Die EIB, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, gewährt ein Darlehen von 67 Millionen EUR für zwei Projekte zur Verbesserung von Bildungseinrichtungen im Hoch- und Sekundarschulbereich in Irland.

29 Millionen EUR werden für die Planung, den Bau, die Finanzierung und die Gebäudeverwaltung des neuen National Maritime College in Ringaskiddy, Cork, bereitgestellt. Das College hat die spezifische Aufgabe, das Ausbildungsniveau in der nichtmilitärischen Seeschifffahrt zu verbessern und Irlands Position als Anbieter von qualitativ hochwertigen Ausbildungsmöglichkeiten für Seeleute zu stärken.

Das College wird bis zu 750 irische und ausländische Studenten aufnehmen können und ihnen eine Seefahrtsausbildung nach internationalem Standard (STCW'95 der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO)) vermitteln. Das Projekt soll auch mit einem sozialen Nutzen für ein breiteres lokales und berufliches Publikum verbunden sein, indem die Einrichtungen auch nach den offiziellen Unterrichtszeiten genutzt werden können.

Das EIB-Darlehen wurde mit der FocusEducation (NMC) Limited, einer Zweckgesellschaft im gemeinsamen Besitz von Bovis Lend Lease und der Halifax Bank of Scotland, unterzeichnet. Das irische Ministerium für Bildung und Wissenschaft und das Cork Institute of Technology sind die Projektträger und haben nach Durchführung einer internationalen Ausschreibung den Konzessionsvertrag für 26 1/2 Jahre vergeben. Die Arbeiten im Zusammenhang mit der Wartung der Simulatoren und der Ausbildungsausrüstung sind zusätzliche Dienstleistungen, die voraussichtlich im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften im Bildungsbereich an Nachauftragnehmer vergeben werden.

Außerdem stellt die EIB 38 Millionen EUR für die Mitfinanzierung der Planung, des Baus, des Betriebs und der Instandhaltung von Schulen der Sekundarstufe in Ballincollig, Dunmanway, Shannon, Tubbercurry und Clones bereit. Diese Schulen gehören nach Ansicht des Projektträgers, des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft, zu den Bildungseinrichtungen, die einen besonders dringenden Bedarf nach Anpassung an den modernen Lehrplan aufweisen.

Konzessionär und Begünstigter dieses zweiten EIB-Darlehens ist die Schools Public/Private Partnership (Ireland) Limited, eine Zweckgesellschaft im Besitz der Barclays Infrastructure Limited und Jarvis plc. Die Gesellschaft hat im Rahmen einer internationalen Ausschreibung vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft den Zuschlag für eine Konzession über 26 Jahre erhalten.

Beide Projekte werden von öffentlich-privaten Partnerschaften durchgeführt und sollen Fähigkeiten und Fachbereiche aus dem Privatsektor in die Erbringung und Verwaltung von Dienstleistungen im öffentlichen Sektor einbringen, um die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Die EIB räumt öffentlich-privaten Partnerschaften hohe Priorität ein und hat sich bereits an zahlreichen Vorhaben im britischen Bildungswesen beteiligt.

Anlässlich der Vorstellung des Projekts National Maritime College in Dublin äußerte EIB-Vizepräsident Michael G. Tutty heute: Ich bin sehr erfreut, dass die EIB sich an der Finanzierung dieser zwei Bildungsprojekte - die ersten öffentlich-privaten Partnerschaften in Irland - beteiligt. Die Bank trägt dazu bei, die Kosten für den öffentlichen Finanzbereich durch ihre Finanzierungskonditionen niedrig zu halten und kann mit ihrer umfangreichen Erfahrung im Bereich der öffentlich-privaten Partnerschaften in der gesamten EU auch dazu beitragen, die irischen Behörden bei der Entwicklung derartiger Partnerschaften in Irland zu unterstützen. Ich rechne mit der Beteiligung der EIB an künftigen Vorhaben dieser Art.

Eigentümer der Europäischen Investitionsbank (EIB) sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die EIB wurde 1958 gegründet; sie hat die Aufgabe, durch die Finanzierung tragfähiger Vorhaben zur Erreichung der Ziele der EU beizutragen. Obwohl sie keinen Gewinnzweck verfolgt, finanziert sich die EIB durch die Aufnahme von Mitteln auf den Kapitalmärkten selbst.

Die wichtigsten operativen Ziele der EIB betreffen Finanzierungen in folgenden Bereichen: Regionalentwicklung sowie wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt in der EU einschließlich der Integration der Beitrittsländer; Know-how- und FuE-intensive Industriezweige; Umweltschutz und Verbesserung der Umweltsituation; verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie; KMU; transeuropäische Verkehrs-, Telekommunikations- und Energienetze; Humankapital: Bildung und Gesundheit. Ferner unterstützt die EIB die Entwicklungszusammenarbeit der EU in Partnerländern außerhalb der EU, in denen sie im Rahmen besonderer Finanzierungsmandate tätig ist.