Jean-Paul Bachy, Präsident des Regionalrats Champagne-Ardenne, und EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive haben heute in Châlons-en-Champagne den Vertrag über ein Darlehen von höchstens 100 Millionen Euro unterzeichnet. Die Mittel sind für den Bau des Abschnitts Rocroi - Charleville-Mézières der Autobahn A304 bestimmt. Dieser Autobahnabschnitt ist 31 Kilometer lang und Teil der europäischen Straßenverbindung E420, die letztendlich die Stadt Reims mit Charleroi in Belgien und Brüssel verbinden wird. Damit entsteht ein dritter Nord-Süd-Korridor zwischen Amsterdam, Anvers, Brüssel und dem Rhône Tal.
Bei dem Projekt handelt es sich um den letzten Abschnitt der Autobahnspange in den Ardennen („Y ardennais“), die die Anbindung der Region Französische Ardennen und insbesondere des Großraums Charleville-Mézières/Sedan verbessert. Die Autobahnspange (in Form eines Y) hat eine Länge von insgesamt 150 Kilometern (60 Kilometer Schnellstraßen und 90 Kilometer Autobahn). Sie besteht aus drei Hauptabschnitten, und zwar dem Abschnitt Reims - Charleville-Mézières, dem östlichen Abschnitt der Spange (zwischen Charleville-Mézières/Sedan und der belgischen Grenze in Richtung Lüttich und Luxemburg) und dem westlichen Abschnitt der Spange (zwischen Charleville-Mézières, Rocroi und der belgischen Grenze in Richtung Charleroi und Brüssel).
Die Gesamtkosten des Baus der A304 werden auf 363 Millionen Euro veranschlagt. Das Vorhaben wird vom französischen Staat (55 Prozent), der Region Champagne-Ardenne (28 Prozent) und dem Departement Ardennes (17 Prozent) kofinanziert. Die Fertigstellung dieses Teils der E 420 ist für Ende 2016 geplant.
Durch den Bau der A304 werden die Straßenkapazität erhöht und die zurückzulegenden Entfernungen verkürzt. Dadurch verringern sich die Fahrtzeiten und die Fahrzeugbetriebskosten für die Benutzer der Autobahn. Vor allem aber wird die Nationalstraße RN 43 entlastet und der Durchgangsverkehr in Charleville-Mézières und den umliegenden Dörfern nimmt ab. Das Projekt führt darüber hinaus zu einer Verringerung der Lärmbelästigung und zu einer Verbesserung der Sicherheit der Autofahrer und wirkt sich somit positiv auf die Umwelt aus.
Anlässlich der Vertragsunterzeichnung sagte EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive:
„Ich freue mich, während der Europawoche die Region Champagne-Ardenne zu besuchen, um diesen Finanzierungsvertrag zu unterzeichnen. Es handelt sich um ein Autobahnprojekt von wirklich europäischer Bedeutung, da es eine Verbindung zwischen den belgischen und den französischen Ardennen schafft und den Alltag in den Städten zu beiden Seiten der Grenze erleichtert. Diese Finanzierung ist ein weiteres Beispiel für das Engagement der EIB im Herzen der Regionen. Europa steht in erster Linie für konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Alltags der Bürger. Die EU richtet ihren Blick entschlossen auf die Zukunft und unterstützt die Regionen bei der Durchführung ihrer Infrastruktur- und Wirtschaftsentwicklungsprojekte.“
Jean-Paul Bachy, Präsident des Regionalrats Champagne-Ardenne, begrüßt ebenfalls diese neue Zusammenarbeit:
„Die Modernisierung der Verkehrsnetze in der Region Champagne-Ardenne ist eines unserer vorrangigen Ziele. Wir wissen, wie wichtig eine leistungsfähige Infrastruktur für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit auf nationaler und internationaler Ebene ist. Diese öffentliche gebührenfreie Autobahn ist von strategischer Bedeutung für die Öffnung der Region in Richtung der Benelux-Länder und Nordeuropa. Sie wird die Nord-Süd-Verbindung von Marseille nach Brüssel voranbringen. Dank der Einschaltung der EIB stehen uns ganz besonders attraktive Finanzierungskonditionen zur Verfügung. Das EIB-Darlehen wird es uns ermöglichen, die Arbeiten fristgerecht fertigzustellen. “
Der Finanzierungsvertrag, den die EIB und die Region Champagne-Ardenne heute unterzeichnen, ist das Ergebnis einer von großem Vertrauen geprägten Zusammenarbeit zwischen dem Regionalrat und der Bank. Die vorangegangenen gemeinsamen Operationen betreffen die Hochgeschwindigkeitsstrecke TGV Est Européen, die Straßenbahn und die Autobahnumgehung von Reims. Mit dieser Finanzierung setzt die EIB ihre beispiellose Unterstützung von Wachstum und Beschäftigung in Frankreich fort. 2013 hat sie dafür 7,8 Milliarden Euro bereitgestellt, 80 Prozent mehr als im Jahr 2012.