Die Europäische Investitionsbank bekräftigte heute erneut ihre Entschlossenheit, mehr Menschen in Afrika den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen und ihre Lebensqualität zu erhöhen. Sie gewährte dazu ein Darlehen von 140 Mio EUR für das Metolong-Staudamm- und Wasserversorgungsprojekt in Lesotho, das insgesamt 282 Mio EUR kostet. Dieses Projekt nimmt eine Schlüsselrolle in Lesothos Strategie zur Armutsbekämpfung ein. Mit dem Darlehen werden der Bau des Metolong-Staudamms sowie der dazugehörigen Infrastruktur, Wasserleitungen und Wasseraufbereitungsanlagen, das Umwelt- und Sozialmanagement sowie die institutionelle Entwicklung gefördert. Durch den Beitrag der Europäischen Investitionsbank werden die für den Abschluss des Projekts benötigten Mittel in Landeswährung bereitgestellt. Auch die lange Laufzeit des Darlehens ist in Anbetracht der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Anlagen sehr vorteilhaft.
„Die Europäische Investitionsbank unterstützt die Regierung von Lesotho dabei, die Menschen in ihren Städten und städtischen Randgebieten zuverlässig mit Wasser zu versorgen. Das Projekt leistet einen signifikanten Beitrag zu den Millenium-Entwicklungszielen sowie zu der weiteren sozioökonomischen Entwicklung des Landes“, erläuterte Plutarchos Sakellaris, der für Finanzierungen in den Ländern südlich der Sahara zuständige EIB-Vizepräsident.
„Laut Planung soll der Metolong-Damm im Jahr 2013 zusätzlich 75 000 Kubikmeter sauberes Wasser für 385 000 Menschen bereitstellen. Ganz besonders wird darauf geachtet, dieses ehrgeizige Vorhaben in jeder Hinsicht ökologisch und sozial verantwortungsbewusst durchzuführen. Deshalb ist auch daran gedacht worden, die Lebensbedingungen der Menschen, die vom Bau des Staudamms betroffen sind, zu verbessern“, erklärte Paul Collins von der Metolong-Staudammbehörde.
„Wir sind sehr froh darüber, dass wir durch den Bau des Metolong-Staudamms eine Zugangsstraße und Strom bekommen haben, dass Arbeitsplätze geschaffen wurden und jeder Haushalt nun über eine Toilette verfügt“, sagte Frau Mamatseliso Makoanyane, die seit vielen Jahren im Dorf Ha-Seeiso in Metolong wohnt.
„Es war schon immer schwierig für uns, sauberes Wasser zu bekommen, und häufig bleiben die Wasserhähne trocken. Wir freuen uns auf den Tag, an dem das Metolong-Projekt die Wasserprobleme in der Umgebung von Ha-Thetsane löst", meinte Chief Morena Mpiti Thetsane aus dem Dorf Lekhalong.
Das Hauptziel des Projekts lautet, die Hauptstadt Maseru und andere städtische Gebiete ab September 2013 mit aufbereitetem Wasser zu versorgen. Obwohl Lesotho als Bergland über große Wasserressourcen verfügt, kommt es in der Trockenzeit immer wieder zu Engpässen, zumal die Nachfrage im vergangenen Jahrzehnt aufgrund des Wirtschaftswachstums und des vermehrten Zuzugs in die Städte gestiegen ist.
Die Detailplanung für das Wasserleitungssystem wurde aus Mitteln des Europäischen Entwicklungsfonds finanziert, der von der Europäischen Kommission verwaltet wird. Das Metolong-Staudamm- und Wasserversorgungsprojekt wird den Wasserbedarf der Haushalte und Industrie in den dicht besiedelten tiefer gelegenen Gebieten Lesothos größtenteils decken. „Wir sind sehr froh darüber, dass die EIB Investitionen in die Wasserversorgung unterstützt, denn dieser Bereich ist in unserer Zusammenarbeit mit Lesotho von vorrangiger Bedeutung. Die EU möchte auch das Wassermanagement verbessern, weil die beträchtliche Hilfe, die sie durch finanzielle Mittel und Beratungsleistungen erbringt, nachhaltige Wirkung zeigen soll. Investitionen dieser Größenordnung sind notwendig, um den Menschen Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen und das Abwasser zu entsorgen“, kommentierte der Leiter der Delegation der Europäischen Union für Lesotho, Hans Duynhouwer. Die Europäische Union ist für den Wassersektor von Lesotho der wichtigste Geldgeber. Die Europäische Investitionsbank fördert derzeit auch das Abwasserentsorgungsprojekt Maseru mit einem Darlehen von 14,3 Mio EUR. Für dieses Projekt werden gleichzeitig noch Zuschüsse der Europäischen Union und technische Hilfe gewährt.
An dem Projekt sind ferner die Weltbank, die Millennium Challenge Corporation, der African Renaissance and International Cooperation Fund der Republik Südafrika, der saudische Entwicklungsfonds, der OPEC-Fonds, der Kuwait-Fonds und die Arabische Bank für wirtschaftliche Entwicklung in Afrika beteiligt.
Das Vorhaben steht in Einklang mit den Hauptzielen der Finanzierungspolitik der Europäischen Investitionsbank in der Wasserwirtschaft: Es verfügt über eine gute volkswirtschaftliche Begründung, stellt durch die Erhöhung des Wasserangebots eine Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel dar und erschließt neuen Kunden den Zugang zu Wasserdienstleistungen. Seit 2005 hat die Europäische Investitionsbank in zwölf Ländern südlich der Sahara Finanzierungen im Umfang von 432 Mio EUR für Trink- und Abwasserprojekte gewährt.
Hinweise für die Redaktion :
- Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Die EIB ist seit über 40 Jahren in ganz Afrika aktiv. Bei ihrer Tätigkeit orientiert sie sich an der Politik und den Zielen der EU-Mitgliedstaaten, deren Finanzminister die Gouverneure der EIB sind.
- Im Jahr 2009 stellte die Europäische Investitionsbank Finanzierungsmittel im Umfang von mehr als 1,1 Mrd EUR (11,7 Mrd ZAR) in den Ländern südlich der Sahara bereit. Ferner unterstützt die Bank Vorhaben des öffentlichen Sektors, die für die Entwicklung der Privatwirtschaft und die Schaffung eines wettbewerbsorientierten Unternehmensumfelds wesentlich sind. Die Bank bietet Afrika eine große Palette von Finanzierungsinstrumenten an, darunter Darlehen, Garantien und Risikokapital, und wählt Vorhaben aus, mit denen ein nachhaltiger wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nutzen bewirkt werden kann.