Die Europäische Investitionsbank hat ihre Unterstützung für die Finanzierung einer 16 Kilometer langen Schnellstraße zur Umgehung der Stadt New Ross zugesagt. Der neue Abschnitt ist Teil der N25 und führt durch die Grafschaften Wexford und Kilkenny im Südosten Irlands. Er ersetzt einen Streckenabschnitt der N25, der bislang ein großes Nadelöhr war, und verbessert so die Verbindung zwischen Cork, Waterford und dem Hafen von Rosslare.
Die Umgehung ist das erste Projekt in Irland, das im Rahmen des Instruments zur Bonitätsverbesserung für Projektanleihen finanziert wird. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Initiative der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Kommission, mit der am Kapitalmarkt Mittel von institutionellen Anlegern wie Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds mobilisiert werden sollen, um große Vorhaben im Bereich der Verkehrs-, Energie- und Telekommunikationsinfrastruktur zu finanzieren.
Es handelt sich um das dritte Straßenbauvorhaben, das im Paket zur Infrastrukturförderung von 2012 vorgesehen ist und nun von der Europäischen Investitionsbank unterstützt wird. Für den Ausbau der M11 zwischen Gorey und Enniscorthy und der N17 und N18 zwischen Gort und Tuam wurden in den letzten zwei Jahren Finanzierungsmittel von 252 Millionen Euro bereitgestellt.
„Die N25-Umgehung von New Ross wird von den Bewohnern im Südosten schon mit Ungeduld erwartet. Dies ist das zweite PPP-Straßenbauprojekt, dessen Start ich in den vergangenen drei Monaten miterlebt habe, und das vierte PPP-Verkehrsprojekt, das die Regierung seit ihrem Amtsantritt unterzeichnet hat. Das PPP-Vorhaben auf der N25 wird für den Südosten von großem volkswirtschaftlichen Nutzen sein und die regionale und – über den Eurohafen von Rosslare – auch die internationale Anbindung verbessern. Darüber hinaus führt das Vorhaben zu weniger Staus. Es bringt sowohl auf regionaler als auch auf lokaler Ebene einen volkswirtschaftlichen Nutzen, da sich die Attraktivität der durch die Umgehungsstraße entlasteten Gemeinden erhöht – sie können ihr Potenzial als Einkaufs- und Ausflugsziele und als Wohn- und Arbeitsorte steigern. Während der Bauphase entstehen auch 250 bis 300 Arbeitsplätze, die einen willkommenen Schub für die Beschäftigung und die Wirtschaft in der Region bringen werden“, erklärte Paschal Donohoe, der irische Minister für Verkehr, Tourismus und Sport.
„Ich möchte Transport Infrastructure Ireland, den Projektsponsoren, der Europäischen Investitionsbank, den internationalen Investoren und den Grafschaftsräten dafür danken, dass sie durch ihren unermüdlichen Einsatz dieses wichtige Projekt ermöglicht haben. Ich wünsche BAM Civil und Dragados viel Erfolg für die Bauphase”, fügte Minister Donohoe hinzu.
„Dank der neuen Umgehung kann das Stadtzentrum von New Ross, in dem es häufig zu Staus kommt, umfahren werden. So kommen die Verkehrsteilnehmer auf der N25 – einer der wichtigsten Schnellstraßen des Landes – rascher voran. Der Bau der Umgehung ist das vierte Straßenbauvorhaben in Irland, das die Europäische Investitionsbank in den vergangenen drei Jahren in Zusammenarbeit mit Transport Infrastructure Ireland unterstützt hat. Weitere Projekte betrafen den Ausbau des Hafens von Dublin und des Stadtbahnnetzes Luas. Als erstes Projekt in Irland wird die Umgehungsstraße über das Instrument zur Bonitätsverbesserung für Projektanleihen finanziert. Institutionelle Anleger werden sich der EIB anschließen, um diese wichtige Verkehrsverbindung zu unterstützen“, so Jonathan Taylor, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.
Die Umgehung, die 2018 fertiggestellt werden soll, ist sicherer und kürzer als die bestehende Strecke durch New Ross, sodass sich die Fahrzeiten verringern werden. Verkehrsteilnehmer, die auf der N25 von Cork über Waterford nach Rosslare unterwegs sind, können die Stadt New Ross nun umfahren und den Fluss Lower Barrow auf einer 36 Meter hohen und 900 Meter langen vierspurigen Hängebrücke überqueren.
Finanziert wird das Straßenbauvorhaben durch Erlöse von 146 Millionen Euro aus der Emission vorrangiger Projektanleihen durch die Projektgesellschaft. Die EIB unterstützt diese Anleihen durch eine Bonitätsverbesserung im Umfang von 22 Millionen Euro. Sie verbessert damit die Kreditqualität des Projekts um rund zwei Stufen, sodass die Anleihen das gleiche Rating erhalten wie der irische Staat (beide werden von Moody’s mit Baa1 bewertet). Die langfristigen Anleihen werden von der Allianz Global Investors GmbH bei institutionellen Anlegern privat platziert.
Durch das Instrument zur Bonitätsverbesserung für Projektanleihen wurden seit 2013 weitere Infrastrukturvorhaben unterstützt, wie Übertragungsleitungen zu Offshore-Windparks in der Irischen See und der Nordsee, Autobahnen in Belgien und Deutschland sowie Breitbandnetze und ein Hafen in Frankreich.
Die 14 Kilometer lange Schnellstraße mit zwei Richtungsfahrbahnen wird von einem Konsortium unter der Leitung von BAM Iridium für Transport Infrastructure Ireland gebaut und verwaltet. Die Bauarbeiten dürften in den kommenden Wochen beginnen und in Irland 300 Arbeitsplätze schaffen. Sie werden von einem Joint Venture zwischen BAM Civil und Dragados durchgeführt.
In den vergangenen fünf Jahren hat die Europäische Investitionsbank über 3,5 Milliarden Euro für Verkehr, Bildung, Energie, Internet in ländlichen Gebieten und Hochwasserschutz in Irland sowie für einen besseren Zugang zu Finanzierungsmitteln für kleine Unternehmen bereitgestellt.