Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat 4 Mrd CZK (rund 140 Mio EUR) für den Bau der Autobahn D8 von Prag nach Dresden sowie 110 Mio EUR für die Fertigstellung des Prager Umgehungsrings bereitgestellt. Bei beiden Darlehen handelt es sich jeweils um die zweite Tranche von Finanzierungen, die die EIB für den Bau dieser Autobahnabschnitte auf der transeuropäischen Verkehrsachse IV (TEN) zur Verfügung gestellt hat.
Das erste Darlehen wird für die Fertigstellung der Autobahn D8, die die tschechische Hauptstadt Prag mit der deutschen Grenze im Norden verbindet, verwendet werden. Die Finanzierung betrifft das 23 km lange fehlende Teilstück der Autobahnverbindung Prag-Dresden. Die neue Autobahn mit 2x2 Fahrspuren liegt auf der gesamteuropäischen Verkehrsachse, die Berlin mit Istanbul verbindet.
Das zweite Darlehen ist für den Bau des südwestlichen Abschnitts des Prager Umgehungsrings bestimmt. Durch dieses Teilstück wird eine Verbindung zwischen den zwei wichtigsten Autobahnen in der Tschechischen Republik geschaffen: Dies sind die D5, die von Prag in Richtung Westen zur deutschen Grenze und weiter nach Nürnberg führt, und die D1, die die tschechische Hauptstadt in südöstlicher Richtung mit Brünn, der zweitgrößten Stadt des Landes, und mit der Slowakei verbindet. Nach der Fertigstellung wird der Prager Umgehungsring erheblich zur Verbesserung der Umweltbedingungen in der tschechischen Hauptstadt beitragen. Die Autobahn wird den Transitverkehr durch Prag erheblich reduzieren, insbesondere den internationalen Güterverkehr, der seit dem EU-Beitritt des Landes im Mai 2004 erheblich zugenommen hat.
Ivan Pilip, der für Finanzierungen in Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei zuständige Vizepräsident der EIB, sagte hierzu: "Die EIB unterstützt intensiv den Ausbau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere die Fortführung der Transeuropäischen Verkehrsachsen in die neuen Mitgliedstaaten. Besonders freue ich mich darüber, dass die beiden heute unterzeichneten Darlehen Projekte betreffen, die aus dem EU-Kohäsionsfonds kofinanziert werden. Hierin sehe ich ein gutes Beispiel für die Kombination von EIB-Darlehen und Zuschüssen der EU".
Die EIB, die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, hat die Aufgabe, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten der Union beizutragen. Außerhalb der Europäischen Union setzt die EIB die Finanzprotokolle zu den Abkommen um, die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der Union geschlossen werden.
Seit 1990 hat die EIB, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, in der Tschechischen Republik Darlehen von rund 6 Mrd EUR bereitgestellt. Die Hälfte dieser Mittel wurde für die Modernisierung der tschechischen Verkehrs- und Telekommunikationsinfrastruktur verwendet. In den neuen Mitgliedstaaten Mittel- und Osteuropas hat die EIB seit 1990 insgesamt etwa 31 Mrd EUR für die Finanzierung von Vorhaben zur Förderung der europäischen Integration vergeben. Die EIB ist somit die wichtigste ausländische Quelle für die bankmäßige Finanzierung von Vorhaben in dieser Region.