Bernard Rivalta, Präsident des Syndicat Mixte des Transports pour le Rhône et l'Agglomération Lyonnaise (SYTRAL), und Philippe de Fontaine Vive, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), haben am Freitag, dem 22. April, in Lyon einen Finanzierungsvertrag über 200 Mio EUR der EIB zugunsten des SYTRAL unterzeichnet.
Dieses Darlehen ist für die Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrssystems im Großraum Lyon bestimmt. Dabei geht es insbesondere um den Bau der dritten Straßenbahnlinie zwischen dem Bahnhof La Part-Dieu und der Stadt Meyzieu (der östlichen Linie des Ballungsraums Lyon - Ligne Est de l'Agglomération/LEA) und die Verlängerung der U-Bahn-Linie A (zwischen Bonnevay und La Soie).
Die EIB trägt zur Finanzierung des bedeutenden Investitionsprogramms des SYTRAL bei, dessen Gesamtkosten sich auf fast 600 Mio EUR belaufen und das im Zeitraum 2004-2008 durchgeführt wird. Dieses Programm ist eine wichtige Komponente des städtischen Verkehrsleitplans der Stadt Lyon (Plan de Déplacements Urbains de l'agglomération lyonnaise). Es ist darauf ausgerichtet, die Attraktivität des Angebots an öffentlichen Verkehrsmitteln zu steigern, um deren Marktanteile gegenüber der Nutzung des privaten Pkw in der Stadt zu erhöhen und die Verkehrsanbindung benachteiligter Stadtviertel zu verbessern.
Im Rahmen ihrer Tätigkeit zur Unterstützung der Entwicklung öffentlicher Verkehrsmittel mit eigener Fahrspur hat die EIB in Lyon bereits zwei Projekte mitfinanziert. Ziel war dabei die Verbesserung der Lebensqualität im städtischen Umfeld. 1996 gewährte sie dem SYTRAL ein Darlehen von 107 Mio EUR für die Verlängerung der U-Bahn-Linie B bis zum Stadtteil Gerland und 1999 ein weiteres Darlehen von 152 Mio EUR für den Bau der beiden ersten Straßenbahnlinien T1 und T2.
Die EIB verfolgt mit ihren Finanzierungen zugunsten öffentlicher Nahverkehrsmittel mit eigener Trasse das vorrangige Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Insbesondere soll die Umweltbelastung verringert und die Lebensqualität in den städtischen Gebieten verbessert und dabei gleichzeitig der Wirtschaftsaufschwung der Städte gefördert werden.
In diesem Zusammenhang hat die EIB in den vergangenen fünf Jahren in der gesamten Europäischen Union mehr als 10 Mrd EUR für die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs zur Verfügung gestellt. Sie beteiligte sich an der Finanzierung von U-Bahnen und Straßenbahnen u.a. in Athen, Alicante, Barcelona, Bilbao, Brüssel, Berlin, Valencia, Lissabon, Madrid, München, Düsseldorf, London, Manchester, Sheffield, Dublin, Budapest und Prag. In Frankreich hat die EIB zahlreiche Projekte im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs unterstützt, insbesondere für Nahverkehrsmittel mit eigener Fahrspur in Lyon, Montpellier, Mulhouse, Nancy, Nantes, Orléans, Rennes, St. Etienne, Straßburg, Toulouse und Valenciennes. Hierfür hat sie in den letzten fünf Jahren insgesamt 1,5 Mrd EUR zur Verfügung gestellt.