Die Europäische Investitionsbank stellt 168 Millionen Pfund für eine neue Übertragungsleitung zwischen dem Offshore-Windpark Lincs und dem britischen Stromübertragungsnetz zur Verfügung. Die Ausschreibung für die rund 100 Kilometer lange Anbindung des Windparks in Lincolnshire, dessen Nennleistung 270 MW beträgt, an das Hochspannungs-Übertragungsnetz erfolgte in Einklang mit speziellen Bestimmungen, die die britische Regulierungsbehörde für den Gas- und den Strommarkt (OFGEM) für den Netzanschluss von Offshore-Windparks erlassen hat.
„Offshore-Windparks werden in den kommenden Jahren eine wesentliche Rolle spielen, da sie erheblichen Anteil am britischen Energiemix haben werden. Die Europäische Investitionsbank ist entschlossen, langfristige Investitionen in die Energieinfrastruktur zu fördern, die sowohl zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien als auch zur Anbindung dieser Anlagen an das nationale Netz beitragen. Mit großer Freude beteiligen wir uns am Bau von Offshore-Windparks in britischen Gewässern, und die für Investitionen in die Übertragungsleitungen geltenden Regelungen (OFTO) erleichtern Neuinvestitionen in Offshore-Windparks. In diesem Sektor entstehen hunderte neuer Arbeitsplätze an der Nordseeküste, und im ganzen Land sind positive Auswirkungen auf das produzierende Gewerbe und die Forschung zu verzeichnen“, erklärte EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor.
Der Windpark Lincs liegt 8 Kilometer vor der Küste von Skegness. Das Vorhaben umfasst eine Offshore-Umspannstation, und die Anbindung an das britische Übertragungsnetz erfolgt in einem Umspannwerk in Walpole in Norfolk. Der Windpark Lincs besteht aus 75 Turbinen, die nach ihrer Inbetriebnahme auf umweltfreundliche Weise Strom aus erneuerbaren Energien für mehr als 200 000 Haushalte erzeugen werden. Dies entspricht rund zwei Dritteln der Haushalte in Lincolnshire. Außerdem wird damit zur Strategie der britischen Regierung beigetragen, die darauf abzielt, bis 2020 15 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen.
Die Anlagen für die Anbindung des Offshore-Windparks Lincs wurden von Lincs Wind Farm Limited entwickelt, einem Joint Venture zwischen Centrica, Dong Energy und Siemens Project Ventures. In Einklang mit der OFTO-Regelung werden die Übertragungsanlagen an Transmission Capital Partners weitergegeben, ein Konsortium, an dem Amber Infrastructure, International Public Partnerships and Transmission Investment, beteiligt ist. Dieses Unternehmen ist aufgrund eines Abkommens für zwanzig Jahre Eigentümer und Betreiber der Übertragungsleitung.
Die EIB, die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, stellt bereits zum sechsten Mal Mittel für die Anbindung eines Windparks auf der Grundlage der OFTO-Regelung zur Verfügung. Diese Bestimmungen wurden erarbeitet um sicherzustellen, dass Anlagen zur Offshore-Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf ökonomische und effiziente Weise an das britische Stromnetz angebunden werden. Die EIB beteiligte sich auch an den OFTO-Anbindungen der Windparks Walney 1 und 2, Sheringham Shoal, Greater Gabbard und London Array.
Im letzten Monat genehmigte der Verwaltungsrat der EIB, in dem alle 28 EU-Mitgliedstaaten vertreten sind, die Mitwirkung der EIB an der dritten Ausschreibungsrunde im Rahmen der OFTO-Regelung.