Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der Volksrepublik China ein Darlehen von 160 Mio USD für das Wiederaufbauprogramm der Regierung in der von dem Erdbeben im Mai 2008 betroffenen Provinz Sichuan. Der Finanzierungsvertrag wurde am 14. April 2009 vom stellvertretenden chinesischen Finanzminister Li Yong und von EIB-Vizepräsident Carlos Costa unterzeichnet.
Das Darlehen dient der Wiederherstellung eines durch Erdrutsche zerstörten Waldökosystems (100 000 ha Wald) sowie der Instandsetzung beschädigter Bewässerungs- und Trinkwasserreservoirs (528 Dämme). Die Europäische Kommission ist zusammen mit anderen multilateralen Institutionen wie der Weltbank, der Asiatischen Entwicklungsbank und dem Internationalen Fonds für Landwirtschaftliche Entwicklung ebenfalls an diesem Programm beteiligt. Diese Operation ist ein gutes Beispiel für die internationale Zusammenarbeit und Koordination bei der Durchführung eines größeren Wiederaufbauprogramms. Die EIB-Fazilität wird vor allem die Zuschüsse der Europäischen Kommission ergänzen.
Die Unterstützung der Wiederaufforstung steht in Einklang mit der Politik der EU zur Bekämpfung des Klimawandels, während die Finanzierung der Instandsetzung der Reservoirs zur angemessenen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen beiträgt. Die Instandsetzung der Reservoirs ist notwendig, um eine adäquate Versorgung sowohl mit Trinkwasser als auch mit Wasser für die landwirtschaftliche Produktion sicherzustellen. Sie ist daher von hoher wirtschaftlicher Priorität. Beide von der EIB mitfinanzierten Projektkomponenten leisten einen Beitrag zu ökologischer Nachhaltigkeit, einem der Hauptziele des Finanzierungsmandats der EIB in Asien.
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der EU für langfristige Finanzierungen. Mit ihren Darlehen fördert sie Projekte von europäischem Interesse. Die 1958 errichtete EIB ist sowohl in den 27 EU-Mitgliedstaaten als auch außerhalb der EU in mehr als 130 Ländern in Asien und Lateinamerika, Mittel- und Osteuropa, der Balkanregion, im Mittelmeerraum, in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean tätig. Die Darlehensoperationen außerhalb der EU sind Teil der Zusammenarbeit der EU mit Drittländern.
Im Rahmen des derzeit geltenden Mandats für Asien und Lateinamerika (ALA IV), das den Zeitraum 2007-2013 abdeckt, ist die EIB ermächtigt, Finanzierungen bis zu einer Obergrenze von 3,8 Mrd EUR für Vorhaben bereitzustellen, die zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen und die Präsenz der EU in diesen Regionen durch ausländische Direktinvestitionen und den Transfer von Technologie und Know-how stärken. Der Betrag von 3,8 Mrd EUR für diese Region umfasst zwei indikative Teilbeträge, und zwar höchstens 1 Mrd EUR für Asien und höchstens 2,8 Mrd EUR für Lateinamerika.