Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Development Bank of Seychelles 5 Mio EUR zur Verfügung, um kleinen und mittleren Unternehmen im Land einen besseren Zugang zu Finanzierungsmitteln zu ermöglichen. Ergänzt wird das langfristige Darlehen der EIB – der Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen – durch einen gleichhohen Beitrag von der Development Bank of Seychelles. Der Finanzierungsvertrag wurde vom Präsidenten der EIB, Werner Hoyer, und vom Minister für Finanzen, Handel und Investitionen der Seychellen, Pierre Laporte, in Victoria unterzeichnet.
Die EIB arbeitet eng mit der Development Bank of Seychelles zusammen, um die Probleme zu lösen, die mit Investitionen im Privatsektor der Region verbunden sind. Die Darlehensmittel werden in Landeswährung verfügbar sein und sind für kleine Unternehmen und Gründer von Start-up-Unternehmen bestimmt. Zusätzlich zu dem Darlehen erhält die Development Bank of Seychelles technische Hilfe, damit sie ihre Anstrengungen zur Modernisierung ihrer Unternehmensführung, ihres Kreditrisikomanagements und ihrer Systeme zur finanziellen Überwachung fortsetzen kann. Bisher wurden durch EIB-Darlehen für kleine Unternehmen auf den Seychellen mehr als 800 Arbeitsplätze in 48 Unternehmen in der Fertigungsindustrie sowie in den Sektoren Fremdenverkehr, Fischerei und Logistik geschaffen.
Der Präsident der EIB besichtigt derzeit einige Projekte, die in kleinen Inselstaaten durchgeführt werden. Während ihres offiziellen Besuchs wird die Delegation der EIB den Vizepräsidenten der Seychellen, Danny Faure, und den Außenminister treffen, um über die Aktivitäten der EIB im Land zu sprechen und vor Ort zu sehen, wie frühere Darlehen der Bank Investitionen in kleine Unternehmen unterstützt haben.
Präsident Hoyer wird außerdem den Minister für Umwelt und Energie, Dr. Rolph Payet, treffen und die von der EIB finanzierte Entsalzungsanlage auf der Insel Providence besichtigen. Zu Beginn dieses Jahres hat die EIB ein Darlehen von 27 Mio EUR für die Verbesserung der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung im Land zugesagt. Aus dem Darlehen soll vor allem die geplante Modernisierung des Wasserversorgungsnetzes der Insel finanziert werden, um Wasserverluste zu verringern und eine ganzjährige Wasserversorgung zu gewährleisten. Zur Minderung von Umwelt- und Gesundheitsrisiken sollen zudem neue Kanalisationsanlagen gebaut werden.
Durch das Darlehen kann das staatliche Versorgungsunternehmen der Seychellen, die Public Utilities Corporation, die Wasserknappheit besser bekämpfen. Auf den drei Hauptinseln sollen die Wasserversorgungsnetze ausgebaut werden, um geringere Wasserverluste und eine bessere Energieeffizienz zu erreichen und die Wasserversorgung trotz zunehmender Klimaveränderungen und immer unregelmäßigerer Niederschläge zu sichern. Durch die Modernisierung der bestehenden Kanalisation auf Mahé und den Bau neuer Abwasseranlagen auf La Digue werden ökologische Risiken wie die Verschmutzung des Grundwassers, das für die Trinkwassergewinnung benötigt wird, vermindert. Das Projekt, das technische Hilfe und die Schulung des Personals der Public Utilities Corporation vorsieht, wird dazu beitragen, das Risiko von Umweltschäden und Naturkatastrophen besser zu kontrollieren und das Wassermanagement insgesamt zu verbessern.
Die EIB hat auch die Verlegung und den Betrieb des ersten Untersee-Glasfaserkabels für die Seychellen finanziert. Präsident Hoyer wird auch den Landepunkt des 1 930 km langen Kabels besichtigen, das Mahé mit dem bestehenden ostafrikanischen Unterseekabelnetz in Tansania verbindet.
Die EIB ist seit 1978 auf den Seychellen aktiv. Damals stellte sie der Development Bank of Seychelles das erste Globaldarlehen zu Verfügung. Seitdem tragen die Finanzierungen und die technische Hilfe der EIB zur Förderung von Investitionen im Privatsektor, zur Modernisierung der Wasserinfrastruktur und zur Verbesserung der Kommunikation bei.