Die Europäische Investitionsbank (EIB) legt äußerst großen Wert auf die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), um Wachstum und Beschäftigung in Europa zu fördern. Anlässlich der Jahressitzung des Rates der Gouverneure der EIB in Brüssel erklärte EIB-Präsident Werner Hoyer: „Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld betrachtet die EIB die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen als eine Hauptaufgabe.“ Nach der Erhöhung des eingezahlten Kapitals der EIB um 10 Mrd EUR im vergangenen Jahr, wird die EU-Bank in den Jahren 2013 bis 2015 weitere 15 Mrd EUR für KMU bereitstellen.
Die EIB wird auch die Einführung neuer Finanzierungsinstrumente prüfen, um die finanzielle Belastung für KMU zu verringern. Die EIB, die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) diskutieren, wie die Kreditversorgung für KMU, insbesondere in den Peripherieländern Europas, verbessert werden kann. Die Gespräche befinden sich noch in der Anfangsphase. Präsident Hoyer betonte in der Sitzung des Rates der Gouverneure, dass Verbriefungen ein sinnvolles Instrument zur verstärkten Finanzierung von KMU-Vorhaben sein könnten, verwies jedoch darauf, dass dabei vorsichtig vorzugehen wäre und „die Erfahrungen aus der Subprime-Krise zu berücksichtigen sind“.
Er führte aus, dass die Bank weiterhin daran arbeiten wird, die finanziellen Engpässe der Unternehmen auf möglichst wirksame Weise zu beseitigen. In Griechenland errichtet die EIB z. B. einen Garantiefonds, der Finanzierungen der EIB zugunsten von KMU auf Portfolio-First-Loss-Basis ermöglichen soll. Die Bank hat darüber hinaus ihr allererstes Programm zur Förderung von Handelsfinanzierungen über 500 Mrd EUR genehmigt, um ein Handelsvolumen von 1,5 Mrd EUR zu ermöglichen. Außerdem unterzeichnete sie im November 2012 mit der Republik Portugal einen innovativen Garantievertrag, wobei diese staatliche Garantie in den kommenden Jahren bis zu 6 Mrd EUR des Darlehensengagements der Bank in Portugal abdeckt. Ferner zieht es die EIB angesichts des schwierigen Marktumfelds in Erwägung, noch mehr Unternehmen zu fördern, indem sie ihr Netz von Partnerinstituten nach Möglichkeit ausweitet.
Der Präsident der EIB ging auch auf das drängende Problem der Jugendarbeitslosigkeit in Europa ein. Er betonte, dass die EIB „alles in ihrer Möglichkeit Stehende“ tun würde, um einen Beitrag zur Verbesserung der Lage zu leisten. Eine Option der EIB könnte darin bestehen, günstige Darlehenskonditionen an die Schaffung neuer Arbeitsplätze für arbeitslose Jugendliche zu knüpfen. Die Bank hat bereits Erfahrungen mit der Finanzierung von Berufsbildungsprogrammen auf EU-Ebene, von gesamteuropäischen Programmen zur Studienfinanzierung sowie der Modernisierung von Bildungseinrichtungen gesammelt. Präsident Hoyer ergänzte, dass die Bank bereit ist, „sich noch stärker zu engagieren“.