Die EIB gewährt ein Darlehen für den Ausbau des Stromübertragungsnetzes in der Dominikanischen Republik. Gleichzeitig werden eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger und die Stromversorgung in ärmeren Regionen angestrebt.
Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, hat zugestimmt, den Ausbau der Hochspannungsübertragungsnetze in den zentralen und südlichen Regionen der Dominikanischen Republik mitzufinanzieren. Durch das Projekt soll in neuen Wind- und Wasserkraftanlagen erzeugter Strom in die anderen Regionen des Landes übertragen werden, um die Stromversorgung von mehr als 100 000 Menschen zu gewährleisten, die bisher nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Gleichzeitig soll die Qualität der Stromversorgung verbessert werden.
Der für Finanzierungen im karibischen Raum zuständige Vizepräsident der EIB, Plutarchos Sakellaris, und der Finanzminister der Dominikanischen Republik, Vicente Bengoa, haben heute eine Vereinbarung unterzeichnet, in deren Rahmen die EIB 37 Mio USD für den Ausbau des Stromübertragungsnetzes bereitstellen wird.
Anlässlich der Unterzeichnung erklärte EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris: „Wir begrüßen das Engagement der Dominikanischen Republik, verstärkt erneuerbare Energieträger zu nutzen und so zu den weltweiten Klimaschutzmaßnahmen beizutragen. Durch das Übertragungsnetz, das wir mitfinanzieren, erhalten Tausende von Haushalten erstmals einen Anschluss an die Stromversorgung. Die Europäische Investitionsbank wird die Dominikanische Republik, die die größte Volkswirtschaft in der Karibik ist, kontinuierlich beim Ausbau ihres Stromübertragungsnetzes unterstützen.“
Auch der dominikanische Finanzminister Vicente Bengoa begrüßte „die engagierte Unterstützung der Europäischen Investitionsbank für den Stromsektor seines Landes und bei der Bereitstellung von Stromanschlüssen für arme Haushalte. Die Dominikanische Republik verfolgt dasselbe Ziel wie die Europäische Union, nämlich durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen zum Klimaschutz beizutragen.“
Die bei der Unterzeichnung anwesende EU-Botschafterin in der Dominikanischen Republik, Irene Horejs, erklärte: „Wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz stehen in engem Zusammenhang. Dieses Projekt unterstreicht Europas Engagement, sich weltweit in beiden Bereichen einzusetzen.“
Ebenfalls zugegen war der Vorstandschef des dominikanischen Stromversorgers Compañía Dominicana de Empresas Eléctricas, Celso Maranzini. EIB-Vizepräsident Sakellaris hält sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in der Karibik auf. Die hochrangige Delegation wird mit Ministern und Vertretern des Unternehmens- und Finanzsektors der Region das verstärkte Engagement der EIB in der Karibik erörtern und von der Bank mitfinanzierte Projekte besuchen.
Bei dem Stromübertragungsprojekt wurden auch durch den Klimawandel bedingte erhöhte Risiken berücksichtigt. So müssen die Übertragungsleitungen Windstärken von bis zu 230 km/h standhalten können. Das Projekt wurde einer umfassenden Umweltprüfung unterzogen, um sicherzustellen, dass es umwelt- und sozialverträglich ist.
Durch das Projekt soll die Landbevölkerung in einer armen Region an der Grenze zu Haiti an die Stromversorgung angeschlossen werden. In der Bauphase dürfte sich ein erheblicher Beschäftigungseffekt ergeben. Die Europäische Investitionsbank hat bereits 24 Mio EUR für drei andere Stromübertragungsprojekte in der Dominikanischen Republik gewährt.
In den vergangenen fünf Jahren hat die EIB 383 Mio USD für Vorhaben in der Karibik bereitgestellt. Diese Finanzierungsoperationen wurden vom Regionalbüro in Martinique koordiniert. Die Europäische Investitionsbank unterstützt die Kooperations- und Entwicklungspolitik der Europäischen Union in den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP), die im Partnerschaftsabkommen von Cotonou zwischen der EU und 79 AKP-Ländern festgelegt ist. Das Abkommen von Cotonou ist vor allem darauf ausgerichtet, die Armut zu bekämpfen und die AKP-Länder in die Weltwirtschaft zu integrieren.
Hinweise für die Redaktion
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Die EIB ist seit über 40 Jahren in der Karibik tätig. Bei ihrer Tätigkeit orientiert sie sich an der Politik und den Zielen der EU-Mitgliedstaaten, deren Finanzminister die Gouverneure der EIB sind.