Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 55 Millionen Euro für den Bau eines 1,8 km langen zweigleisigen Eisenbahntunnels in den ukrainischen Beskiden bereit. Dadurch sollen die Verkehrsverbindungen zwischen der Europäischen Union und einem östlichen Partnerland verbessert werden.
Der für Finanzierungen in der Ukraine zuständige EIB-Vizepräsident László Baranyay sagte:
„Mit der Bereitstellung eines Darlehens zur Finanzierung besserer Verkehrsverbindungen, die von größter Bedeutung für die weitere Vertiefung der Integration zwischen der Ukraine und der Europäischen Union sind, setzt die EIB ein starkes Zeichen. Zugleich ist dies das erste Darlehen, mit dem die EIB den Eisenbahnsektor in der Ukraine und damit auch den Ausbau umweltfreundlicher Verkehrsträger unterstützt. Das Projekt steht in Einklang mit der kürzlich bekannt gegebenen Absicht der EIB, der Ukraine in den kommenden drei Jahren (2014-2016) Darlehen bis zu einem Betrag von rund drei Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Diese Mittel sollen die Entwicklung des Landes und seiner Wirtschaft unterstützen und die stärkere Integration mit der EU fördern.
Der neue Tunnel liegt in den Karpaten in der Südwestukraine und wird den bestehenden Tunnel ersetzen, der der einzige eingleisige Abschnitt auf der ansonsten zweigleisigen elektrifizierten Eisenbahnstrecke zwischen Lemberg und dem Grenzübergang nach Ungarn und in die Slowakei ist.
Durch die Beseitigung dieses Engpasses wird der neue Tunnel die Kapazität dieses internationalen Eisenbahnkorridors erheblich steigern und so zur Bewältigung des erwarteten künftigen Bedarfs beitragen.
Der Eisenbahntunnel stellt ein vorrangiges Vorhaben im Rahmen des Verkehrsnetzes der Östlichen Partnerschaft dar, wie die Verkehrsminister der EU-Mitgliedstaaten und der östlichen Partnerländer bei ihrem Treffen mit der Kommission am 9. Oktober 2013 festgestellt haben.
Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen der EIB und ihrem Partnerinstitut, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), die sich gemeinsam mit der EIB und der Ukraine an der Finanzierung des Eisenbahntunnels beteiligt.
Bisher hat die EIB insgesamt 2,1 Milliarden Euro in der Ukraine bereitgestellt (das vorliegende Darlehen eingeschlossen). Damit werden Vorhaben in den Bereichen Energie, Verkehr und Wasser sowie – über zwischengeschaltete Geschäftsbanken – Projekte von KMU finanziert.