Die Operationen der EIB-Gruppe in der Türkei werden im Jahr 2006 eine Rekordhöhe erreichen. Das Engagement der EIB-Gruppe - d.h. die Europäische Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Investitionsfonds (EIF) - in der Türkei erreicht derzeit einen Höchststand und spiegelt ihre Entschlossenheit wider, eine aktive Rolle in dem Land zu spielen.
Die EIB ist seit über 40 Jahren in der Türkei tätig und hat seither ein umfangreiches und stark diversifiziertes Portfolio an öffentlichen und privatwirtschaftlichen Projekten in allen Schlüsselbereichen der Wirtschaft des Landes finanziert. Ihr Finanzierungsvolumen im Zeitraum 2000-2005 belief sich auf 5,8 Mrd TRY. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Investitionstätigkeit in der Türkei, die im Zuge der Aufnahme der Beitrittsverhandlungen mit der EU weiter beschleunigt wurde, werden die Operationen der EIB in der Türkei im Jahr 2006 die Rekordhöhe von rund 2,8 Mrd TRY erreichen, was einem Anstieg um 70% gegenüber dem Vorjahr entspricht und die zunehmende Unterstützung privatwirtschaftlicher Vorhaben bestätigt.
Die EIB arbeitet dabei mit nationalen und internationalen Investoren aus dem Industriebereich zusammen und unterstützt gemeinsam mit einem ausgedehnten Netz lokaler Partnerbanken den äußerst aktiven türkischen KMU-Sektor. Enge Handelsbeziehungen und eine effiziente Infrastruktur - einschließlich der wichtigen Verkehrskorridore - werden zum Wohlstand des Landes beitragen und die Türkei in ihren Bemühungen im Hinblick auf einen EU-Beitritt unterstützen. Die EIB bestätigt ihr starkes Engagement in der Türkei und hebt hervor, dass das Land das größte Empfängerland von EIB-Mitteln außerhalb der EU ist. Die Bank vertieft zwar derzeit ihre Tätigkeit in den genannten Bereichen, strebt jedoch gleichzeitig eine schrittweise Ausdehnung ihrer Aktivitäten auf andere vorrangige Bereiche wie Bildung sowie Forschung, Entwicklung und Innovation an, betonte EIB-Vizepräsident Matthias Kollatz-Ahnen.
Gleichzeitig hat der EIF - der auf Risikokapitalfinanzierungen spezialisierte Bereich der EIB-Gruppe - im laufenden Jahr bereits Risikokapitalfinanzierungen im Umfang von mehr als 130 Mio TRY genehmigt. Während Risikokapitalmittel in der Türkei bisher von Holdinggesellschaften verwendet wurden, treten in Instanbul jetzt auch unabhängige Fondsmanager in Erscheinung. EIF-Chief Executive Officer Francis Carpenter erklärte dazu: Es ist unsere Aufgabe, durch die Unterstützung der Risikokapitalbranche die Anwendung allgemein anerkannter Marktpraktiken sicherzustellen, was wiederum zur Entwicklung des privaten Sektors beiträgt und - hoffentlich - mit einer attraktiven volkswirtschaftlichen Rentabilität verbunden ist.
Das langfristige Engagement des EIF auf diesem Markt wurde im Juni dieses Jahres durch eine Partnerschaftsvereinbarung mit der Technology Development Foundation of Turkey (TTGV) konsolidiert, die auf eine gemeinsame Unterstützung neuer Initiativen zur Förderung von Risikokapitaloperationen im Hinblick auf die Stärkung kleiner und mittlerer - insbesondere technologieorientierter - Unternehmen abzielt. Außerdem ist die führende türkische Entwicklungsbank TSKB seit kurzem Anteilseigner des EIF.
EIB-Präsident und Vorsitzender des Verwaltungsrats des EIF Philippe Maystadt erklärte hierzu: Die EIB-Gruppe setzt sich in der Türkei insbesondere für die Unterstützung des öffentlichen und des privaten Sektors ein. Zur weiteren Verstärkung unserer Präsenz werden wir in Kürze ein Außenbüro in der Türkei eröffnen.
Über die EIB
Die EIB ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Sie wurde 1958 auf der Grundlage des Vertrages von Rom gegründet. Ihre Aufgabe ist es, durch die Finanzierung tragfähiger Investitionsvorhaben zum Erreichen der politischen Ziele der Europäischen Union beizutragen. Anteilseigner der EIB sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Außerhalb der EU ist die EIB in Bulgarien, Kroatien, Rumänien, der Türkei, den westlichen Balkanländern, den Mittelmeerländern und den Ländern Afrikas, des Karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans tätig. Vorhaben in der Türkei fallen unter das mit einer EU-Garantie ausgestattete Mandat für die südöstlichen Nachbarländer und die Vor-Beitritts-Fazilität, in deren Rahmen die EIB auf eigenes Risiko tätig ist. Im Jahr 2005 erreichte das Finanzierungsvolumen der EIB insgesamt 47,5 Mrd EUR. Die Bank hat ein AAA-Rating und ist die weltweit größte mulitlaterale Finanzierungsinstitution.
Über den EIF
Als eine auf KMU-Finanzierungen spezialisierte EU-Institution spielt der Europäische Investitionsfonds (EIF) eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung zentraler Ziele der EU wie Innovation, Forschung und Entwicklung, unternehmerische Initiative, Wachstum und Schaffung von Arbeitsplätzen.
Größter Anteilseigner des EIF ist die EIB (61,35% der Anteile), gefolgt von der Europäischen Kommission (30%) und 26 Banken und Finanzinstitutionen.
Die Tätigkeit des EIF konzentriert sich auf die zwei Bereiche Risikokapitalfinanzierungen und Garantien:
- Der EIF ist ein Fund of Funds, der seine Investments vor allem auf Hightech- und Frühphasenfonds konzentriert, die kleine und mittlere Unternehmen unterstützen.
- Die Garantieinstrumente des EIF umfassen die Bereitstellung von Garantien an Banken und Garantieprogramme zugunsten von KMU.
2006 haben die Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch ihr jeweiliges Rating für den EIF bestätigt (AAA, Aaa bzw. AAA).
Per Ende September 2006 belief sich das Gesamtengagement des EIF auf 14 Mrd, wovon 3,7 Mrd EUR auf Beteiligungen und 10,3 Mrd EUR auf Garantieoperationen entfallen. Der EIF, der Beteiligungen an etwa 240 Fonds hält, ist damit ein führender Akteur am europäischen Risikokapitalmarkt aufgrund der Größe und des Umfangs seiner Engagements, insbesondere im Hochtechnologie- und Frühphasenbereich, und dank seiner Geschäftspolitik, die die Übernahme von Beteiligungen an der Seite privater Investoren vorsieht. Der EIF hat sich außerdem als führende Institution für die Bereitstellung von Garantien - über 180 Banken und Garantieinstitute - zugunsten von KMU etabliert.