Die EU-Finanzminister blickten heute in Zypern gemeinsam mit ihren Amtskollegen aus den Mittelmeerländern auf einer gemeinsamen Sitzung des Ministerausschusses der FEMIP und des ECOFIN auf das 10-jährige Bestehen der von der EIB verwalteten FEMIP* zurück. Die Minister haben die FEMIP aufgerufen, ihre Führungsrolle bei der Finanzierung nachhaltiger und langfristiger Investitionsprogramme zu stärken und Partnerschaften zu fördern, mit deren Hilfe der Zusatznutzen ihrer Operationen erhöht werden kann.

In den letzten zehn Jahren hat sich die EIB zum größten Geldgeber im Mittelmeerraum entwickelt. Im Mai dieses Jahres haben die EU-Finanzminister auf der Jahressitzung des Rates der Gouverneure der EIB bekräftigt, dass die EIB im Rahmen ihrer Finanzierungen außerhalb der EU vorrangig in den EU-Nachbarländern tätig werden sollte. Dies steht vollkommen in Einklang mit der EU-Außenpolitik. Die Minister kamen heute überein, dass im Rahmen der FEMIP sozial integratives Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen (insbesondere für junge Menschen), KMU und die Entwicklung der Privatwirtschaft, Mikrofinanzierungen sowie die Entwicklung von wirtschaftlicher und sozialer Infrastruktur im Vordergrund stehen sollten.

Der zypriotische Finanzminister Vassos Shiarly, der gemeinsam mit EIB-Präsident Werner Hoyer den Vorsitz führte, sagte: „Die von der EIB verwaltete FEMIP spielt als größter Geldgeber im Mittelmeerraum eine maßgebliche Rolle bei der Förderung der Entwicklung und der Schaffung von Arbeitsplätzen in dieser Region. Um künftigen Herausforderungen begegnen zu können, wird die FEMIP nun aufgerufen, neue Möglichkeiten zu prüfen, um unsere Partner im Mittelmeerraum mit finanziellem und technischem Know-how zu unterstützen.“

Vassos Shiarly brachte außerdem seine Anerkennung für das besondere Personalentwicklungsprogramm der FEMIP zum Ausdruck, das es seit 2007 mehr als 70 Studenten aus dem Mittelmeerraum ermöglicht hat, sich im Rahmen eines Praktikums bei der EIB weiterzubilden. Diese Arbeitserfahrung hat sich als ausgesprochen wertvoll erwiesen und viele junge Menschen gut darauf vorbereitet, in ihrem Heimatland entsprechende Verantwortung zu übernehmen.

EIB-Präsident Werner Hoyer erklärte: „Die von der EIB verwaltete FEMIP wird sich weiterhin auf strategische und konkrete Projekte konzentrieren, durch die in den einzelnen Ländern erhebliche volkswirtschaftliche Veränderungen erwirkt werden können und die auf die Bedürfnisse der Bevölkerung in den Partnerländern eingehen. Wir sind bereit, den Einsatz unserer Ressourcen zu optimieren und weitere Partnerschaften im Mittelmeerraum zu entwickeln.“

Der für die FEMIP zuständige EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive erklärte: „Die Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) wird infolge dieses Treffens gestärkt werden, um die historischen Veränderungen im Mittelmeerraum zu begleiten.“

Seit 2002 hat die FEMIP durch Finanzierungen im Gesamtbetrag von 13 Mrd EUR die wirtschaftliche und soziale Entwicklung ihrer Partnerländer im Mittelmeerraum unterstützt. Im Rahmen der FEMIP wurden 2 300 KMU unterstützt, 30 000 Arbeitsplätze geschaffen und zusätzliche Mittel in Höhe von rund 35 Mrd EUR mobilisiert sowie mehr als 102 Mio EUR für technische Hilfe gewährt, um Fachkenntnisse und Kompetenzen auszubauen. Dies wurde durch die Mobilisierung von Haushaltsmitteln und Ressourcen internationaler Finanzierungsinstitutionen, bilateraler Einrichtungen und des privaten Sektors erreicht, um die Integration der Region voranzutreiben.


* Im Rahmen der Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) werden von der EIB Projekte in den Mittelmeer-Partnerländern (Algerien, Ägypten, Gazastreifen/Westjordanland, Israel, Jordanien, Libanon, Marokko, Syrien, Tunesien und in Kürze auch Libyen) finanziert.