Der Vorsitzende des Regionalrats von Lothringen, Jean-Pierre Masseret, und der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), Philippe de Fontaine Vive, haben am Mittwoch, dem 23. April 2014, in Metz einen Finanzierungsvertrag über 37,5 Millionen Euro unterzeichnet. Die Mittel sind für die Instandsetzung und Modernisierung des Regionalzugnetzes Métrolor-TER bestimmt.
Das Projekt betrifft die Anschaffung von zehn Zweisystem-/Zweispannungs-Triebzügen durch den Regionalrat von Lothringen. Diese Triebzüge sind besser unter der Bezeichnung „Régiolis“ bekannt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 80 Millionen Euro – also ungefähr 8 Millionen Euro pro Triebzug. Der Erwerb dieser neuen Züge ermöglicht es, das ältere rollende Material zu ersetzten. Dadurch wird die Qualität dieses öffentlichen Dienstes erheblich verbessert. Auch Einsparungen bei den Betriebskosten sind möglich, und es werden neue Kapazitäten für die seit einigen Jahren stark im Steigen begriffene Zahl der Métrolor-TER-Benutzer geschaffen.
Die Régiolis-Triebzüge sind geräumig, modern und komfortabel. Sie bieten 2 200 Sitzplätze, und gegebenenfalls können die Fahrgäste die Züge während der Stoßzeiten und in den städtischen Ballungsgebieten auch im Stehen völlig sicher benutzen. Außerdem wird den Fahrgästen ein optimales Dienstleistungsniveau geboten. Informationen werden auf innovative Weise sowohl optisch als auch akustisch bereitgestellt (Phytec-Ausrüstung für schwerhörige Personen), und da es sich um Niederflurwagen handelt, die ein Ein-und Aussteigen niveaugleich mit den Bahnsteigen ermöglichen, wird vor allem behinderten Personen die Benutzung beträchtlich erleichtert. Da die neuesten Technologien zum Einsatz gelangen (geringer Strom- und Wärmeverbrauch), wird sich die Anschaffung dieser neuen Züge auch sehr positiv auf die Umwelt auswirken.
Anlässlich der Vertragsunterzeichnung erklärte EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive:
„Die Unterstützung nachhaltiger und leistungsstarker Verkehrslösungen gehört zu den vorrangigen Finanzierungszielen der Bank. Ich freue mich daher sehr, dass sich die EIB an der Finanzierung dieses Vorhabens beteiligt. Dadurch wird für die Einwohner von Lothringen eine interessante und umweltfreundliche Alternative zum privaten Pkw-Verkehr geschaffen. Unser Darlehen stellt die konkrete Anwendung der europäischen Wirtschaftspolitik auf das tägliche Leben der Bürger dar. Auf diese Weise ist Europa nicht nur in den städtischen Ballungsgebieten, sondern auch in den Regionen direkt vertreten.“
Dieses Projekt ist die dritte große Operation, die die EIB mit dem Regionalrat von Lothringen im Eisenbahnsektor durchführt. Die Region hat vo kurzem bereits direkte Darlehen zur Finanzierung der Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Est erhalten. Die EIB unterstützt derzeit verstärkt Projekte, die zur wirtschaftlichen Entwicklung in den einzelnen Regionen in Frankreich beitragen. Das langfristige Darlehen, das die EIB dank ihres AAA-Ratings zu attraktiven Konditionen vergeben kann, ist für Lothringen von großer Bedeutung.
Jean-Pierre Masseret, Präsident des Regionalrats Lothringen, freut sich daher ebenfalls über diese neue Vereinbarung:„Unsere Region arbeitet seit vielen Jahren mit der EIB zusammen. Außerdem ist die Modernisierung der Regionalverkehrssysteme eine absolute Priorität für Lothringen, da das Eisenbahnnetze zu den am stärksten frequentierten in Frankreich gehört. Von der EIB werden uns sehr wettbewerbsfähige Finanzierungskonditionen geboten. Dadurch können wir das Budget für dieses Projekt effizient und zum Wohle der Fahrgäste verwalten.“
Das Darlehen, das heute der Region Lothringen gewährt wurde, ist ein Beispiel dafür, wie die EIB in Frankreich die Modernisierung des Nahverkehrs und die Raumplanung unterstützt. Das Vorhaben trägt dazu bei, die Energiebilanz und die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern. Aus diesem Grund hat die Bank im Juli 2013 ein Investitionsprogramm im Umfang von 750 Millionen Euro eingerichtet, um den französischen Regionen die Anschaffung von neuem rollenden Material zu ermöglichen. Nach dem Finanzierungsbeitrag, den die Region Elsass im Jahr 2013 erhalten hat, ist dies das zweite Projekt, das im Rahmen dieses umfassenden Programms unterzeichnet wird. Mit dieser Finanzierung setzt die EIB ihre beispiellose Unterstützung von Wachstum und Beschäftigung in Frankreich fort. 2013 hat sie dafür 7,8 Milliarden Euro bereitgestellt, 80 Prozent mehr als im Jahr 2012.