Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Republik Georgien ein Darlehen von 80 Mio EUR für den Ausbau und die Modernisierung des Hochspannungs-Übertragungsnetzes des Landes und dessen Verbund mit dem türkischen Stromnetz zur Verfügung.
Eva Srejber, die für Finanzierungen in den östlichen Partnerländern einschließlich Georgien zuständige EIB-Vizepräsidentin, erklärte: “Die EIB unterstützt mit diesem Darlehen ein Vorzeigeprojekt, das zur Steigerung der Qualität und der Sicherheit der Energieversorgung beiträgt und die Möglichkeiten für den Export und die Durchleitung von Strom – insbesondere aus bestehenden und neuen Wasserkraftwerken – verbessert.“
Das Projekt betrifft den Bau einer 246 km langen 500 KV-Leitung von Gardbani in der Nähe von Tbilisi nach Zestaponi, im mittleren Westen Georgiens, den Bau einer 700 MW-Konverterstation in der Nähe von Akhaltsikhe an der türkischen Grenze und einer 165 km langen 400 KV-Verbundleitung von Akhaltsikhe zum türkischen Stromnetz.
Die georgische Regierung verfolgt derzeit eine Strategie der Privatisierung von über 80 kleinen und größeren neu zu erschließenden Standorten für den Bau von Wasserkraftanlagen. Das von der EIB finanzierte Projekt ist ein Hauptelement der Strategie der georgischen Regierung für den Stromsektor, da es die für Stromexporte in die Türkei notwendigen Kapazitäten schafft. Dieses Projekt wird voraussichtlich eine Signalwirkung haben und private Investoren aus dem Wasserkraftbereich anziehen.
Da das Projekt die Übertragung von auf der Basis von Wasserkraft erzeugtem Strom betrifft, leisten die EIB-Mittel einen Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen. Außerdem ist das Projekt Teil des Schwarzmeerrings (Russland – Ukraine – Rumänien – Bulgarien – Türkei – Georgien), der auf die Interoperabilität und die Zuverlässigkeit des Stromverbunds mit Nicht-Mitgliedstaaten abzielt, und ist daher von gemeinsamem Interesse.
Das Projekt wird von der KfW und der EBWE sowie durch einen Zuschuss aus der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität (NIF) und Haushaltsmittel der Republik Georgien mitfinanziert.
Hintergrund:
Die EIB kann im Zeitraum 2007-2013 mit Gemeinschaftsgarantie bis zu 3,7 Mrd EUR für Vorhaben in Russland, in Osteuropa und im Südkaukasus zur Verfügung zu stellen. Eine Vorab-Aufteilung des Betrags auf die einzelnen Länder besteht nicht. Die EIB ist bereit, im Rahmen dieses Mandats solide Projekte in den Bereichen Verkehr, Energie, Telekommunikation, Umweltinfrastruktur sowie KMU - auf der Grundlage spezieller Finanzierungsstrukturen – zu fördern.
Darüber hinaus hat die EIB kürzlich eine Fazilität für die Östlichen Partnerländer im Umfang von 1,5 Mrd EUR für den Zeitraum 2007-2013 als Ergänzung zu dem genannten Mandat eingerichtet, die es ihr ermöglichen wird, insbesondere ausländische Direktinvestitionen der EU in der Region zu unterstützen.
Abgesehen von dem genannten Darlehen bereitet die EIB derzeit weitere Darlehen für Georgien im Gesamtumfang von rund 200 Mio EUR vor. Sie sollen den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, Verkehrsinfrastruktur, KMU und Energieeffizienz sowie erneuerbare Energien zugute kommen.