Heute hat die Europäische Investitionsbank (EIB) in einer Pressekonferenz in Sofia ihre Ergebnisse des Jahres 2014 bekannt gegeben. Besonderen Nachdruck legte sie dabei auf die Tätigkeit in Bulgarien und die Perspektiven für zukünftige Aktivitäten in diesem Land.
EIB-Vizepräsident László Baranyay erklärte hierzu: „2014 war ein außergewöhnliches Jahr für die EIB in Bulgarien. Die Bank hat ihre Finanzierungen in dem Land 2014 auf 610 Millionen Euro ausgeweitet und damit mehr als verdoppelt. Wir konzentrierten uns hauptsächlich darauf, vorrangige, durch Zuschüsse der Europäischen Union geförderte Projekte zu unterstützen und auf diese Weise die Verwendung von EU-Mitteln in Bulgarien zu verstärken. Künftig werden wir weiterhin Vorhaben finanzieren, die die Lebensqualität der Bevölkerung verbessern, das Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der bulgarischen Wirtschaft stärken.“
Im Jahr 2014 gewährte die EIB ein Darlehen von 500 Millionen Euro zur Kofinanzierung von vorrangigen Projekten in Bulgarien, die im Programmplanungszeitraum 2014-2020 durch EU-Mittel gefördert werden. Mit dem EIB-Darlehen werden die staatlichen Beiträge im Rahmen der Operationellen Programme „Verkehr“ (einschließlich städtischem Verkehr) und „Umwelt“ finanziert und Projekte mit Investitionskosten von insgesamt mehr als 4 Milliarden Euro unterstützt.
Auch 2014 finanzierte die Bank wieder kleinere Vorhaben von KMU und Midcap-Unternehmen. Sie schloss mit drei in Bulgarien tätigen Partnerinstituten Verträge über die Durchleitung von Darlehensmitteln im Gesamtbetrag von 110 Millionen Euro ab. Dadurch verbesserte sich der Zugang bulgarischer KMU und Kommunen zu langfristigen Finanzierungen weiter. Seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit in dem Land im Jahr 2014 hat die EIB insgesamt fast 1,2 Milliarden Euro bereitgestellt.
Im Rahmen der Initiative JASPERS (Joint Assistance to Support Projects in European Regions – Gemeinsame Hilfe bei der Unterstützung von Projekten in europäischen Regionen) ist bisher für 80 Projekte technische Hilfe im Hinblick auf die Beantragung von EU-Zuschüssen gewährt worden. Die Gesamtkosten dieser Projekte werden auf etwa 5,2 Milliarden Euro (bis Ende 2014) geschätzt. Zurzeit unterstützt JASPERS in Bulgarien 21 aktive Projekte mit veranschlagten Gesamtkosten von etwa 2,2 Milliarden Euro. Im Rahmen der JASPERS-Initiative werden in erster Linie Projekte im Wasserwirtschafts-, Abfall-, Straßen- und Eisenbahnsektor finanziert.
2014 unterzeichnete der Europäische Investitionsfonds (EIF), die Tochtergesellschaft der EIB, acht Verträge mit Banken, die im Bereich der Darlehensvergabe an KMU tätig sind. Des Weiteren unterzeichnete er mit neuen Beteiligungsfonds in Bulgarien zwei Verträge über einen Gesamtbetrag von 56 Millionen Euro. Insgesamt mobilisierte er damit frische Finanzierungsmittel von 140 Millionen Euro für kleine Unternehmen in dem Land. Im Rahmen bestehender Beteiligungs- und Fremdmitteloperationen der JEREMIE-Initiative und zentraler Mandate stellte der EIF Finanzierungsmittel von 190 Millionen Euro für mehr als 1 600 bulgarische Unternehmen bereit.
2015 wird die EIB-Gruppe weiterhin das Wachstum und die Beschäftigung in Bulgarien unterstützen. Einen besonderen Schwerpunkt wird sie darauf legen, Projekte zu ermitteln und zu finanzieren, die mit Mitteln des Europäischen Fonds für strategische Investitionen gefördert werden. In vorrangigen Bereichen, darunter KMU und Umwelt, wird die Bank neue Finanzierungsinstrumente einführen. Darüber hinaus wird sie Investitionsvorhaben in den Bereichen Energieeffizienz und strategische Energieinfrastruktur unterstützen. Um die Inanspruchnahme von EU-Mitteln in Bulgarien zu beschleunigen, wird die EIB im Programmplanungszeitraum 2014-2020 vorrangige Investitionsvorhaben – hauptsächlich in den Bereichen nachhaltiger Verkehr, Wasserwirtschaft und Umweltschutz – mitfinanzieren. Schließlich wird die Bank dazu beitragen, den Zugang von KMU und Midcap-Unternehmen zu erschwinglichen langfristigen Finanzierungen zu verbessern.