Mit einem Darlehen über 160 Millionen Euro unterstützt die Europäische Investitionsbank (EIB) die Finanzierung eines 33 km langen Autobahnabschnitts in Süddeutschland. Das Autobahnstück Pastetten – Heldenstein ist Teil der A94, die den Verkehrsfluss auf der Strecke München – Linz (Österreich) erheblich verbessern wird. Der Autobahnabschnitt hat zwei Fahrspuren pro Richtung und wird im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft gebaut. Beteiligt sind der Freistaat Bayern, vertreten durch die Autobahndirektion Südbayern, und ein Konsortium aus drei erfahrenen Bauunternehmen: BAM, Eiffage und Berger Bau.
Das EIB-Darlehen deckt rund 50 Prozent des langfristigen Finanzierungsbedarfs und geht an das Konsortium, das nicht nur für die Planung und den Bau sondern auch für den Betrieb und die Instandhaltung des Autobahnabschnitts zuständig ist. Auch der Betrieb und die Instandhaltung von zwei angrenzenden Abschnitten mit einer Gesamtlänge von 44 km fallen unter den PPP-Vertrag mit einer Laufzeit von 30 Jahren. Der Freistaat Bayern profitiert von dieser Art der Projektdurchführung und Vergabestruktur, da der Zeitplan und die Endkosten so zuverlässiger bestimmt werden können. Mit den Bauarbeiten soll in den kommenden Monaten begonnen werden. Die Fertigstellung ist für das zweite Halbjahr 2019 vorgesehen.
„Ökonomisch und ökologisch sinnvolle Straßenprojekte zu unterstützen, ist ein wichtiges Ziel der EU-Bank“, sagte der für Finanzierungen in Deutschland und Österreich zuständige EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle. „Wir freuen uns, an diesem Projekt beteiligt zu sein, da es die Verkehrslage in wichtigen Industriezentren gleich zweier Länder verbessern wird: Der Autobahnabschnitt Pastetten – Heldenstein verkürzt die Entfernungen auf einer von Europas wesentlichen Ost-West-Verbindungen. Die Strecke wird es deutschen und österreichischen Unternehmen erleichtern, ihre Geschäfte abzuwickeln und sie wird dafür sorgen, dass alle Verkehrsteilnehmer sicherer von A nach B gelangen.“
Die Fertigstellung der A94 hat dem jüngsten Bundesverkehrswegeplan zufolge Vorrang. Der nun von der EIB mitfinanzierte Autobahnabschnitt wird den Verkehr auf der bestehenden, aber über Kapazität genutzten Bundesstraße B12 entlasten. Die Zahl der Verkehrsunfälle auf dieser Bundesstraße zählt zu den höchsten in Bayern. Als Ausweichstrecken dienen oft kleine Landstraßen, was mit entsprechenden Beeinträchtigungen für die dort lebenden Menschen verbunden ist. Der neue Autobahnabschnitt wird voraussichtlich auch einen Teil des Verkehrsaufkommens von zwei Autobahnen in nördlicher (über Passau) und in südlicher (über Salzburg) Richtung abziehen. Durch den Abschnitt Pastetten – Heldenstein verkürzt sich die Ost-West-Verbindung nach Linz um 30 km, so dass die vom Langstreckenverkehr ausgehenden CO2-Emissionen erheblich verringert werden. Darüber hinaus werden sich die Reisezeiten und die Transportkosten deutlich reduzieren.