Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat der ICICI Bank of India (ICICI Bank) ein Darlehen von 200 Mio EUR für Vorhaben gewährt, die der Nutzung erneuerbarer Energieträger und somit dem Klimaschutz dienen.
Mit diesem Rahmendarlehen für Klimaschutzvorhaben sollen in erster Linie langfristige Finanzierungsmittel für Investitionsvorhaben im Bereich erneuerbare Energien bereitgestellt werden, die insofern zum Klimaschutz beitragen, als die Emission von Treibhausgasen verringert bzw. vermieden wird. Es handelt sich hier um ein Rahmendarlehen, dessen Mittel zur Finanzierung mehrerer verschiedener Projekte in diesem Bereich bestimmt sind. Der Schwerpunkt dieser Operation liegt ausschließlich auf Vorhaben im Stromerzeugungssektor, wobei hier insbesondere Photovoltaikanlagen, Biomassekraftwerke und Festland-Windparks zu nennen wären. Die Projekte werden ihren Standort in Indien haben und von Unternehmen des privaten Sektors durchgeführt werden.
Mit dem Rahmendarlehen wird die Strategische Partnerschaft EU-Indien gestärkt, die unter anderem eine Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Klimawandels vorsieht. Die förderungswürdigen Einzelvorhaben werden der Wirtschaft der Region durch die Energieerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen, den Wegfall der Kosten für importierte Brennstoffe, die verstärkte Nutzung inländischer Ressourcen und den verringerten Ausstoß von Treibhausgasen und anderen Luftschadstoffen zugute kommen. Die EIB wird sicherstellen, dass alle Projekte volkswirtschaftlich und finanziell tragfähig sind, dem Stand der technischen Entwicklung entsprechen und die Umwelt- und Sozialstandards der Bank erfüllen.
Das Darlehen wird im Rahmen der Fazilität für Nachhaltigkeit und Sicherheit der Energieversorgung (ESF) bereitgestellt, die mit 4,5 Mrd EUR ausgestattet ist. Es ist dies die erste Operation auf der Grundlage der ESF, die in Indien durchgeführt wird, sowie das erste Darlehen der Bank an die ICICI Bank, die zweitgrößte Geschäftsbank des Landes und das größte privatwirtschaftliche Finanzinstitut Indiens.
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Mit ihren Darlehen fördert sie Projekte von europäischem Interesse. Die EIB wurde 1958 gegründet und ist in den 27 Mitgliedstaaten der EU sowie in mehr als 130 weiteren Ländern tätig. Die Darlehensoperationen außerhalb der EU sind Teil der Entwicklungszusammenarbeit der EU mit diesen Ländern. Seit 1993 hat die Bank vier aufeinanderfolgende Finanzierungsmandate für Asien und Lateinamerika umgesetzt. Im Rahmen des derzeit geltenden Mandats für Asien und Lateinamerika (ALA IV) für den Zeitraum 2007-2013 ist die EIB ermächtigt, Finanzierungen bis zu einer Obergrenze von 3,8 Mrd EUR für Vorhaben bereitzustellen, die zum Klimaschutz beitragen und die Präsenz der EU in diesen Regionen durch ausländische Direktinvestitionen oder den Transfer von Technologie und Know-how stärken. Der Betrag von 3,8 Mrd EUR für diese Region ist in zwei indikative Teilbeträge untergliedert, und zwar höchstens 1 Mrd EUR für Asien und höchstens 2,8 Mrd EUR für Lateinamerika.
Neben ihren Finanzierungen aus dem ALA-Mandat vergibt die Bank auch Mittel aus der Fazilität für Nachhaltigkeit und Sicherheit der Energieversorgung (ESF). Dabei handelt es sich um eine mehrjährige Fazilität von 4,5 Mrd EUR, aus der die Bank verstärkt Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Nicht-Mitgliedstaaten unterstützt. Die Fazilität wird im Wesentlichen dann genutzt, wenn die Bank nicht auf die EU-Garantie angewiesen ist, um Länder- oder politische Risiken zum Schutz ihrer eigenen Bonität zu verringern (z.B. in Ländern mit Investment-Grade-Einstufung oder wenn für ihre Darlehen angemessene Sicherheiten gestellt werden können). Dagegen würden die Mittel aus dem ALA-Mandat in Anspruch genommen, wenn die Gemeinschaftsgarantie benötigt wird, um Länder- oder politische Risiken (meist in Ländern mit einem niedrigen Rating) zu mindern oder um Projekte in anderen Sektoren zu unterstützen.