Der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Pim van Ballekom wird diese Woche Kenia besuchen, um das zehnjährige Bestehen des Regionalbüros der größten internationalen öffentlichen Bank der Welt in Kenia zu begehen und das bislang umfangreichste Paket zur Finanzierung von Investitionsvorhaben kleiner Unternehmen in Ostafrika bekanntzugeben.
Das 2005 eröffnete Regionalbüro der EIB in Nairobi ist für Zentral- und Ostafrika zuständig und hat bisher Investitionen von mehr als 3 Milliarden Euro (325 Milliarden KES) sowohl in dieser als auch in anderen Regionen Afrikas gefördert.
Im Rahmen des Besuchs wird die EIB voraussichtlich weitere 110 Millionen Euro (12 Milliarden KES) an Finanzierungsmitteln für lokale Unternehmen ankündigen, die durch führende Banken in Kenia, Uganda, Tansania und Burundi weitergereicht werden sollen. Außerdem dürfte die EIB bekanntgeben, dass sie künftig Klimaschutzinvestitionen in Afrika stärker unterstützen wird.
„In ganz Afrika schaffen Investitionen in die Energie-, Wasser- und Verkehrsinfrastruktur ebenso wie Finanzierungen, die es Unternehmen ermöglichen, neue Geschäftschancen zu nutzen, die Voraussetzungen für Wirtschaftswachstum, bessere Lebensverhältnisse und eine bessere Zukunft. Das Engagement der Europäischen Investitionsbank in Ostafrika hat sich seit der Eröffnung unseres Regionalbüros in Nairobi vor zehn Jahren deutlich gewandelt. Wir freuen uns, in den kommenden Jahren mit der Hilfe unserer Mitarbeiter in Nairobi und unserer Partner vor Ort, Projekte, die zur Entwicklung in Kenia und in ganz Ostafrika beitragen, finanziell und technisch noch stärker unterstützen zu können“, sagte van Ballekom.
In den vergangenen zehn Jahren hat die EIB, die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, Programme unterstützt, die die Energie- und Wasserversorgung sowie das Verkehrswesen in Kenia und in seinen Nachbarstaaten tiefgreifend verändert haben. Gefördert wurde unter anderem ein Projekt in Olkaria, bei dem geothermische Energie zur Stromerzeugung nutzbar gemacht wurde. Die hier erzeugte Elektrizität stellt heute die wichtigste Stromquelle Kenias dar.
Das Regionalbüro in Nairobi hat außerdem maßgeblich dazu beigetragen, dass die EIB zu einem der wichtigsten Geldgeber des Wasserkraftwerks von Bujagali wurde, das den Nil als eine saubere und erneuerbare Energiequelle nutzt. Das Kraftwerk verfügt über eine Kapazität von 250 Megawatt und hat die Stromproduktion in Uganda nahezu verdoppelt. Auch die EIB-Finanzierung des Windparks am Turkanasee hat das Büro in Nairobi vermittelt. Der Windpark, der im kommenden Jahr ans Netz gehen soll, wird den Anteil regenerativer Quellen am Strommix in Kenia erheblich steigern.
„Diese Woche treffen sich die führenden Regierungschefs der Welt in Paris, um ein globales Klimaabkommen auszuhandeln. Vor diesem Hintergrund freue ich mich ankündigen zu dürfen, dass die Europäische Investitionsbank – der weltweit größte Darlehensgeber für Klimaschutzprojekte – ihre Unterstützung für Projekte in afrikanischen Ländern weiter ausbauen wird, die besonders anfällig für Klimaveränderungen sind. Dabei knüpft die Europäische Investitionsbank an ihre bisherigen Erfolge bei der Förderung von Erneuerbare-Energien-Projekten in Kenia, Uganda und Burundi an. Die EIB arbeitet eng mit lokalen und internationalen Partnern zusammen, um die Versorgung Hunderter Gemeinden entlang des Victoriasees mit sauberem Trinkwasser zu verbessern und die Wasser- und Abwassersysteme an veränderte Klimabedingungen anzupassen“, fügte van Ballekom hinzu.
Die Maßnahmen zur Unterstützung des Privatsektors, die diese Woche in Ostafrika bekanntgegeben werden, fördern Investitionen von Mikro-, kleinen und mittleren Unternehmen mithilfe von Durchleitungsdarlehen, die verschiedene Investitionsbedürfnisse erfüllen sollen. Die neuen Programme werden die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Wirtschaftswachstum in Kenia, Tansania und Burundi mithilfe langfristiger Darlehen in Landes- und Fremdwährungen fördern und Investitionen in verschiedene Sektoren, beispielsweise den Agrarsektor, unterstützen.
Die Finanzierungen werden mit Unterstützung der EIB und der EU durch technische Hilfen ergänzt, um die Kreditrisikobewertung, die Geschäftsentwicklung und die Umsetzung von Umwelt- und Sozialstandards durch die Partnerbanken zu verbessern und die Geschäfts- und Investitionskompetenzen der Endkreditnehmer zu stärken.
„Die Investitionen kleiner Unternehmen sind eine wesentliche Voraussetzung, um mehr Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze zu schaffen. Die Europäische Investitionsbank freut sich, ihre Unterstützung auszubauen, damit Unternehmen in Kenia und Ostafrika neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen können. Die EIB knüpft dabei an eine bereits sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit führenden lokalen Banken an. Die gemeinsam mit lokalen Partnerbanken angebotenen Finanzierungen sind ein zentraler Bestandteil des Beitrags der Europäischen Investitionsbank zum Engagement Europas, die wirtschaftliche Entwicklung in Afrika zu fördern“, führte EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom aus.
In den vergangenen zehn Jahren hat die EIB mehr als 18 Milliarden Euro für Investitionen in Afrika bereitgestellt.