Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt ein Darlehen im Betrag von 500 Mio EUR für den Bau eines 89,5 km langen Teilstücks der Autobahn A1 zwischen Danzig und Nowe Marzy.
Das EIB-Darlehen mit einer Laufzeit von 30 Jahren wird der Gdańsk Transport Company S.A. zur Verfügung gestellt und ist für die Planung, den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung der genannten Autobahn bestimmt. Die EIB wird 74% der Projektkosten finanzieren, während der verbleibende Teil der benötigten langfristigen Finanzierungsmittel von der Nordischen Investitionsbank in Form eines vergleichbaren Darlehens gewährt wird.
Die Gdańsk Transport Company ist ein privater Konzessionsnehmer für das Projekt, und die Konzession hat eine Laufzeit von 35 Jahren. Das Unternehmen wird den Bau und den Betrieb der neuen Autobahn auf der Grundlage von Verfügbarkeits- und Nutzungszahlungen übernehmen.
Die Autobahn A1 ist Teil des gesamteuropäischen Korridors VI, der den Ostseeraum im Norden Europas mit der Tschechischen Republik, der Slowakei und Österreich verbindet. In Polen stellt die Autobahn A1 die Verbindung zwischen den Ostseehäfen Gdynia und Danzig sowie Kattowitz in der Industrieregion Schlesien dar. Durch die Bereitstellung moderner Verkehrsverbindungen wird die neue Autobahn dazu beitragen, die Integration Polens mit den anderen mitteleuropäischen Ländern zu fördern.
Der Bau dieser Autobahn ist Teil der vorrangigen Projekte, die im Rahmen der vom Europäischen Rat im Dezember 2003 beschlossenen Aktion für Wachstum finanziert werden sollen. Mit dieser Aktion wird beabsichtigt, das langfristige Wachstumspotential Europas durch zusätzliche Investitionen in Verkehrs-, Energie- und Telekommunikationsnetze sowie in die Bereiche Innovation und FuE zu steigern.
Die Autobahn A1 wird im Rahmen eines Finanzierungskonzepts auf der Grundlage einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) gebaut und betrieben werden, was einen neuen Weg für den Bau von Infrastruktureinrichtungen und die Erbringung öffentlicher Dienstleistungen darstellt. Durch PPP-Finanzierungen werden in erster Linie langfristige Dienstleistungen in Verbindung mit der Nutzung von Infrastruktureinrichtungen - in wesentlichen im Verkehrssektor - bereitgestellt, die den EU-Mitgliedstaaten zugute kommen.
Die Bank hat rund 17,4 Mrd EUR für eine breite Palette von PPP-Vorhaben im Verkehrssektor in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten gewährt. In Polen hat die EIB bereits ein Darlehen für den Bau des Teilstücks der Autobahn A2 zwischen Nowy Tomysl und Konin zur Verfügung gestellt, das im Rahmen einer PPP-Konstruktion finanziert wurde und erfolgreich betrieben wird.
Die EIB, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, hat seit 1990 rund 10 Mrd EUR zur Finanzierung von Investitionsvorhaben in Polen bereitgestellt. Während dieses Zeitraums gewährte die Bank in den neuen Mitgliedstaaten und in den Beitrittsländern Darlehen von mehr als 31 Mrd EUR für Projekte, die zur europäischen Integration beitragen.