Der Europäische Investitionsfonds, der zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe gehört, hat heute mit sechs spanischen Banken die ersten Verträge im Rahmen der KMU-Initiative in Europa abgeschlossen. Bei der Unterzeichnung war auch Staatsministerin Marta Fernández Currás zugegen. Die EIF-Garantievereinbarungen wurden mit Bankia, Banco Santander, CaixaBank, Banco Sabadell, Banco Popular Español und Bankinter unterzeichnet. Dadurch können diese sechs Banken nun in den kommenden zwei Jahren neue Darlehen von insgesamt 4 Milliarden Euro an spanische KMU vergeben.
Durch die Verträge mit den sechs Banken stellt der EIF für jeden Kredit, den die Institute vergeben, eine Garantie von 50 Prozent. Gleichzeitig räumen diese Banken ihren Kunden niedrigere Zinssätze ein. Auf diese Weise sollen spanische KMU leichter Zugang zu Finanzierungsmitteln haben. Die Verträge mit dem EIF dürften rund 40 000 kreditbedürftigen KMU und Start-up-Unternehmen zugutekommen. Spanien ist damit das erste Land, in dem die neue gemeinsame EU-Initiative umgesetzt wird, und stellt dafür 800 Millionen Euro aus den Mitteln bereit, die dem Land aus den europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) zur Verfügung stehen.
Die KMU-Initiative ist ein gemeinsames Finanzierungsinstrument der Europäischen Kommission, der EIB-Gruppe und von EU-Mitgliedstaaten. Sie soll die Kreditvergabe an KMU fördern, indem ein Teil des Risikos abgedeckt wird, das die Finanzinstitute mit ihren KMU-Kreditportfolios eingehen. Finanziert wird die KMU-Initiative mit ESIF-Mitteln, die die Mitgliedstaaten beisteuern, Mitteln der Europäischen Union („Horizont 2020“-Initiative und/oder COSME-Programm) sowie Mitteln der EIB-Gruppe.
EIB-Vizepräsident Román Escolano erklärte dazu: „Ich freue mich über die ersten Verträge, die wir im Rahmen der KMU-Initiative mit Banken in Europa unterzeichnen. Gemeinsam mit unseren langjährigen Finanzierungspartnern werden wir ganz sicher zahlreiche spanische KMU erreichen, die Kredite benötigen. Die 4 Milliarden Euro, die nun über neue Kredite an spanische KMU vergeben werden können, sind das Ergebnis einer ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen der EIB-Gruppe, den spanischen Behörden, der EU-Kommission und den betreffenden Banken.“
Pier Luigi Gilibert, geschäftsführender Direktor des EIF, fügte hinzu: „Ich freue mich, dass wir bereits einen Monat, nachdem die Vereinbarung über die KMU-Initiative in Spanien unterzeichnet wurde, die ersten Verträge in Europa abschließen können. In einer Zeit, in der der Zugang zu Krediten für viele Unternehmen nach wie vor ein Knackpunkt ist, werden die 4 Milliarden Euro eine wichtige Hilfestellung sein. Durch die Kombination von Mitteln aus den europäischen Struktur- und Investitionsfonds, der EU-Initiative Horizont 2020 und der EIB-Gruppe kann der EIF zur Risikoteilung beitragen. Außerdem wird das Eigenkapital der Finanzintermediäre geschont, was letztlich wieder den KMU in Spanien zugutekommt.“
Corina Crețu, EU-Kommissarin für Regionalpolitik, merkte an: „Im Januar wurden die Gläubiger- und die Finanzierungsvereinbarung für die KMU-Initiative in Spanien unterzeichnet. Die Europäische Kommission hat dann im Juli die ersten 456 Millionen Euro für dieses Programm genehmigt. Damit wurden in der Förderperiode 2014-2020 in der EU erstmals Mittel im Rahmen dieser neuen Initiative bereitgestellt. Heute kommen wir bei der Umsetzung der KMU-Initiative in Spanien einen weiteren Schritt voran: Durch die Garantievereinbarungen, die der EIF mit sechs großen spanischen Banken unterzeichnet, können diese Institute nun neue Kredite von insgesamt 4 Milliarden Euro an spanische KMU vergeben. Die 800 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln spielen bei dieser Kreditvergabe eine wichtige Rolle und werden eine große Wirkung entfalten. Zusammen mit den Mitteln der Initiative Horizont 2020 und der EIB-Gruppe werden diese ESIF-Mittel die Innovationstätigkeit, Internationalisierung und Wettbewerbsfähigkeit spanischer KMU fördern.“
Durch die ersten sechs Garantievereinbarungen der KMU-Initiative in Spanien werden Garantien im Betrag von 2 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, davon 1,4 Milliarden Euro von der EIB-Gruppe. Der Beitrag des Königreichs Spanien und der betreffenden Regionen von 800 Millionen Euro wird über ein Risikoteilungsinstrument durch Darlehen von Geschäftsbanken ergänzt. Dieses Instrument soll private Investitionen mobilisieren und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen.