Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute die Vergabe ihres ersten Darlehens an die Mobiasbanca bekannt gegeben. Das zur Groupe Société Générale SA gehörende Institut ist eine der führenden Geschäftsbanken in der Republik Moldau. Das Darlehen von 20 Mio EUR wird als eine Art Kreditlinie bereitgestellt. Die Mittel sind in erster Linie zur Unterstützung von Vorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen bestimmt. Darüber hinaus kommen auch kleine und mittlere Energie- und Umweltvorhaben, die von mittelgroßen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen durchgeführt werden, in Betracht.
Hintergrund für diese Finanzierung sind die KMU-Initiative, die auf dem Prager Gipfeltreffen im Mai 2009 als Teil der Östlichen Partnerschaft beschlossen wurde, sowie der gemeinsame IFI-Aktionsplan zur Unterstützung der Bankensysteme und der Darlehensvergabe an die Realwirtschaft.
Die EIB vergibt damit zum ersten Mal ein Darlehen dieser Art in einem der Östlichen Partnerländer. Das Finanzierungsvorhaben zielt vor allem darauf ab, die Auswirkungen der derzeitigen Kreditkrise auf kleine und mittlere Unternehmen zu mindern und ihnen den Zugang zu mittel- und langfristigen Finanzierungsmitteln zu erleichtern. Auf diese Weise soll es dazu beitragen, die Entwicklungsziele der Republik Moldau zu erreichen. Darüber hinaus ist eine Tranche von höchstens 30% zur Finanzierung von mittelgroßen Unternehmen und Gebietskörperschaften bestimmt, die an Energieeffizienz- und Umweltinitiativen beteiligt sind. Die EIB arbeitet bei dieser Darlehensoperation mit der Mobiasbanca, einem etablierten Finanzinstitut in der Republik Moldau, zusammen. Dabei stützt sie sich auf die umfassenden Marktkenntnisse dieses Partnerinstituts und auf seine Fähigkeit, auf den vor Ort bestehenden vordringlichen Finanzierungsbedarf einzugehen.
Nach der gestrigen Unterzeichnung von zwei Darlehen an die Republik Moldau (Sanierung wichtiger Nationalstraßenabschnitte und Modernisierung der moldawischen Weinproduktion) ist dies das sechste Finanzierungsvorhaben der EIB seit Beginn ihrer Tätigkeit in dem Land Ende 2006. Unter Berücksichtigung des neuen Darlehens beläuft sich das derzeitige Gesamtengagement der Bank in der Republik Moldau auf 235 Mio EUR. Damit zeigt die EIB ihr starkes Engagement für die Unterstützung der nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes vor dem Hintergrund der Initiativen, die die Europäische Union mit ihren östlichen Partnern ins Leben gerufen hat.
Hintergrund
Die EIB, deren Anteilseigner die 27 Mitgliedstaaten sind, hat als Bank der Europäischen Union die Aufgabe, durch die Finanzierung tragfähiger Investitionsvorhaben zur Integration als Bank der Europäischen Union, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten beizutragen. Die EIB unterstützt die Nachbarschaftspolitik der EU in den östlichen Partnerländern, indem sie Projekte finanziert, die von erheblichem Interesse für die EU sind. Die EIB ist seit November 2006 in der Republik Moldau tätig.
Die EIB kann aus den Mitteln des laufenden Mandats für die östlichen Partnerländer im Zeitraum 2007-2013 bis zu 3,7 Mrd EUR für Vorhaben in Osteuropa, im Südkaukasus und in Russland zur Verfügung stellen. In diesem Rahmen kann die EIB tragfähige Infrastrukturprojekte in den Bereichen Verkehr, Energie, Telekommunikation und Umwelt finanzieren. Außerdem kann die EIB in Ländern der östlichen Partnerschaft KMU indirekt durch Darlehen an zwischengeschaltete Banken unterstützen.
Ergänzend zu dem Mandat hat die EIB die Fazilität für die Östlichen Partnerländer (FÖP) eingerichtet, in deren Rahmen sie auf eigenes Risiko bis zu 1,5 Mrd EUR vergeben kann. Dabei gilt für Projekte in Russland eine Obergrenze von 500 Mio EUR. Im Rahmen dieser Fazilität unterstützt die Bank solide Projekte in der Region, und zwar vor allem Vorhaben, bei denen es sich um Direktinvestitionen aus EU-Mitgliedstaaten handelt.