Die Europäische Investitionsbank hat sich an der Finanzierung des Baus eines neuen Funkhauses in Dänemark für die Produktion von Hörfunk- und Fernsehsendungen beteiligt. Danmarks Radio (DR), die nationale Rundfunkanstalt Dänemarks, erhielt ein (zweites) Darlehen von 94 Mio EUR (700 Mio DKK), das es ihr erlauben wird, ihre Aktivitäten an einem Standort zusammenzufassen. Das erste Darlehen an die DR in Höhe von 107 Mio EUR wurde im Juni 2001 bereitgestellt. Die Unterstützung dieses Projekts durch die EIB, die Finanzierungsinstitution der EU, steht in Einklang mit dem Ziel der Bank, im Rahmen ihrer Innovation-2000-Initiative (i2i) die Entwicklung von Produktionseinrichtungen für neue Medien zu fördern.
Darüber hinaus unterstützt die Förderung dieses Projekts die Gemeinschaftspolitik in der audiovisuellen Industrie. Die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist im Vertrag von Amsterdam ausdrücklich bestätigt worden und ist mit den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen jeder Gesellschaft sowie dem Erfordernis, die Pluralität in den Massenmedien zu sichern, verbunden. Der Europäische Rat von Lissabon und die Innovation-2000-Initiative (i2i) der Bank haben die Notwendigkeit hervorgehoben, die Entwicklung der Produktion und des Vertriebs neuer Medien zu unterstützen.
Die Erreichung dieses Ziels der EU und der Bank erfordert außerdem Investitionen in die Infrastruktur, auf der die künftigen Technologien aufgebaut werden können. Vor diesem Hintergrund ist das dänische Projekt beispielhaft. Danmarks Radio produziert seine Radio- und Fernsehprogramme derzeit an 13 verschiedenen Standorten in Kopenhagen. Eine neues, modernes Funkhaus für die Produktion von Hörfunk- und Fernsehprogrammen ist jetzt in dem neu erschlossenen Gebiet Ørestad in Kopenhagen im Bau befindlich. Gleichzeitig wird in den regionalen Niederlassungen von DR in anderen Teilen Dänemarks technisch veraltete Ausrüstung ersetzt werden. Des Weiteren sind Investitionen in neue technische Entwicklungen wie Digitalisierung und Online-Dienste geplant. Das neue Produktionszentrum für audiovisuelle Programme in Ørestad - einem Gebiet, das ein Zentrum für Bildungs- und Kultureinrichtungen werden soll - ist das Schlüsselelement der allgemeinen Modernisierung der DR zur Sicherung der Zukunft.
Tom Barret, der für Finanzierungen der EIB in Dänemark zuständige Direktor, erklärte: Dieses Investitionsvorhaben lässt erneut den mit Finanzierungen der EIB verbundenen zusätzlichen Nutzen und die Fähigkeit der Bank erkennen, langfristige Laufzeiten für wichtige Projekte dieser Art anzubieten. Mit der Unterzeichnung dieses Darlehensvertrags belaufen sich die Finanzierungen der EIB zugunsten des audiovisuellen Sektors seit dem Beginn ihrer Innovation-2000-Initiative (i2i) mittlerweile auf mehr als 500 Mio EUR.
Jørgen Kleener, Vorsitzender des Verwaltungsrats von Danmarks Radio, bemerkte hierzu: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung von kultureller Vielfalt, der Ausstrahlung von Bildungsprogrammen, der Verbreitung objektiver und pluralistischer Informationen und der Lieferung erstklassiger Unterhaltung. Das Projekt wird es DR ermöglichen, qualitativ hochwertige Programme anzubieten und eine unabhängige nationale öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Dänemark zu bleiben.
Die Europäische Investitionsbank finanziert Investitionsvorhaben zur Förderung der Integration der EU. Eigentümer der EIB sind die EU-Mitgliedstaaten. Die Bank nimmt als Emittent mit AAA-Rating ihre Mittel auf den Kapitalmärkten auf. Im Jahr 2002 vergab die EIB Darlehen von etwa 39 Mrd EUR, davon 1 027 Mio EUR in Dänemark.