Der niederländische Premierminister Mark Rutte und EIB-Präsident Werner Hoyer haben heute das erste Außenbüro der Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen in den Niederlanden eröffnet. Das neue Büro in Amsterdam verbessert die Interaktion zwischen der größten supranationalen Finanzierungsinstitution der Welt und niederländischen Unternehmen und Einrichtungen des öffentlichen Sektors. Die EIB hat diese Woche beschlossen, über 1 Milliarde Euro für neue Investitionen in den Niederlanden bereitzustellen.
„Dieses Büro ist ein positives Signal für die niederländische Wirtschaft. Die EIB, deren Anteilseigner die Mitgliedstaaten sind, stellt seit über 45 Jahren unter Beweis, wie nützlich die europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit ist. In den Niederlanden, die auch als das Tor zu Europa bezeichnet werden, hat die EIB Vorhaben wie die zweite Maasvlaakte, Autobahnprojekte sowie die neue Start- und Landebahn (Polderbaan) und Gepäckabfertigungsanlagen am Flughafen Schiphol unterstützt. Von besonderer Bedeutung ist in meinen Augen die Unterstützung der EIB für innovative KMU, die sie in enger Zusammenarbeit mit niederländischen Banken gewährt. Von den 7 Milliarden Euro, die die EIB in den Niederlanden für Investitionsvorhaben bereitgestellt hat, kamen 40 Prozent einheimischen KMU zugute. Ich heiße die EIB in ihren neuen Räumlichkeiten in Amsterdam willkommen“, bemerkte der niederländische Premierminister Mark Rutte.
„Die Europäische Investitionsbank fördert langfristige Investitionen in ganz Europa. Durch unser neues Außenbüro in Amsterdam verstärken wir unsere Präsenz und unser Engagement in dem Land. Unternehmen und öffentliche Stellen können auf diese Weise leichter mit der EIB in Kontakt treten, um Investitionsmöglichkeiten und Bedürfnisse zu erörtern. Diese engere Zusammenarbeit kann dazu beitragen, dass Investitionen angestoßen, Arbeitsplätze geschaffen und wichtige Infrastruktureinrichtungen verbessert werden. Dabei wird auf den Stärken der niederländischen Wirtschaft aufgebaut und Investitionslücken werden geschlossen. Mitfinanzierte Projekte wie das neue Holland-Partikeltherapiezentrum, bei dem die neueste Innovation zur Verbesserung der Behandlung und Erforschung von Krebserkrankungen zum Einsatz kommt, zeigen besonders deutlich, welchen zusätzlichen Nutzen die Bank in den Niederlanden bewirken kann“, erklärte EIB-Präsident Werner Hoyer.
Vor der offiziellen Eröffnung des neuen Büros der Europäische Investitionsbank-Gruppe in Amsterdam-Zuid, das von Johan-Willem Löhr geleitet wird, hat die Europäische Investitionsbank Finanzierungsmittel im Umfang von über 1 Milliarde Euro zugesagt. Diese Mittel dienen der Finanzierung neuer Infrastruktureinrichtungen in den Bereichen Gesundheit und erneuerbare Energien aber auch der Förderung niederländischer KMU.
Die Europäische Investitionsbank wird 90 Millionen Euro für das neue Holland Particle Therapy Centre zur Verfügung stellen. Das Zentrum ist auf die Behandlung und Erforschung von Krebserkrankungen spezialisiert und das erste seiner Art in den Niederlanden. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsinitiative der Universität Delft und der universitären Medizinischen Zentren Rotterdam und Leiden, die über 600 Patienten pro Jahr nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen behandeln können. Die Protonentherapie soll die negativen Nebenwirkungen der herkömmlichen Krebstherapien verringern. An den Forschungsaktivitäten des neuen Zentrums werden sich Forscher aus der ganzen Welt beteiligen, um die wissenschaftlichen medizinischen Erkenntnisse und die Wirksamkeit der Behandlung zu verbessern.
Mit einem Darlehen im Umfang von 350 Millionen Euro an die ABN-AMRO unterstützt die EIB Vorhaben von KMU in den ganzen Niederlanden. Im Rahmen eines neuen Finanzierungsprogramms stellt die ABN niederländischen kleinen und mittleren Unternehmen Darlehen zur Verfügung. Diese Unternehmen erhalten damit zusätzliche Möglichkeiten, Mittel zu attraktiven Konditionen aufzunehmen. Bei diesem Darlehen handelt es sich um die dritte und bisher umfangreichste Operation der Europäischen Investitionsbank mit der ABN AMRO zur Förderung niederländischer KMU. Das zweite Darlehen belief sich auf 150 Millionen Euro. Die letzten Kredite aus dieser Fazilität wurden im Januar 2014 vergeben.
Hans Hanegraaf, Managing Director Business Banking bei ABN AMRO, bemerkte: „Wir freuen uns, dass die EIB uns erneut Mittel zur Verfügung stellt. Es ist wichtig, kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten für die Umsetzung ihrer Geschäftspläne zu erleichtern. Das EIB-Darlehen ist für unsere Kunden eine einmalige Option.“
EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom erklärte: „Wir müssen dafür sorgen, dass Unternehmer in den gesamten Niederlanden ihre Investitionstätigkeit ununterbrochen fortsetzen können, damit KMU neue Geschäftsmöglichkeiten aufgreifen, ihre Aktivitäten ausweiten und Arbeitsplätze schaffen können. Die Europäische Investitionsbank arbeitet mit einheimischen Banken zusammen, um Vorhaben von KMU in ganz Europa zu fördern. Wir begrüßen es, dass wir unsere Zusammenarbeit mit ABN fortsetzen und auf den Erfolg früherer Finanzierungen aufbauen können, die zur Durchführung von Investitionen in den gesamten Niederlanden beigetragen haben und auf den Stärken niederländischer KMU aufbauen.“
Das dritte Vorhaben, für das die EIB in dieser Woche ihre Unterstützung zugesagt hat, betrifft den größten Windpark der Welt (Gemini), der 85 Kilometer vor der niederländischen Küste gebaut werden soll. Für dieses Projekt stellt die EIB 587 Millionen Euro zur Verfügung. Nach Fertigstellung reicht die Energieproduktion des Windparks zur Deckung des Strombedarfs von 1,5 Millionen Einwohnern - das entspricht der Bevölkerung der drei nördlichen holländischen Provinzen.
Im vergangenen Jahr stellte die Europäische Investitionsbank in den Niederlanden langfristige und kostengünstige Darlehen im Umfang von insgesamt 1,3 Milliarden Euro für wichtige Investitionen und Projekte zur Verfügung. Diese Finanzierungen betrafen ein breites Spektrum von Sektoren, und zwar die Bereiche Bildung, Energie, Verkehr, Gesundheit, Forschung und Entwicklung sowie die Förderung kleiner Unternehmen gemeinsam mit führenden niederländischen Banken.
Die EIB arbeitet eng mit Gebietskörperschaften und dem privaten Sektor zusammen um sicherzustellen, dass ihre Einschaltung wirksam ist und Investitionen in Sektoren gefördert werden, die unter einem Finanzierungsengpass leiden oder in denen kostengünstige langfristige Mittel von Nutzen sein können. Die EIB geht davon aus, dass sie ihre Tätigkeit in den Niederlanden im Jahr 2014 und darüber hinaus erheblich ausweiten wird. So verfügt sie über eine besonders vielversprechende Projektpipeline und plant zum Beispiel Projektfinanzierungen zur Förderung strategischer Infrastrukturinvestitionen und von Vorhaben im Bereich erneuerbarer Energien.