Die Europäische Investitionsbank hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie die irische Regierung bei ihren Bemühungen um eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel im Großraum Dublin unterstützen wird. Zu diesem Zweck wurde ein Vertrag über Darlehensfazilitäten in Höhe von 60 Mio EUR zugunsten der Railway Procurement Agency (RPA) unterzeichnet. Die Mittel der EIB werden für den Bau des ersten ersten Abschnitts des neuen LUAS-Stadtbahnsystems für Dublin verwendet werden. Die Fazilitäten der EIB sind das Kernstück einer revolvierenden Kreditlinie zugunsten der RPA, an der auch zwei private Banken beteiligt sind.
Die rasche wirtschaftliche Entwicklung des Großraums Dublin hat zu einer starken Zunahme der Einkommen, der Beschäftigung und der Pkw-Nutzung geführt. Die Entwicklung des öffentlichen Verkehrsnetzes hat mit der Nachfrageentwicklung nicht Schritt gehalten, was zu einer Zunahme der Verkehrsstauungen und des Bedarfs an erschlossenen Gewerbegrundstücken am Stadtrand geführt hat. In Anbetracht dieses schnellen Wachstums hat die Regierung eine Reihe von Planungsinitiativen ergriffen und schließlich im November 2001 der Öffentlichkeit die erste integrierte langfristige Verkehrsstrategie für den Großraum (A Platform for Change) vorgestellt.
Mit der Publikation A Platform for Change wird auf den erwarteten Anstieg des Wohnungsbaus, der Beschäftigung und des Verkehrs mit einer Strategie reagiert, deren Schwerpunkte umfangreiche staatliche Investitionen in das öffentliche Verkehrsnetz in Verbindung mit einer Bedarfsvorplanung sind. Zwei Hauptverkehrskorridore - von Dun Laoghaire aus in nördlicher Richtung und von den westlichen Vororten aus ins Stadtzentrum - wurden als Hauptprioritäten identifiziert, denen mit der Wahl der Strecken für die LUAS-Linien A/C und B, die von der EIB mitfinanziert werden, Rechnung getragen wird. Die Strategie sieht flexible Reaktionen auf das Nachfragewachstum vor, weshalb die LUAS so konzipiert wurde, dass sie auf einem Großteil ihrer Strecke in eine U-Bahn integriert werden kann. Das Verkehrsministerium erkannte den Umfang und die Bedeutung dieser Aufgabe und gründete Ende 2001 die für die Errichtung des neuen Verkehrsnetzes verantwortliche RPA.
Als Nahverkehrssystem mit einer hohen Kapazität wird die LUAS ab Sommer bzw. Herbst 2004 qualitativ hochwertige und schnelle Verbindungen zwischen Tallaght und Connolly Station (über die Abbey Street) sowie zwischen Sandyford und St. Stephens Green ermöglichen. Zusätzlich zu der direkten qualitativen Verbesserung des Dienstes für die derzeitigen Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel wird die LUAS voraussichtlich eine Verringerung der Verkehrsstauungen bewirken, indem sie mehr Menschen dazu bewegen wird, die öffentlichen Nahverkehrsmittel zu benutzen. Weitere Nutzenelemente dürften sich aus der Verbesserung der städtischen Umwelt ergeben. Über Netzerweiterungen ergänzend zu den in den ehemaligen Dockgebieten westlich des Bahnhofs Connolly Station stattfindenden Stadterneuerungsmaßnahmen wird bereits diskutiert. Längerfristig gesehen wird die LUAS voraussichtlich in die geplante U-Bahn-Verbindung zum Flughafen integriert werden. Neben der Bereitstellung mittelfistiger Finanzierungen zur Überbrückung des Zeitraums zwischen den Investitionen in das LUAS-System und dem Eingang der staatlichen Zuschüsse arbeitet die EIB bereits seit längerem eng mit der RPA zusammen. Auf diese Weise möchte die Bank, die über beträchtliche Erfahrungen mit ähnlichen Projekten in sämtlichen Teilen der Europäischen Union verfügt, die RPA bei der Planung der U-Bahn unterstützen.
EIB-Vizepräsident Michael Tutty erklärte: Für die EIB ist es eine große Freude, an der Entwicklung dieses beispielhaften Verkehrsinfrastrukturprojekts für Dublin beteiligt zu sein. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats der RPA, Padraic White, brachte seine Befriedigung darüber zum Ausdruck, dass die EIB mit der Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags einen entscheidenden Beitrag zur neuen Finanzierungsstruktur dieser Einrichtung leistet: Die mit der EIB und mit den beiden privaten Banken getroffenen Vereinbarungen stellen eine wettbewerbsfähige Lösung zur Deckung des Finanzierungsbedarfs der RPA in den beiden nächsten Jahren dar.
Bei der Umsetzung der neuen Finanzierungsstruktur wird das Management der RPA von der National Development Finance Agency (NDFA) unterstützt. Der geschäftsführende Direktor der NDFA, Jim Farrell, erklärte: Die NDFA hat bei dieser wichtigen Transaktion gerne als Finanzberater der RPA fungiert. Wir schätzen unsere langjährige Beziehung zur EIB und begrüßen sehr deren Beteiligung an diesem Kernelement des Finanzierungsprogramms der RPA.
Die EIB ist die Institution der Europäischen Union zur Förderung der langfristigen Wirtschaftsentwicklung. Sie trägt mit langfristigen Finanzierungen zur Erreichung der politischen Ziele der EU (einschließlich der regional- und der umweltpolitischen Ziele) bei. Durch die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln für das LUAS-Projekt erkennt die Bank den erwarteten Beitrag dieses Stadtbahnsystems zur Verbesserung der städtischen Umwelt im Großraum Dublin an.
Das diesjährige Forum der Europäischen Investitionsbank wird am 23. und 24. Oktober 2003 stattfinden und sich mit dem Thema Perspektiven der ökologischen Nachhaltigkeit: Europas langfristige Energie- und Wasserpolitik beschäftigen. Die Diskussionsthemen sind die von den EU-Mitgliedstaten verfolgte Strategie im Hinblick auf die Gewährleistung der ökologischen Nachhaltigkeit bei der der zukünftigen Versorgung Europas mit konventionellen und alternativen Energiequellen sowie deren finanzielle Tragfähigkeit. Weitere thematische Schwerpunkte des Forums werden die nachhaltige Wasserwirtschaft und innovative Finanzierungsinstrumente sein. Es sind Vorträge von EU-Kommissar Wallström, von Ministern der EU-Mitgliedstaaten und mittel- und osteuropäischer Länder sowie von Vertretern von Industrieunternehmen und Banken vorgesehen. An dem Forum werden rund 400 Gäste aus ganz Europa teilnehmen.