Die Europäische Investitionsbank (EIB) möchte die französische Region Champagne-Ardenne unterstützen, die es sich zur vorrangigen Aufgabe gemacht hat, die Bildung und Beschäftigung von Jugendlichen zu fördern. Am Donnerstag, den 21. Mai 2015, unterzeichneten Jean-Paul Bachy, Präsident des Regionalrats der Region Champagne-Ardenne, und EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle einen entsprechenden Finanzierungsvertrag im Lycée Jean Moulin in Revin. Im Anschluss an die Unterzeichnung wurde die Baustelle mit den laufenden Sanierungsarbeiten besichtigt.
Das EIB-Darlehen von 50 Millionen Euro hilft der Region Champagne-Ardenne dabei, ihre Investitionsvorhaben zur Verbesserung der allgemeinen und beruflichen Bildung zu finanzieren. Die Vorhaben betreffen den Bau, die Renovierung und den Ausbau von sechs öffentlichen Schulen der Sekundarstufe II („Lycées“) sowie den Umbau eines Ausbildungszentrums:
- Umbau des Lycée Jean Moulin in Revin (Gesamtkosten: 43,5 Millionen Euro)
- Umbau der Werkstätten und der naturwissenschaftlichen Einrichtungen des Lycée Armand Malaise in Charleville-Mézières (Gesamtkosten: 20,5 Millionen Euro)
- Umbau der Werkstätten und der naturwissenschaftlichen Einrichtungen des Lycée Arago in Reims (Gesamtkosten: 19 Millionen Euro)
- Ausbau und Renovierung des Lycée Jean Jaurès in Reims (Phase 1) (Gesamtkosten: 32 Millionen Euro)
- Ausbau und Renovierung des Lycée Eugène Decomble in Chaumont (Gesamtkosten: 49 Millionen Euro)
- Umbau des Lycée Bouchardon in Chaumont (Gesamtkosten: 51 Millionen Euro)
- Umbau des Ausbildungszentrums für Bauberufe in Chaumont (Gesamtkosten: 3 Millionen Euro)
Das Darlehen hilft der Region bei der Umsetzung ihrer strategischen Ziele. Diese bestehen in der Anpassung des Angebots schulischer Einrichtungen an die steigende Nachfrage in städtischen Gebieten, während gleichzeitig der Zugang zu Schulen in weniger dicht besiedelten Gebieten erhalten bleibt, der Verbesserung der Ausbildung und der Beschäftigungsfähigkeit der Abiturienten, der beträchtlichen Erhöhung der Energieeffizienz sowie der Verringerung der Treibhausgasemissionen.
Die Region erhält von der EIB ein Darlehen mit langer Laufzeit zu attraktiven Konditionen. Damit lässt sich der Gesamtfinanzierungsplan für das regionale Investitionsprogramm optimieren.
Lycée Jean Moulin in Revin: ein ökologisches Vorzeigeprojekt
Das Lycée Jean Moulin, hoch über dem Maastal und der Stadt Revin gelegen, durchläuft derzeit eine Komplettsanierung auf einer Fläche von 17 000 m2. Mit dem Projekt wurden die Architekten Duncan Lewis und Jean De Giacinto beauftragt. Es spiegelt voll und ganz die vorrangigen Ziele wider, die sich die Region im Hinblick auf die Umwelt gesetzt hat: Die neuen Gebäude fügen sich harmonisch in die Landschaft ein. Überdies erfüllen sie mit einer hohen Umweltqualität die Kriterien der Zertifizierung „Haute Qualité Environnementale“ und entsprechen als Niedrigenergiehäuser den Anforderungen des Gütesiegels „Bâtiment Basse Consommation“. Sie wurden zudem auf die pädagogischen Anforderungen unserer Zeit zugeschnitten. Jugendliche erhalten hier einen Ort zum Leben und Lernen, der ihnen eine erstklassige Ausbildung ermöglicht. Fertiggestellt sind bislang die Sporthalle und das Internat, das 70 Schüler aufnehmen kann. Das Hauptgebäude des Gymnasiums, das sogenannte Externat, befindet sich noch im Bau und dürfte Ende 2015 fertig sein. Für sieben Prozent der auf der Baustelle anfallenden Arbeitsstunden werden arbeitsmarktferne Personen eingesetzt.
Jean-Paul Bachy, Präsident des Regionalrats, kommentierte dies wie folgt: „In einem Gebiet, das unter hoher Arbeitslosigkeit leidet, sind die beträchtlichen Investitionen der Region in die Sanierung des Lycée von Revin als wichtige Raumordnungsmaßnahme anzusehen. Wie alle anderen haben auch die Jugendlichen im Maastal, die in Revin und Givet wohnen, Anrecht auf einen erfolgreichen Start ins Berufsleben. Dafür steht ihnen künftig eine moderne, weltoffene Einrichtung zur Verfügung.“
Anlässlich der Vertragsunterzeichnung erklärte EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und einer weiterhin hohen Jugendarbeitslosigkeit intensiviert die Bank der Europäischen Union ihre Unterstützung zugunsten von Bildung und Beschäftigung an der Seite der Regionen. Das Projekt ermöglicht den Jugendlichen in der Region Champagne-Ardenne den Zugang zu einer maßgeschneiderten und qualitativ hochwertigen Bildung. Damit erhalten sie die besten Chancen auf einen erfolgreichen Einstieg in das Arbeitsleben. Mit unserer Unterstützung möchten wir in erster Linie auf den Erfolg junger Menschen, auf Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in Frankreich wie auch in Europa hinarbeiten.“
Der Finanzierungsvertrag wird genau ein Jahr nach Unterzeichnung des ersten Direktdarlehens für die Region unterzeichnet. Das erste Darlehen diente der Finanzierung des Autobahnprojekts A304 bzw. E420 (Korridor Brüssel-Reims). Das Projekt betrifft den Bau des letzten Abschnitts der Autobahnspange in den Ardennen („Y ardennais“), die die Anbindung der Region Französische Ardennen verbessert. Die Autobahnspange (in Form eines Y) hat eine Länge von insgesamt 150 Kilometern. Sie besteht aus drei Hauptabschnitten – dem Abschnitt zwischen Reims und Charleville-Mézières, dem Abschnitt zwischen Charleville-Mézières/Sedan und der belgischen Grenze in Richtung Lüttich und Luxemburg sowie dem Abschnitt zwischen Charleville- Mézières/Rocroi und der belgischen Grenze in Richtung Charleroi und Brüssel.
Mit dieser Finanzierung setzt die EIB ihre Unterstützung von Wachstum und Beschäftigung fort. 2014 hat sie dafür neue Darlehen von rund 8,5 Milliarden Euro bereitgestellt. Auch 2015 hält die EIB an ihrem Engagement fest. Die Unterstützung erfolgt dabei vor allem im Rahmen des Investitionsprogramms für Europa. Finanziert werden Projekte, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln, mehr Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und das Vertrauen in die europäische Wirtschaft wiederherstellen.