Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, stellt ein Darlehen von 20 Mio EUR aus eigenen Mitteln der Bank für die Finanzierung von kleinen und mittleren Vorhaben im Privatsektor bereit. Die Projekte werden vorwiegend den Fremdenverkehrssektor betreffen, und die Mittel werden über die State Bank of Mauritius (SBM), eine der größten privaten Geschäftsbanken in Mauritius, an die Endkreditnehmer weitergeleitet werden. Die EIB und die SBM unterzeichneten heute den Vertrag über ein Globaldarlehen von 20 Mio EUR, das dazu beitragen wird, den mauritischen Finanzsektor mit langfristigen Darlehen in Fremdwährung weiter zu stärken.
Die EIB unterstützt kleine und mittlere Vorhaben durch Globaldarlehen, die sie an Partnerbanken - in diesem Fall an die SBM - vergibt. Durch Globaldarlehen stellt die EIB ihren Partnerbanken Kreditlinien zur Verfügung, aus denen diese zwischengeschalteten Institute Vorhaben unterstützen, die nach den Kriterien der EIB förderungswürdig sind.
Ziel der gegenwärtigen Operation ist die Bereitstellung von Investitionsfinanzierungen mit langen Laufzeiten, die dem Cashflow- und dem Tilgungsprofil von Investitionsvorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen in Mauritius entsprechen. Die Mittel werden Unternehmen des privaten Sektors oder nach kommerziellen Gesichtspunkten betriebenen Unternehmen des öffentlichen Sektors zur Verfügung gestellt werden.
Die SBM handelt unabhängig und wendet gegenüber den Endkreditnehmern ihre eigenen Entscheidungsverfahren auf der Grundlage der günstigen Darlehenskonditionen der EIB an.
Das jetzige Globaldarlehen an die SBM ist die dritte Finanzierungsoperation der EIB im Rahmen des Abkommens von Cotonou. Vorausgegangen sind Beiträge zur Finanzierung des Telfair-Hotels in Bel Ombre und das Projekt Mauritius Container Terminal II.
Mit der Unterzeichnung dieses Darlehens erhöht sich der Darlehensbestand der EIB in Mauritius auf 216 Mio EUR. Die Finanzierungen der EIB betrafen insbesondere die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung, den Energie- und den Fremdenverkehrssektor sowie Flughafen- und Hafenprojekte.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) wurde 1958 durch den Vertrag von Rom errichtet. Sie finanziert Investitionsvorhaben, die zur Verwirklichung der politischen Ziele der Europäischen Union (EU) beitragen. Außerdem ist sie in die Umsetzung der Kooperationspolitik der EU gegenüber Drittländern eingebunden, die Kooperations- oder Assoziierungsabkommen mit der EU geschlossen haben.
In den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP) vergibt die Bank gegenwärtig Finanzierungen im Rahmen der Investitionsfazilität, die durch das im Juni 2000 in Cotonou unterzeichnete EU-AKP-Partnerschaftsabkommen eingerichtet wurde. Im Abkommen von Cotonou ist eine Finanzhilfe von insgesamt etwa 15 Mrd EUR im Zeitraum 2002-2006 vorgesehen. Davon entfallen 11,3 Mrd EUR auf nicht rückzahlbare Hilfen der EU-Mitgliedstaaten, 2 Mrd EUR werden von der EIB im Rahmen der Investitionsfazilität verwaltet, und bis zu 1,7 Mrd EUR können in Form von Darlehen aus eigenen Mitteln der EIB gewährt werden. Bei der Investitionsfazilität handelt es sich um ein revolvierendes Instrument (d.h. die Rückzahlungen auf Darlehen werden für neue Finanzierungen verfügbar gemacht). Für eine Unterstützung kommen Projekte in Frage, die unter technischen, ökologischen, finanziellen und volkswirtschaftlichen Aspekten solide sind und von privaten Unternehmen oder von nach kommerziellen Grundsätzen geführten Unternehmen des öffentlichen Sektors durchgeführt werden.