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Die Europäische Investitionsbank-Gruppe, die größte multilaterale Finanzierungsinstitution weltweit, hat heute bekannt gegeben, dass sie 2015 Finanzierungen in der Rekordhöhe von 84,5 Milliarden Euro vergeben hat. Damit fördert sie Investitionen in wichtige Infrastrukturprojekte und erleichtert Unternehmen in Europa und weltweit den Zugang zu Kapital. Sie unterstützte auch Investitionen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Rekordhöhe und stellte so viele Mittel wie noch nie für Innovation und Klimaschutz bereit.

Abbildung 1: Finanzierungen der EIB-Gruppe im Jahr 2015

Finanzierungen der EIB-Gruppe im Jahr 2015

Im Jahr 2015 vergab die EIB-Gruppe – die Europäische Investitionsbank und der Europäische Investitionsfonds – neue Finanzierungen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro, die durch die EU-Haushaltsgarantie für die Investitionsoffensive für Europa abgesichert werden. Diese Mittel ermöglichen ein Investitionsvolumen von insgesamt über 50 Milliarden Euro. Das sind rund 16 Prozent des Zielvolumens von 315 Milliarden Euro, das mit der Investitionsoffensive für Europa über drei Jahre hinweg erreicht werden soll.

Seit September betreibt die EIB die europäische Plattform für Investitionsberatung, eine weitere Säule der Investitionsoffensive für Europa. Die Plattform hilft Projektträgern, die verfügbaren Finanzierungsquellen zu finden und zu nutzen. 2015 wurden Beratungsanfragen aus der gesamten EU bearbeitet.

Abbildung 2: Europäischer Fonds für strategische Investitionen 2015

Europäischer Fonds für strategische Investitionen 2015

„Europa muss in Innovation, Innovation und noch mehr Innovation investieren. Hier lag auch der Schwerpunkt der EIB-Gruppe. Die Gruppe hat ihre Ziele und Vorgaben früher als geplant erreicht und darüber hinaus schon vor der offiziellen Einrichtung des Europäischen Fonds für strategische Investitionen die ersten Projekte der Investitionsoffensive für Europa angestoßen. Wir haben schnell gehandelt und seit April über 50 Milliarden Euro für neue Investitionen mobilisiert. Außerdem haben wir die europäische Plattform für Investitionsberatung, die zweite Säule der Investitionsoffensive, gestartet. Jetzt muss Europa noch für ein investitionsfreundliches Regulierungsumfeld sorgen, unter anderem durch den Abbau regulatorischer Hürden und die Vollendung des Binnenmarktes. Dies ist die dritte Säule der Investitionsoffensive für Europa. Auch diese ist für ihren Erfolg unabdingbar“, sagte Werner Hoyer, Präsident der EIB-Gruppe.

2015 förderte die EIB-Gruppe Investitionen in Innovation in Rekordhöhe: Die Neuzusagen beliefen sich auf 18,7 Milliarden Euro.

Die EIB-Gruppe half kleinen und mittleren Unternehmen 2015, leichter Zugang zu Finanzierungen zu erhalten. So stellte sie über Durchleitungsbanken 29,2 Milliarden Euro bereit. Der Europäische Investitionsfonds, der in der EIB-Gruppe auf Risikofinanzierungen für KMU in Europa spezialisiert ist, wies 2015 sein bislang höchstes Tätigkeitsvolumen aus.

Die EIB stellte fast 19 Milliarden Euro für strategische Infrastruktur bereit. Damit förderte sie den Bau und die Modernisierung von Krankenhäusern, Schulen, Hochschulen, Sozialwohnungen, Häfen, Straßen und Eisenbahnstrecken ebenso wie essentielle Investitionen in die Wasser-, Energie- und Kommunikationsinfrastruktur. Hier sind auch die ersten Investitionsprogramme für diejenigen EU-Mitgliedstaaten zu nennen, in denen es durch die hohe Zahl von Flüchtlingen zu akuten Engpässen kam. Die EIB ist besonders gut in der Lage, Investitionen zu fördern, durch die sich die Bedingungen in den Herkunfts-, EU-Einreise-, Transit- und Zielländern der Flüchtlinge verbessern.

Die EIB-Gruppe muss keine festen Quoten für Länder oder Regionen erfüllen, sondern konzentriert sich auf diejenigen Länder, in denen gezielte Investitionen am meisten benötigt werden. Dementsprechend beläuft sich das Engagement der Bank in einigen der schwächsten EU-Länder wie Zypern, Slowenien, Portugal, Ungarn, Polen und Griechenland auf über 9 Prozent des BIP. Pro Kopf entsprachen ihre Finanzierungen in Slowenien, in der Slowakei, in Griechenland und in Lettland einem Betrag von über 1 700 Euro.

Abbildung 3: Von der EIB 2015 geförderte Gesamtinvestitionen pro Kopf

Von der EIB 2015 geförderte Gesamtinvestitionen pro Kopf

Abbildung 4: Übersicht über den Anteil des Gesamtengagements der EIB am BIP

 Übersicht über den Anteil des Gesamtengagements der EIB am BIP

Die EIB-Gruppe ist weltweit der größte multilaterale Geldgeber für Klimafinanzierungen. Im vergangenen Jahr trugen 26,5 Prozent der Finanzierungen der Bank zum Klimaschutz bei. Damit hat sie ihr Versprechen, mindestens 25 Prozent ihrer Mittel für Klimaprojekte zu vergeben, klar erfüllt.

In den Klimaschutz flossen insgesamt 20,6 Milliarden Euro, unter anderem 10,1 Milliarden Euro für einen klimafreundlicheren Verkehr, 3,4 Milliarden Euro für erneuerbare Energien, 1,6 Milliarden Euro für Innovation, Forschung und Entwicklung im Klimabereich und knapp 1 Milliarde Euro für die Anpassung an den Klimawandel.

2015 war auch für die Energieeffizienzförderung ein Rekordjahr. Die EIB stellte 3,6 Milliarden Euro für Programme bereit, die dazu beitragen, die Heizkosten und den Energieverbrauch in Schulen, Krankenhäusern, Unternehmen und Sozialwohnungen innerhalb und außerhalb Europas zu senken. In den vergangenen vier Jahren konnte sie ihre Mittel für Energieeffizienzprojekte mehr als verdreifachen.

„Der Klimawandel ist die größte globale Herausforderung unserer Zeit. In den kommenden fünf Jahren werden wir für den Klimaschutz weltweit fast 100 Milliarden Euro bereitstellen. Eine wesentliche Rolle wird unsere Zusammenarbeit mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken spielen, um privates Kapital für Investitionen zu mobilisieren, die der Bekämpfung des Klimawandels und der Anpassung an seine Folgen dienen. Alle unsere Länder haben sich ehrgeizige Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt. Aber mit öffentlichen Investitionen alleine sind diese nicht zu erreichen. Wir müssen uns alle noch stärker auf das konzentrieren, was die EIB-Gruppe am besten kann: private Investitionen zum Wohl unseres Planeten mobilisieren und hebeln“, erklärte Werner Hoyer, Präsident der EIB-Gruppe.

Die EIB-Gruppe ist weltweit tätig. Im Jahr 2015 stellte sie 7,8 Milliarden Euro außerhalb Europas bereit. Der größte Anteil davon entfiel mit Darlehen von insgesamt 2,7 Milliarden Euro auf die Erweiterungs- und die EFTA-Länder. Die östlichen Nachbarländer erhielten 2015 EIB-Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro, die Mittelmeerländer 1,4 Milliarden Euro, Asien, Zentralasien und Lateinamerika 1,1 Milliarden Euro und die Länder Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans sowie die Republik Südafrika weitere 1,1 Milliarden Euro.

Bereits im März vergangenen Jahres erreichte die EIB das Ziel, im Zeitraum 2013-2015 zusätzliche Finanzierungen von 180 Milliarden Euro anzustoßen, um einer Bitte der europäischen Staats- und Regierungschefs zu folgen, die dafür eine Kapitalerhöhung von 10 Milliarden Euro genehmigt hatten. Damit erreichte sie dieses Zielvolumen neun Monate früher als geplant.

Powerpoint presentation

Video of the press conference:

Speech of President Hoyer