Bei Kreislauflösungen für das Klima geht es um mehr als nur Recycling. Künstliche Intelligenz und Internet der Dinge: Über Digitalisierung lassen sich Dinge wiederverwenden, die wir heute wegwerfen
Wege aus der Klimakrise 2122 wird Sie umhauen. In diesem Podcast 100 Jahre aus der Zukunft erzählen wir Ihnen, wie Sie den Klimawandel in den Griff bekommen. Mit Technologien, die schon entwickelt werden, während Sie dies hören. Abonnieren Sie „Wege aus der Klimakrise 2122“ auf Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music oder einer der anderen großen Podcast-Plattformen. Erfahren Sie, wie Sie überleben.
Sie gehen noch sehr verschwenderisch mit Ihren Ressourcen um. Außerdem sind Ihre Produkte linear. Das heißt, sie werden hergestellt, gekauft, genutzt und dann weggeworfen. 85 Prozent aller Textilien etwa landen auf dem Müll. Und mit jedem neuen Smartphone oder Tablet, das Sie kaufen, entsteht Elektroschrott.
Das muss anders werden.
Produkte müssen wiederverwendet oder für andere Zwecke umgewidmet werden. Das verlängert ihre Nutzungsdauer und schont die Umwelt. Und genau darum geht es bei der sogenannten Kreislaufwirtschaft. Deshalb ist die Digitalisierung auch so wichtig im Kampf gegen den Klimawandel. Denn sie trägt dazu bei, dass die Kreislaufwirtschaft funktioniert.
Wie das geht? Durch die Digitalisierung kann nachverfolgt werden, aus welchen Materialien ein Produkt besteht. Diese Materialien können später für ein anderes Produkt verwendet werden. Bald wird fast jedes Produkt einen digitalen Fingerabdruck haben, der seine Bestandteile und seinen Herstellungsprozess genau dokumentiert. Kleidungsstücke bekommen einen solchen Fingerabdruck, aber auch ganze Gebäude. Wenn also ein Gebäude abgerissen wird, kann man genau feststellen, woraus etwa die Fensterrahmen gemacht sind. Das erleichtert die Wiederverwendung enorm.
Digitalprojekte für zirkuläre Klimalösungen
2021 unterstützte die Europäische Investitionsbank, die den EU-Ländern gehört, ein schwedisches Unternehmen namens Renewcell. Die Firma hat ein Verfahren entwickelt, um aus alten Kleidungsstücken neue Stoffe zu machen. Die alte Kleidung wird dabei zu Zellstoff verarbeitet und dann zu neuen Baumwollbahnen gepresst. Ab 2025 wird das sehr wichtig, denn dann greifen neue Vorschriften: Alte Kleidungsstücke müssen recycelt werden, genau wie Papier oder Plastik.
Andere Unternehmen haben ähnliche Ideen und verarbeiten Altkleider beispielsweise zu Baumaterialien.
Eine Verbündete der Digitalisierung im Kampf gegen den Klimawandel ist die künstliche Intelligenz. Viele Leute finden das gefährlich. Aber hören Sie sich erst einmal an, was dadurch technisch alles möglich wird.
Bei einem meiner Lieblingsprojekte von früher – die Europäische Investitionsbank hat es 2019 unterzeichnet – wird mit künstlicher Intelligenz die Lebensmittelverschwendung bekämpft. Dahinter steht das britisch-rumänische Unternehmen Winnow. Restaurants wissen dank künstlicher Intelligenz genau, wie viele ihrer Lebensmittel jeden Tag im Müll landen und was das alles kostet. Entsprechend groß ist der Anreiz, nichts mehr zu verschwenden. Das System ist schon im Einsatz: in einigen Restaurants, auf Kreuzfahrtschiffen und bei IKEA. Und bald wird es so etwas auch für Ihr Zuhause geben.
Kreislaufwirtschaft für das Klima mit dem Internet der Dinge
Ihr Zuhause wird außerdem ans Internet der Dinge angeschlossen. Das steht 2022 quasi schon vor der Tür. Im Internet der Dinge tauschen die eingebundenen Geräte und Anwendungen Daten aus und sind an andere Netze angebunden. Die Heizung wird also per App aus der Ferne gesteuert. So müssen Sie kein leeres Haus heizen, sondern können die Heizung so einstellen, dass das Haus bei Ihrer Ankunft warm ist. Und wenn ein Fenster offensteht, stellen Sensoren die Heizung ab.
Ihre Geräte sind außerdem in die Energienetze eingebunden. Beispielsweise können Heizungen sich auf Kommando aufladen und Wärme für später speichern. Oder sie schalten sich je nach Auslastung des Stromnetzes ein und aus. So lassen sich Nachfragespitzen bewältigen und erneuerbare Energien optimal nutzen.
Schon in einem einzelnen Haus kommt da einiges an Sparpotenzial zusammen. Und erst recht, wenn alle Häuser zu einem großen Netz zusammengeschlossen werden – dann sinken die Emissionen richtig.
Denken Sie daran: Abonnieren Sie „Wege aus der Klimakrise 2122“. Auf Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music oder einer der anderen großen Podcast-Plattformen. Hören Sie, wie Sie den Klimawandel in den Griff bekommen.