Nach der Einführung eines speziellen Sparbuchs, über das bereits Einlagen von mehr als 8,5 Millionen Euro eingesammelt werden konnten, haben der Regionalrat Nord-Pas de Calais und die Industrie- und Handelskammer Nordfrankreich (CCI Nord de France) die Schaffung eines zweckgebundenen Investitionsfonds beschlossen.
Mit einem anfänglichen Finanzierungsvolumen von 50 Millionen Euro soll der Fonds eine Vielzahl von Akteuren zusammenbringen, die an der Dritten industriellen Revolution teilhaben möchten.
Dieser Fonds ist der gemeinsamen Initiative des Regionalrats Nord-Pas de Calais und der CCI Nord de France zu verdanken, die damit die Arbeit an ihrem Masterplan für eine „Dritte industrielle Revolution in der Region Nord-Pas de Calais“ fortsetzen, der bis 2050 zu einer CO2-neutralen Wirtschaft in der Region führen soll.
Zu Beginn wird der finanzielle Beitrag des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durch die Beteiligung der Caisse des Dépôts-Gruppe, der Europäischen Investitionsbank und des Crédit Agricole Nord de France ergänzt.
Dieser Fonds wird aufgrund seines thematischen Schwerpunkts in Unternehmen und Zweckgesellschaften in der Region investieren, die Vorhaben im Zusammenhang mit einer oder mehreren der acht Säulen der Dritten industriellen Revolution durchführen: Energieeffizienz, Umstellung auf erneuerbare Energien, Plusenergiehäuser, Energiespeicherung, das Internet der Energie, nachhaltiger Personen- und Warenverkehr, Kreislaufwirtschaft und hybride Leistungsbündel.
Beteiligte Finanzakteure
Die Finanzakteure schalten sich aktiv ein, da die wichtigsten Herausforderungen der Dritten industriellen Revolution sowohl Unternehmen als auch Bürgerinnen und Bürger betreffen und neue Wirtschafts- und Konsummodelle ermöglicht werden.
- Die Schaffung dieses Fonds ist Teil der Strategie, die die Region Nord-Pas de Calais in ihrem Aktionsprogramm 2014-2020 für die Verwaltung europäischer Finanzierungsmittel (aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, EFRE, und dem Europäischen Sozialfonds, ESF) entwickelt hat. Einer der diesbezüglichen Ansätze betrifft die „Unterstützung der Energiewende in der Region Nord-Pas de Calais“. Der Beitrag von EU-Mitteln ist entscheidend für die Förderung von Vorhaben mit völlig neuartigen Technologien, bei denen eine finanzielle Unterstützung über Zeiträume von mehr als fünf Jahren hinweg notwendig ist. Dank des EFRE wird es auch möglich sein, Projektträgern technische Unterstützung anzubieten, um ihnen dabei zu helfen, ihre Tätigkeiten inhaltlich so zu verbessern, dass ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte der Dritten industriellen Revolution stärker berücksichtigt werden.
- Als zentraler Partner stellt die Europäische Investitionsbank (EIB) ein erstes Darlehen von 15 Millionen Euro für diesen Investitionsfonds zur Verfügung, der auf die „Dritte industrielle Revolution in der Region Nord-Pas de Calais“ ausgerichtet ist. Die Hebelwirkung der EIB-Mittel in Kombination mit der Nutzung von EU-Strukturfondsmitteln leistet einen Beitrag zur Optimierung der finanziellen Ausstattung der Projektträger und gleichzeitig zur Einbeziehung von Koinvestoren.
- Die Caisse des Dépôts-Gruppe engagiert sich für die erfolgreiche Umsetzung des ökologischen Umbaus und der Energiewende. Sie beteiligt sich daher an der Einrichtung des Investitionsfonds, der auf die „Dritte industrielle Revolution in der Region Nord-Pas de Calais“ ausgerichtet ist.
- Der Crédit Agricole Nord de France, der Energiewendeprojekte mit Finanzierungsmitteln aktiv fördert, hat seit 2008 eine Reihe von Investitionsvorhaben unterstützt und dazu eine Sondereinheit für diesen Bereich eingerichtet. Er hat zugesagt, die Einrichtung dieses Fonds finanziell zu unterstützen.
In der Praxis
Die ersten Projektanträge können ab dem ersten Quartal 2016 durch die ausgewählte Fondsmanagementgesellschaft Nord Capital Partenaires (eine gemeinsame Tochtergesellschaft von Turenne Capital und Crédit Agricole Nord de France) und ihren Dienstleister Finorpa geprüft werden.