Die Multilateralen Entwicklungsbanken (MDB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben ihren festen Willen bestätigt, ein Wirtschaftsumfeld zu fördern, dass die langfristige Finanzierung von Infrastrukturprojekten einfacher macht. Sie kamen überein, weiterhin in Einklang mit ihren Mandaten, ihrem spezifischen Fachwissen und ihren Ressourcen zusammenzuarbeiten. Ihr Ziel dabei ist es, den G20-Mitgliedern bei der Priorisierung ihres Investitionsbedarfs im Infrastrukturbereich zu helfen, ein investitionsfreundliches Umfeld für Infrastrukturprojekte zu gewährleisten und Finanzierungsmittel aus verschiedenen Quellen - insbesondere dem privaten Sektor - zu mobilisieren.
Die MDB und der IWF reagierten damit auf die Aufforderung der G20, Infrastrukturvorhaben in den G20 zu fördern. „Die multilateralen Banken verfügen über erhebliche finanzielle Mittel und damit über die Fähigkeiten und den Einfluss, um die Prioritäten, die von der G20-Gruppe festgelegt werden, umzusetzen. Aufgrund ihrer Aufgabe und ihrer Erfahrung können die MDB und der IWF in enger Zusammenarbeit mit den G20-Staaten Standards festsetzen und eine Führungsrolle übernehmen,“ erklärte Werner Hoyer, der Präsident der Europäischen Investitionsbank. Er hat derzeit den Vorsitz in den Koordinationssitzungen der multilateralen Entwicklungsbanken inne, die derzeit am Rande der Jahrestreffen des IWF und der Weltbank in Washington stattfinden.
Die australische G20-Präsidentschaft hat insbesondere die Förderung von Infrastrukturprojekten und von Vorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen als vorrangig bezeichnet. Dadurch sollen das Wirtschaftswachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Steigerung der Produktivität in den G20-Staaten unterstützt werden.
Präsident Hoyer betonte, dass kein globaler Mangel an Mitteln besteht, es jedoch Schwierigkeiten bereitet, die Mittel in produktive Investitionen zu leiten. Da die Staaten die weltweit erforderlichen Infrastrukturvorhaben nicht allein finanzieren können, werden die G20-Staaten nach anderen Wegen suchen müssen. Insbesondere müssen sie Möglichkeiten finden, um Mittel des privaten Sektors zu mobilisieren, damit qualitativ hochwertige, inklusive und nachhaltige Infrastruktureinrichtungen geschaffen werden können.
Der Präsident betonte außerdem, dass zur Stimulierung von Infrastrukturinvestitionen weitere Hindernisse beseitigt werden müssen. Dazu gehören eine unzureichende strategische Orientierung und Projektauswahl, eine schlechte Budgetplanung und Projektprüfung sowie Verzögerungen bei der Durchführung.
„Wir haben eine gemeinsame Vision: Wir möchten über die traditionelle Form der langfristigen Finanzierung hinausgehen und unsere Katalysatorwirkung bei der Beschaffung von Darlehen von Geschäftsbanken in größerem Umfang verstärken. So können wir die erforderliche Brücke zwischen Regierungen, Projektträgern und Kapitalmärkten schlagen“, erklärte Hoyer.