EIB, Northstar Europe und Office du Ducroire Luxembourg beschließen innovative Exportfinanzierung, um die Exporttätigkeit von KMU und Midcap-Unternehmen in Europa anzukurbeln
Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Northstar Europe S.A. Luxembourg ein Darlehen von 50 Millionen Euro zur Verfügung. Northstar wird mit den Mitteln sogenannte Bestellerkredite vergeben, um die Exporte europäischer KMU und Midcap-Unternehmen zu finanzieren. Damit wird die EIB erstmals im Bereich der Exportfinanzierung tätig, um die Internationalisierung europäischer KMU und Midcaps zu unterstützen.
Mit dem neuen Programm wird eine Marktlücke geschlossen, da es für Importeure generell schwierig ist, vergleichsweise kleine Bestellerkredite zu erhalten. Die Vorteile sind für beide Seiten beträchtlich: Die Exporteure verbessern ihr Betriebskapitalmanagement, und die Importeure erhalten Bestellerkredite zu günstigen Konditionen.
Die Idee zu diesem neuartigen Angebot geht auf eine Studie zur Aufdeckung von Marktlücken bei der KMU-Finanzierung zurück, die unter der italienischen Ratspräsidentschaft initiiert und unter der lettischen Ratspräsidentschaft weiterverfolgt wurde. Luxemburg, das derzeit die Ratspräsidentschaft innehat, leistete einen wichtigen Beitrag, indem es grünes Licht für die Beteiligung seines Exportkreditversicherers Office du Ducroire (ODL) gab. Die Rolle des ODL wird darin bestehen, der EIB sein Verbriefungsgarantieprodukt zur Verfügung zu stellen. Diese Partnerschaft erweitert die Finanzierungsangebote der EIB um ein völlig neues Konzept.
Northstar wird die Mittel der EIB dazu verwenden, europäischen Exporteuren von Investitions- und Ausrüstungsgütern zu neuen Geschäften zu verhelfen. Ermöglicht wird dies, indem die Abnehmer eine günstige Finanzierung in Form von Bestellerkrediten erhalten. Häufig sind vergleichsweise „kleine“ Exportkredite zu teuer, weil sie zu hohe Verwaltungskosten verursachen und sich folglich für die größeren Kreditanbieter nicht lohnen. Northstar dagegen hat ein straffes Verfahren für die Vergabe solcher Kredite und ein eng fokussiertes Produktangebot. Damit kann das Unternehmen auch „kleine“ Exportkredite anbieten.
Bei der Unterzeichnung der Verträge am 23. Oktober in Luxemburg sagte EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom: „Diese Initiative schließt eine Lücke an den Finanzmärkten, indem sie die Finanzierung relativ kleiner Exportgeschäfte zu bestmöglichen Konditionen ermöglicht. Bei dieser Partnerschaft werfen die EIB, die Exportkreditagenturen und Northstar ihre Stärken in die Waagschale. Dadurch schaffen sie Mehrwert und kurbeln die Exportgeschäfte europäischer KMU an. Die EIB hat schon immer das Ziel verfolgt, europäische Unternehmen bei der Internationalisierung zu unterstützen, und sie tut das auch weiterhin.“
Matthias Wietbrock, Managing Director von Northstar Europe S.A., meinte: „Mit diesem neuartigen Darlehen will die EIB die Exporttätigkeit in Europa fördern und die Internationalisierung europäischer KMU und Midcap-Unternehmen fokussierter vorantreiben. Wir verbessern damit die Bedingungen gerade für kleinere europäische Exporteure.“
Das Programm wird nach den Standardverfahren von Northstar Europe durchgeführt. Northstar verwendet die Mittel der EIB dazu, weltweit Darlehen an die Importeure europäischer Waren zu vergeben. Unterstützt wird Northstar vom Office du Ducroire, das bewährte Strukturen für Exportkreditversicherungen hat, sowie von der Exportkreditagentur des Heimatlandes des Exporteurs. Gemeinsam arbeiten sie damit in einer einmaligen europäischen Partnerschaft zusammen.