In einer spanischen Hotelkette können Menschen mit Behinderung barrierefrei arbeiten
Erfahren Sie, was die spanischen Ilunion-Hotels für Menschen mit Behinderung tun und wie sie Arbeitsplätze für sie schaffen
- Barrierefreie Hotels gehen auf die Bedürfnisse aller Gäste ein
- Ilunion entwickelt auch neue technische Lösungen für seh-, hör- oder geistig behinderte Menschen
- 42 Prozent der Beschäftigten sind behindert
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„Future Europe“ stellt jedes der 28 EU-Länder in einem Podcast vor. In jeder Folge geht es um ein Projekt, das zeigt, wie wir künftig in Europa leben werden. Darüber sprechen wir mit Menschen, die die Projekte selbst kennen.
Ein Ort für alle Menschen
Beatriz Rubio, die bei Ilunion Hotels für die Barrierefreiheit zuständig ist, führt uns durch ein Zimmer, das den unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht wird. „Unser Hotel ist nicht nur für Menschen mit Behinderung gedacht; es ist ein Ort für alle Menschen“, sagt sie.
Die Zimmer sehen auf den ersten Blick aus wie in einem typischen Mittelklassehotel, aber sie sind vollgepackt mit raffinierter Technik:
- breite automatische Türen für Rollstühle
- gut markierte Steckdosen und Schalter für Gäste, die schlecht sehen oder geistig behindert sind
- eine Hochziehhilfe über dem Bett
- ein Ganzkörperfön im Bad
„Unser Ziel ist die Eigenständigkeit unserer Gäste“, erklärt Rubio. „Wir möchten, dass sie möglichst alles selbst machen können – auch wenn wir natürlich gerne helfen. Sie sollen sich wie zu Hause fühlen.“
Unternehmensmission: Barrierefreiheit
Ilunion will seinen Gästen nicht nur einen angenehmen Aufenthalt in Hotels in ganz Spanien bieten, sondern beschäftigt auch Menschen mit Behinderung. „Es geht nicht um Wohltätigkeit“, stellt Rubio klar. „Das ist richtige Arbeit.“
Ilunion betreibt auch:
- eine Großwäscherei
- einen telefonischen Hilfsdienst
- eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung
Alles dient dem Ziel, Menschen mit Behinderung in Spanien am normalen Leben teilhaben zu lassen.
Rund 42 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ilunion sind behindert. Daher weiß das Unternehmen, vor welchen Hürden diese Menschen stehen.
„Unsere Antwort ist Barrierefreiheit“, erläutert Kommunikationschef Fernando Riaño. Alle diese Maßnahmen und Initiativen haben ein gemeinsames Ziel, nämlich mehr Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen.“
EIB-Gelder für Investitionen in barrierefreie Betriebe
Ilunion wächst in ganz Spanien, die Wäschereien haben ihre Leistung gar verdoppelt. Das Unternehmen brauchte deshalb frisches Geld für Investitionen. Die Europäische Investitionsbank half mit einem Kredit über 35 Millionen Euro. Damit konnte Ilunion seine Hotels modernisieren und die Energieeffizienz seiner Wäschereien verbessern.
Der Kredit der EIB war sehr nützlich:
- Bau eines vollständig barrierefreien Hotels und Modernisierung der Hotels im ganzen Land
- Modernisierung der Großwäschereien, damit sie produktiver und energiesparender arbeiten
- Erforschung und Entwicklung neuer technischer Lösungen für Menschen mit Seh-, Hör- oder geistiger Behinderung
- Schaffung von 270 Arbeitsplätzen
Neue technische Lösungen für Menschen mit Behinderung
„Ilunion ist eine breit aufgestellte Unternehmensgruppe“, erzählt Martin Arnold, der bei der EIB für Projekte in Spanien zuständig ist. „Die Leute dort sind ständig auf der Suche nach neuen Geschäftschancen, um weitere Menschen mit Behinderung einstellen zu können.“
Mit seiner Forschung und Entwicklung hat Ilunion schon einige Innovationen hervorgebracht – beispielsweise Produkte, die sehbehinderten und geistig behinderten Menschen helfen, Geld abzuheben oder sich in der Stadt zurechtzufinden. Sogar einen kleinen Roboter hat das Unternehmen schon entwickelt: Paca führt Menschen in Museen herum.
„Das Projekt wird anderen Unternehmen und auch der EIB hoffentlich zeigen, dass Menschen mit Behinderung genauso arbeiten können wie andere“, so Arnolds. „Wir hoffen, dass Europa diese Menschen in Zukunft viel besser in die Arbeitswelt integrieren kann.