„A Dictionary of Finance“ geht heute ein kalkulierbares Risiko ein und wagt einen Sprung ins Risikomanagement.
Ein Risiko besteht dann, wenn ein Ereignis Schaden oder Verluste hervorrufen kann. Eine Bank muss ein gewisses Maß an Risiko akzeptieren, um Gewinne zu erzielen. Bei der Berechnung des Risikos wird bewertet, wie wahrscheinlich ein Zahlungsausfall des Vertragspartners ist.
Sind Sie schon einmal ein kalkulierbares Risiko eingegangen? Wenn Sie schon einmal eine schwarze Piste gefahren sind oder beim „Risiko“-Spielen Jakutsk erobert haben, dann lautet die Antwort wahrscheinlich ja. Aber können Risiken wirklich kalkulierbar sein? Diese Woche geht es bei „A Dictionary of Finance“ darum, wie Banken und andere Finanzmarktakteure ihre Risiken ermitteln und sich gegen mögliche Verluste absichern.
Wir lernen unter anderem, dass es zahlreiche verschiedene Arten von Risiken gibt, die sehr spezifische Bezeichnungen haben wie Kreditrisiko oder Liquiditätsrisiko. Aber keine Sorge: Die Experten der Europäischen Investitionsbank erklären Ihnen, was diese Begriffe genau bedeuten. Außerdem erfahren Sie in diesem Podcast, was ein schwarzer Schwan ist …
Wir haben uns zum Thema „Risiko“ an zwei erfahrene Experten der EIB gewandt: Luigi Armeli arbeitet in der Direktion Management und Umstrukturierung von Operationen und Giancarlo Sardelli in der Direktion Risikomanagement. Hier ein kleiner Vorgeschmack auf einige der Begriffe, die die beiden Risikoprofis im aktuellen Podcast ansprechen:
Die Risikobereitschaft einer Bank, so Luigi, drückt aus, in welchem Umfang eine Bank bereit ist, im laufenden Geschäft Risiken auf sich zu nehmen.
Mit Engagement wird das in der Bilanz ausgewiesene Kreditvolumen bezeichnet, das eine Bank vergeben hat. Dieser Betrag entspricht allerdings nicht genau dem Verlustrisiko, das die Bank im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Vertragspartners trägt. Warum? Normalerweise gehen Banken davon aus, dass sie bei einem Zahlungsausfall nicht ihr gesamtes Engagement verlieren, erklärt Luigi.
Und welche Rolle spielt die Mathematik dabei? Risiken werden mithilfe von mathematischen Modellen abgeschätzt. Doch wer ein kalkulierbares Risiko berechnen will, braucht mehr als nur Mathe-Kenntnisse: Gesunder Menschenverstand sowie Kenntnisse in Recht, Rechnungswesen und anderen Bereichen sind für Risikomanager ebenso wichtig, verrät uns Giancarlo.
Als schwarzer Schwan wird ein Risiko bezeichnet, das als äußerst unwahrscheinlich oder sogar fast unmöglich angesehen wird – bis es dann doch eintritt. Woher kommt dieser Begriff? Jahrhundertelang glaubte man, es gäbe nur weiße Schwäne; schwarze Schwäne hielt man für unmöglich. Bis man sie eines Tages in Australien entdeckte. In der Finanzwelt hat ein „schwarzer Schwan“ katastrophale Folgen.
Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, nicht in der Lage zu sein, die Posten auf der Aktivseite jederzeit zu refinanzieren.
Das Kreditrisiko misst die Wahrscheinlichkeit, mit der eine Bank verliehene Gelder zurückerhält.
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