Drei europäische Entwicklungsfinanzierungspartner und die Development Bank of Southern Africa (DBSA) haben heute offiziell die Finanzierung des Wasserversorgungsprojekts Mooi-Mgeni in der Provinz KwaZulu-Natal vereinbart. Die Vereinbarungen wurden in Rosetta anlässlich des offiziellen Baubeginns unterzeichnet. Die Europäische Investitionsbank, die französische Agence Française de Développement und die deutsche KfW Entwicklungsbank werden der Trans-Caledon Tunnel Authority damit Darlehensbeträge von insgesamt 195 Mio EUR (etwa 1,8 Mrd ZAR) zur Verfügung stellen. Alle drei Institutionen haben langjährige Erfahrung mit der Unterstützung von Wasserprojekten in Südafrika. Die Finanzierungsverträge wurden von Vertretern der Finanzierungsinstutitionen und von James Ndlovu, dem Chief Executive Officer der Trans-Caledon Tunnel Authority, unterzeichnet. Bei der Unterzeichnung anwesend waren die südafrikanische Umweltministerin Edna Molewa und Dr. Zweli Mkhize, Premierminister der Provinz Kaw-Zulu Natal.
Durch das Projekt Mooi Mgeni wird Wasser für das Mgeni-Versorgungsnetz bereitgestellt, an das 6,3 Mio Menschen in den Gemeinden Ethekwini, uMgungundlovu und uMsunduzi in der Provinz KwaZulu-Natal angeschlossen sind. Das Projekt beinhaltet den Bau des Spring Grove-Staudamms am Mooi-Fluss in Rosetta (KwaZulu-Natal Midlands). Die Bauarbeiten wurden heute mit einem symbolischen Spatenstich eingeleitet. Zum Projektumfang gehört auch ein Leitungssystem für den Wassertransport in das Einzugsgebiet des Mgeni-Flusses. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Wasserversorgung in der Region sicherer werden: Es werden zusätzliche 60 Mio Kubikmeter Wasser pro Jahr zur Verfügung stehen und Rückstände bei der Wasserversorgung werden aufgeholt.
Plutarchos Sakellaris, der für Finanzierungen in Afrika zuständige Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, sagte: „Sauberes Trinkwasser ist lebenswichtig, und Finanzierungen für eine bessere Wasserversorgung in Südafrika gehören zu den vorrangigen Anliegen der Europäischen Investitionsbank. Wir freuen uns, dass wir als wichtigster Geldgeber im Rahmen der „Mutual Reliance“-Vereinbarung mit unseren Partnern zu einer effektiveren finanziellen Unterstützung dieser Pilotinitiative beitragen können“.
Im Zusammenhang mit dem Besuch von Präsident Zuma in Frankreich im März 2011, betonte Dov Zerah, General Manager der AfD, dass ein sicherer Zugang zu Wasser „absolut wichtig für eine nachhaltige Stadtentwicklung in Südafrika" ist.
Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, sagte anlässlich der Unterzeichnung: „Das Projekt trägt erheblich zur Verbesserung des Umweltschutzes im Ballungsgebiet Durban bei und unterstützt die wirtschaftliche Entwicklung der Region".
Für die DBSA-Gruppe kommentierte ihr Direktor T.P. Nchocho: „Mit unserem finanziellen Engagement für dieses Projekt entsprechen wir unserem Auftrag, die Regierung beim Ausbau und bei der Sanierung von Infrastruktur in vorrangigen Bereichen zu unterstützen. Dieser Beitrag wird eine weitreichende Wirkung haben, da er dafür sorgt, dass Millionen Südafrikaner Zugang zu sauberem Trinkwasser haben".
Die Finanzierung des Wasserprojekts Mooi Mgeni ist die erste Gelegenheit, bei der die drei Institutionen in Südafrika im Rahmen ihrer „Mutual Reliance“-Initiative zusammenarbeiten. Mit dieser Initiative haben die beteiligten Partner die gegenseitige Anerkennung von Projektprüfungsergebnissen vereinbart, um große Entwicklungsfinanzierungsprojekte effizienter unterstützen zu können. Die drei europäischen Institutionen unterzeichneten bei diesem Anlass auch einen Projekt-Rahmenvertrag, in dem ihre jeweiligen Rollen und das gemeinsame Engagement definiert sind.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 2,2 Mrd ZAR bzw. etwa 225 Mio EUR. Alle drei an der Finanzierung beteiligten Partner - Europäische Investitionsbank (80 Mio EUR), Agence Française de Développement (70 Mio EUR) und KfW (45 Mio EUR) - sind öffentliche Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen, die die Entwicklungspolitik der Europäischen Union bzw. ihrer jeweiligen Länder (d.h. der französischen bzw. der deutschen Regierung) umsetzen. Weitere finanzielle Unterstützung für das Projekt Mooi Mgeni kommt von der Development Bank of Southern Africa (DBSA), die 250 Mio ZAR bereitstellen wird..
Projektträger ist die Trans-Caledon Tunnel Authority (TCTA), ein öffentliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das dem Südafrikanischen Ministerium für Wasserwirtschaft untersteht und für die Rohwasserversorgung in Südafrika zuständig ist. Der Zugang zu Wasser und die Wasserversorgung gehören zu den vorrangigen Zielen der südafrikanischen Regierung.
Seit 1995 unterstützen die Europäische Investitionsbank, die AFD und die KfW das Wirtschaftswachstum in Südafrika durch die Finanzierung großer Infrastrukturprogramme – wie im Fall dieses Wasserprojekts –, die entscheidend für die Verbesserung der Lebensqualität und der Wirtschaftsentwicklung in Südafrika sind.
Hinweise für die Redaktion:
- Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten. Die EIB nahm ihre Tätigkeit in der Republik Südafrika auf, als das Land 1994 erstmals eine demokratisch gewählte Regierung hatte.
- Die Agence Française de Développement (AFD) ist eine öffentliche Einrichtung für Entwicklungsfinanzierung. Als spezialisierte Institution finanziert sie Projekte in fünf Kontintenten, wobei der Schwerpunkt auf Afrika liegt, auf das zwei Drittel ihres Engagements entfallen. Sie unterstützt wirtschaftliche und soziale Projekte, die von Gebietskörperschaften, öffentlichen Unternehmen, dem Privatsektor sowie regionalen gemeinnützigen Organisationen durchgeführt werden. Die Projekte betreffen die Stadtentwicklung und Infrastruktureinrichtungen, die Entwicklung ländlicher Gebiete, die Industrie, den Finanzsektor sowie Bildung und öffentliche Gesundheit. Die AFD ist die wichtigste Stelle für die Umsetzung der Entwicklungshilfe des französischen Staates. Im Rahmen der Millennium-Entwicklungsziele legt sie besonderes Gewicht auf Wirtschaftswachstum, Armutsverringerung und Umweltschutz. Die Strategie der AFD ist am Konzept der nachhaltigen Entwicklung ausgerichtet. Sie geht finanzielle oder intellektuelle Partnerschaften mit anderen Finanzierungspartnern ein und hat das Ziel, durch die Institution selbst oder durch ihre Treuhandeinrichtungen die Formulierung staatlicher Strategien und die Ausweitung des französischen Einflusses in entwicklungsbezogenen Bereichen zu unterstützen.
- Die KfW Entwicklungsbank ist ein kompetenter und strategischer Berater in aktuellen Entwicklungsfragen. Zu ihren wichtigsten Prioritäten zählen die Bekämpfung der Armut, die Sicherung des Friedens, der Schutz natürlicher Ressourcen und die Mitgestaltung der Globalisierung. Die KfW Entwicklungsbank finanziert im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland in mehr als 110 Ländern Reformen, Infrastrukturvorhaben und Finanzsysteme, die zu einem sozial- und umweltverträglichen Wirtschaftswachstum beitragen. Als Institut der KfW Bankengruppe fungiert sie weltweit als Finanzierungspartner, wobei sie Entwicklungsvorhaben auch aus eigenen Mitteln finanziert. Durch ihre enge Zusammenarbeit mit ihren Partnern und den Zielgruppen vor Ort ist die KfW Entwicklungsbank mit dem Potenzial und mit den Problemen in Entwicklungsländern vertraut. Sie bemüht sich aktiv um die Zusammenarbeit mit Partnern in Deutschland und weltweit, um ihre Entwicklungsaktivitäten noch wirksamer und effizienter zu machen.
- Die Development Bank of Southern Africa ist eine Entwicklungsfinanzierungsinstitution. Sie ist in den Ländern tätig, die zur Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) gehören. Sie trägt zur nachhaltigen Entwicklung bei, indem sie Finanzierungsmittel, Wissen und Humankapital mobilisiert, um staatliche und andere Entwicklungsakteure bei der Umsetzung ihrer Entwicklungsziele zu unterstützen: Finanzierung von Infrastrukturprojekten, die die Lebensqualität der Einwohner der Region verbessern; nachhaltige Lösungen zur schnelleren Verringerung von Armut und Ungleichheit; Förderung eines breit angelegten Wirtschaftswachstums und der regionalen wirtschaftlichen Integration.