Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird mit 400 Mio EUR zur Finanzierung des Investitionsprogramms 2009-2012 beitragen, das die RTE als Betreiber des französischen Stromübertragungsnetzes für die Verstärkung und den Ausbau des Netzes durchführt. EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive und Dominique Maillard, der Vorsitzende der Geschäftsführung der RTE, haben am 29. Januar 2009 in Paris den diesbezüglichen Finanzierungsvertrag unterzeichnet.
Für den Zeitraum 2009-2012 dürfte sich das Investitionsprogramm der RTE auf 5 Mrd EUR belaufen. 31 Projekte dieses Programms im Gesamtbetrag von 1 Mrd EUR haben das Interesse der EIB geweckt. Für die Durchführung dieser ausgewählten Projekte hat die EIB der RTE ein Darlehen über 400 Mio EUR gewährt, das 40% der entsprechenden Investitionskosten decken wird. Die sehr günstigen Bedingungen dieses Darlehens werden der Gesamtheit der Nutzer des RTE-Netzes zugutekommen.
Die Finanzierung dieser Projekte durch die EIB erfolgt im Rahmen ihrer Energiepolitik, die darauf abzielt, die Versorgungssicherheit und die Diversifizierung der Versorgungsquellen in der Europäischen Union sowie die Entwicklung erneuerbarer Energien und Projekte zur Energieeinsparung zu unterstützen. Für diese Ziele hat die EIB im vergangenen Jahr mehr als 10 Mrd EUR gewährt.
Die von der EIB mitfinanzierten 31 Projekte des Investitionsprogramms der RTE betreffen in ganz Frankreich die Errichtung von 150 km neuen Leitungen und die Verstärkung von 400-kV-, 225-kV- und 90-kV-Leitungen auf insgesamt 700 km Länge.
Das Programm wird zur Erhöhung der Übertragungsleistung des Netzes vor dem Hintergrund des steigenden Verbrauchs, zur Erhöhung der Versorgungssicherheit insbesondere in der französischen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und zur Fortsetzung der im Jahr 2002 begonnenen Anstrengungen im Hinblick auf die Netzsicherheit beitragen. Des Weiteren wird es den Anschluss neuer Stromerzeugungseinrichtungen mit unterschiedlichen Technologien und insbesondere solcher, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, ermöglichen, da diese im Jahr 2020 20% des Stromverbrauchs decken sollen.
Das Programm zielt außerdem auf die Erhöhung der grenzüberschreitenden Übertragsleistung durch Stromverbunde zwischen Frankreich und Belgien (über die Leitung Moulaine-Aubange auf der Achse Frankreich-Belgien-Niederlande-Deutschland) und zwischen Frankreich und Italien ab. Die zwei Verbindungen mit den Nachbarländern sind von der Europäischen Union im Rahmen der Transeuropäischen Energienetze (TEN-E) als prioritär eingestuft worden und stellen unerlässliche Verbindungen zwischen Regionen und Ländern dar, die dazu dienen, Strom zu teilen und auszutauschen, und so eine optimale Stromversorgung der europäischen Bürger zu gewährleisten.
Des Weiteren wird das Programm zur Errichtung eines Glasfaserkabelnetzes von etwa 3 200 km Länge und zur Einrichtung eines Netzleitstandes für die Leitung und Überwachung des Netzes unter Einbeziehung der Glasfaserinfrastruktur der RTE beitragen.
Hinweise an die Redaktion
Die RTE ist der Betreiber des französischen Stromübertragungsnetzes. Als öffentliches Unternehmen ist es ihre Aufgabe, das Hoch- und Höchstspannungsnetz zu betreiben, instandzuhalten und auszubauen. Sie ist für das einwandfreie Funktionieren und die Sicherheit des Stromnetzes verantwortlich.
Die RTE überträgt den Stom zwischen den (französischen und europäischen) Stromerzeugern und den Verbrauchern, egal ob es sich dabei um Stromverteiler (ERDF und lokale Stromverteilungsunternehmen) oder um direkt an das Stromübertragungsnetz angeschlossene Industrieunternehmen handelt.
Mit Leitungen in einer Länge von ingesamt 100 000 km zwischen 63 und 400 kV und 44 grenzüberschreitenden Leitungen betreibt die RTE das größte Stromnetz Europas. Im Jahr 2007 erzielte die RTE einen Umsatz von 4 126 Mio EUR. Sie hat etwa 8 300 Beschäftigte.
Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Sie wurde 1958 durch den Vertrag von Rom gegrün¬det. Sie hat die Aufgabe, durch ihre Tätigkeit das Erreichen der politischen Ziele der EU in sechs vorrangigen Bereichen zu unterstüten: wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt, Umweltschutz, Forschung und Innovation, Unterstützung von KMU, Ausbau der Transeuropäischen Verkehrs- und Energienetze sowie Förderung einer sicheren, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Energieversorgung. Sie nimmt auf den Kapitalmärkten Mittel auf, die sie verwendet, um Finanzierungen zu den besten Konditionen für Vorhaben bereitzustellen, die in Einklang mit den politischen Zielen der EU stehen. Jedes Jahr stellt die EIB zur Unterstützung von Vorhaben in der Europäischen Union etwa 45 Mrd EUR zur Verfügung.