- KMU: 400 Mio EUR
- Midcap-Unternehmen: 50 Mio EUR
- Industria 2015: 30 Mio EUR
- Unternehmensnetze: 30 Mio EUR
- Maßnahmen, die der Gesellschaft zugute kommen: 60 Mio EUR
- Erneuerbare Energien: 100 Mio EUR
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Intesa Sanpaolo-Gruppe haben sechs neue Darlehensvereinbarungen unterzeichnet, um für italienische Unternehmen mittel- und langfristige Finanzierungsmittel im Gesamtbetrag von 670 Mio EUR bereitzustellen. Diese Initiative spiegelt die enge Zusammenarbeit der EIB mit Intesa Sanpaolo wider und soll letztlich die Unterstützung des produktiven Sektors in Italien intensivieren, um die Auswirkungen der Finanzkrise abzumildern und die einsetzende Erholung zu fördern.
Für die Vergabe von Einzeldarlehen aus dem Gesamtbetrag von maximal 670 Mio EUR wurden sechs Zielbereiche ermittelt, in denen jeweils bestimmte Unternehmen der Intesa Sanpaolo-Gruppe tätig sind. Neben den Finanzierungsmitteln für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie für Midcap-Unternehmen werden einige der Darlehen für Maßnahmen, die der Gesellschaft zugute kommen, und den tertiären Sektor bestimmt sein. In diesen Bereichen werden die Mittel über die Banca Prossima bereitgestellt. Darüber hinaus werden Investitionen von Firmen in Programme zur Nutzung erneuerbarer Energieträger sowie die Finanzierung von Unternehmensnetzen unterstützt. Erstmals wird ein Darlehen gewährt, um die Initiative „Industria 2015“ zu fördern, in deren Rahmen vom italienischen Ministerium für Wirtschaftsentwicklung Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in bestimmten Bereichen ausgewählt werden.
„Die Zusammenarbeit mit dem italienischen Bankensektor ist eine entscheidende Voraussetzung, um Darlehen der EIB für den produktiven Sektor verfügbar zu machen: Mit diesen Operationen trägt Intesa Sanpaolo dazu bei, die Funktion des Instituts als strategischer Partner der EIB auszubauen – nicht nur in Italien, sondern auch auf den Auslandsmärkten, wo die Bankengruppe ihr eigenes Netz aufgebaut hat“, stellte Dario Scannapieco, der für Finanzierungen in Italien, Malta und in den Ländern des Westbalkans zuständige Vizepräsident der EIB, fest. „Heute müssen wie dringender denn je zusammenarbeiten, um für den Unternehmenssektor wirkungsvolle Unterstützung zu leisten. Wir sind daher sehr stolz darauf, mit Intesa Sanpaolo diese Finanzierungsvereinbarungen unterzeichnet zu haben, da es diesem Institut seit jeher ein Anliegen ist, günstige Gelegenheiten zu nutzen und entsprechende Instrumente zu entwickeln. Auf diese Weise erhöht sich der Stellenwert, der seiner Tätigkeit in Italien zukommt“.
„Mit dieser Initiative, die unser Institut gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank entwickelt hat, können wir heute einen wesentlichen finanziellen Beitrag zur Realwirtschaft leisten, um den Konjunkturaufschwung nachhaltig zu unterstützen“, erklärte Enrico Cucchiano, geschäftsführender Direktor und Vorstandsvorsitzender von Intesa Sanpaolo. „Mit den neuen mittel- und langfristigen Finanzierungsvereinbarungen wird ein ganz konkretes Ziel verfolgt: Wie wollen unsere Bemühungen und Energien für das Wachstum von KMU einsetzen, die nach wie vor der Eckpfeiler der gewerblichen Wirtschaft in Italien sind. Durch konkrete Maßnahmen, mit denen optimale Ergebnisse erzielt werden sollen, unterstützt Intesa Sanpaolo somit weiterhin die Sektoren, denen im Rahmen der innovationsfördernden Schritte, die in unserem Land ergriffen werden, eine Schlüsselfunktion zukommt“.
Die Vereinbarungen betreffen konkret die folgenden Bereiche:
KMU (400 Mio EUR) und Midcap-Unternehmen (50 Mio EUR)
Die EIB wird für italienische KMU 400 Mio EUR zu besonders günstigen Konditionen bereitstellen. Die Mittel werden über den Mediocredito Italiano – das auf mittel- und langfristige KMU-Finanzierungen spezialisierte Institut der Intesa Sanpaolo-Gruppe – und ihre Leasinggesellschaft Leasint ausschließlich für KMU-Projekte vergeben. 50 Mio EUR sind für die Unterstützung italienischer Midcap-Unternehmen bestimmt und werden ebenfalls über den Mediocredito Italiano bereitgestellt. Im Allgemeinen werden die Darlehen entweder zur Finanzierung neuer Projekte oder für laufende Projekte gewährt.
Darlehen für Vorhaben von KMU können sich auf maximal 25 Mio EUR belaufen, während der Höchstbetrag für Midcap-Vorhaben bei 50 Mio EUR liegt. In allen produktiven Wirtschaftsbereichen können Finanzierungen gewährt werden – also Landwirtschaft, Handwerk, Industrie, Handel, Fremdenverkehr und Dienstleistungen. Die Mittel können für den Kauf, den Bau, den Ausbau oder die Renovierung von Gebäuden, den Kauf von Anlagen, Ausrüstungen, Fahrzeugen oder Maschinen, die Finanzierung von projektbezogenen Kosten, für zusätzliche Aufwendungen und für immaterielle Vermögenswerte eingesetzt werden, was auch die Aufwendungen für Forschung, Entwicklung und Innovation umfasst. Auch das für die betriebliche Tätigkeit laufend benötigte Betriebskapital kann durch diese Darlehen gedeckt werden.
Intesa Sanpaolo hat sich auch verpflichtet, aus eigenen Mitteln Finanzierungen für KMU bereitzustellen, wodurch sich die insgesamt für die Unterstützung der italienischen Volkswirtschaft verfügbaren Mittel erhöhen.
Industria 2015 (30 Mio EUR)
Erstmals beteiligt sich die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union dank der Zusammenarbeit mit Intesa Sanpaolo auch an der Finanzierung von Projekten in Italien, die vom Ministerium für Wirtschaftsentwicklung im Rahmen der Initiative „Industria 2015“ ausgewählt worden sind. Vorgeschlagen hatte die Beteiligung der EIB die Confindustria. Bis zu 50% der Kosten von Vorhaben in den Bereichen Forschung und Entwicklung, die vom Ministerium auf der Grundlage der „Industria 2015“ ausgewählt worden sind (Artikel, die in Italien erzeugt werden, sowie Maßnahmen in den Bereichen Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität), können aus den Mitteln des EIB-/Intesa-Darlehens (die zweite Komponente wird über den Mediocredito Italiano bereitgestellt) gedeckt werden. Die EIB hat ein Globaldarlehen im Betrag von 150 Mio EUR für Unternehmen genehmigt, die aus Mitteln der „Industria-2015“-Initiative Finanzierungsbeiträge beantragt haben. Dieses Globaldarlehen in Höhe von 30 Mio EUR an die Intesa Sanpaolo ist die erste Operation auf der Grundlage dieser Initiative.
Unternehmensnetze (30 Mio EUR)
Dieses Globaldarlehen ist für Unternehmensnetze – also den freien Zusammenschluss von Firmen, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit und innovationsfördernde Maßnahmen der jeweiligen Mitglieder gefördert werden sollen – bestimmt. Diese Form des Zusammenschlusses hat vor kurzem auch Aufnahme ins italienische Rechtssystem gefunden (Vereinbarung betreffend Unternehmensnetze, Gesetz Nr. 33/2009). Die EIB hat ein Globaldarlehen im Betrag von 100 Mio EUR zur Unterstützung von Unternehmensnetzen genehmigt, das unter Zwischenschaltung des Mediocredito Italiano bereitgestellt wird.
Maßnahmen, die der Gesellschaft zugute kommen (60 Mio EUR)
Hierbei handelt es sich um die zweite Tranche eines Globaldarlehens von 100 Mio EUR, das der Banca Prossima gewährt worden ist. Dieses Institut gehört zur Intesa Sanpaolo-Gruppe und ist auf die Finanzierung der Aktivitäten sozialer Einrichtungen spezialisiert. Aus Mitteln dieser zweiten Tranche sollen Projekte im Gesundheits- und im Bildungswesen unterstützt werden, die von privatwirtschaftlichen Einrichtungen ohne Erwerbszweck durchgeführt werden. Diese Tranche wird im Anschluss an die erste Tranche in Höhe von 40 Mio EUR gewährt, deren Mittel ebenfalls für diese Sektoren bestimmt waren und mittlerweise völlig in Anspruch genommen sind. Die Mittel werden zu – in Anbetracht der schwierigen Bedingungen, die derzeit auf den Märkten herrschen – attraktiven Konditionen für ausgewählte Projekte gewährt werden, die hohen sozialen Anforderungen genügen.
Erneuerbare Energien (100 Mio EUR)
Über die Institute Mediocredito Italiano, Leasint und Centroleasing, die alle zur Intesa Sanpaolo-Gruppe gehören, stellt die EIB 100 Mio EUR für die Finanzierung kleiner und mittelgroßer Vorhaben in den Bereichen erneuerbare Energieträger und Verbesserung der Energieeffizienz in Italien bereit. Es handelt sich hierbei um einen der Hauptschwerpunkte der Finanzierungstätigkeit der EIB. Zugrunde gelegt werden in diesem Falle die einzelne Sektoren betreffenden Vereinbarungen, die mit Intesa Sanpaolo in den letzten drei Jahren unterzeichnet worden sind.