Die Europäische Investitionsbank und die SNIM (Société Nationale Industrielle et Minière) haben einen Finanzierungsvertrag über 22,5 Mio EUR für die Erneuerung des Kraftwerks von Guelbs unterzeichnet.
Die SNIM, eine im Jahr 1978 gegründete Aktiengesellschaft, ist der einzige Eisenerzproduzent in Mauretanien und im Wettbewerb mit Brasilien und den kanadischen Bergwerken der wichtigste Lieferant der großen europäischen Stahlkonzerne. Die SNIM baut unter anderem in Guelb El Rhein, wo im Rahmen des Kraftwerks-Projekts die 20 Jahre alten Generatoren durch neue Generatoren ersetzt werden sollen, Eisenerz im Tagebau ab.
Der Finanzierungsvertrag für die Erneuerung des Kraftwerks von Guelbs wurde am 26. November in Zouerate vom geschäftsführenden Direktor der SNIM Mohamed Saleck Ould Heyine und EIB-Präsident Philippe Maystadt unterzeichnet.
Der EIB-Präsident und der geschäftsführende Direktor der SNIM sowie Sphere Investment Limited, das durch seinen geschäftsführenden Direktor Alexander Burns vertreten wurde, haben außerdem eine Absichtserklärung über die Beteiligungsnahme an der Gesellschaft El Aouj SA durch die EIB unterzeichnet. Die diesbezüglichen Terms of Reference wurden am 28. November in Chinguetty durch Sphere Investment Limited und Jean-Louis Biancarelli, Direktor mit Generalvollmacht der EIB, unterzeichnet.
In diesem Zusammenhang hat die EIB außerdem angekündigt, dass sie beabsichtigt eine direkte Beteiligung in Höhe von 5 Mio EUR am Kapital des mauretanischen Unternehmens El Aouj S.A., einer Tochtergesellschaft der australischen Gesellschaft Sphere Investments Limited, zu übernehmen.
Diese Beteiligungsübernahme der EIB wird es der Sphere Investments Limited ermöglichen, in Zusammenarbeit mit der SNIM die Machbarkeitsstudie über die Ausbeutung des Eisenerzvorkommens von Guelb El Aouj und die Pelletierung des Erzes abzuschließen.
Sind die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie positiv, worauf die erste Phase der Studie hindeutet, so würden die Sphere Investments Limited und die SNIM zur Entwicklung des Abbaus des Eisenerzes mit geringem Eisengehalt in der mauretanischen Tiris beitragen, einem für Mauretanien strategisch wichtigten Sektor.
Während mit dem Darlehen der Europäischen Investitionsbank an die SNIM das Ziel verfolgt wird, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken, soll die Beteiligungsnahme am Kapital der El Aouj S.A. dazu beitragen, die neuen Erzvorkommen zu nutzen und gleichzeitig die SNIM bei ihrer Diversifizierungsstrategie zu unterstützen.
Die EIB, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, unterstützt den Bergbau und die Industrie Mauretaniens im Rahmen des Finanzierungsmandats, das ihr im Zusammenhang mit dem von der Europäischen Union mit den AKP-Ländern unterzeichneten Abkommen von Cotonou erteilt worden ist. Der Bergbau und die SNIM spielen eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung der mauretanischen Wirtschaft und stellen eine der wichtigsten Devisenquellen des Landes dar.
Die EIB wurde 1958 durch den Vertrag von Rom errichtet, um Investitionsvorhaben zu finanzieren, die zur Erreichung der großen Ziele der Europäischen Union (EU) beitragen. Sie unterstützt zudem die Umsetzung der Politik der Zusammenarbeit der EU mit Drittländern, die Kooperations- oder Assoziierungsabkommen mit der Union abgeschlossen haben.
Derzeit werden die Darlehen, die die EIB in den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP-Staaten) gewährt, auf der Grundlage des AKP-EU-Partnerschaftsabkommens bereitgestellt, das im Juni 2000 in Cotonou unterzeichnet wurde. Im Rahmen des Abkommens von Cotonou steht im Zeitraum 2002-2006 Finanzhilfe im Betrag von insgesamt 15,2 Mrd EUR zur Verfügung, wobei auf nicht rückzahlbare Hilfen der EU-Mitgliedstaaten 11,3 Mrd EUR, auf die von der EIB verwaltete Investitionsfazilität (die die früheren Risikokapitalfinanzierungen ersetzt) 2,2 Mrd EUR und auf von der EIB aus eigenen Mitteln gewährte Darlehen maximal 1,7 Mrd EUR entfallen. Die Investitionsfazilität ist als revolvierender Fonds konzipiert (die Rückzahlungen auf Darlehen werden für neue Operationen verwendet), dessen Ziel darin besteht, in technischer, ökologischer, finanzieller und wirtschaftlicher Hinsicht tragfähige Projekte zu unterstützen, die vom privaten Sektor oder von Unternehmen des öffentlichen Sektors, die nach kommerziellen Grundsätzen geführt werden, durchgeführt werden.