auch sind wir darüber erleichtert, dass die EIB mit ihren Eigenkapitalquoten – wie sollte es auch anders sein – sehr vorsichtig umgeht, dank der soliden Arbeit, die Vincent und seine Kollegen leisten.
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