Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ein langfristiges Darlehen von 175 Millionen Euro für den Bau eines neuen Industrieheizkraftwerks in Kilpilahti bereitgestellt. Das Kraftwerk wird die Erdölraffinerie und das Chemiewerk am selben Standort mit Wärme versorgen. Das neue Kraftwerk wird die neusten Umweltvorschriften erfüllen, so auch die Anforderungen der Industrieemissionsrichtlinie der EU. Es wird davon ausgegangen, dass die CO2-Emissionen im Vergleich zur derzeitigen Situation um 20 Prozent reduziert werden.
EIB-Vizepräsident Jan Vapaavuori erklärte: „Die Europäische Investitionsbank setzt sich in hohem Maße für Energieeffizienz und eine sichere Energieversorgung ein. Die Bank freut sich daher, den Bau des Kraftwerks in Kilpilahti zu fördern. Letzteres wird die größte Agglomeration von Erdölraffinerien und petrochemischen Unternehmen in der nordischen Region langfristig nachhaltig unterstützen. Das neue Kraftwerk wird nicht nur effizienter und umweltfreundlicher Strom und Wärme erzeugen, sondern auch eine zuverlässige Wärmeversorgung der vor Ort ansässigen Industriekunden sicherstellen.“
Der Standort des neuen Kraftwerks befindet sich 40 km östlich von Helsinki im Industriegebiet von Kilpilahti, wo bereits eine Erdölraffinerie und petrochemische Unternehmen angesiedelt sind. Das Kraftwerk wird den Wärmebedarf dieses Gebiets decken und den erzeugten Strom in das Stromnetz einspeisen. Die vier neuen Anlagen zur Dampf- und Stromerzeugung werden eine installierte Wärmeleistung von 450 MW und eine installierte elektrische Leistung von 30 MW haben.
Die hocheffizienten Anlagen werden die alten ersetzen und dadurch die Umweltbilanz verbessern. Sie werden industrielle Nebenprodukte (wie z. B. Asphaltene) nutzen, die andernfalls nicht für die Stromerzeugung eingesetzt würden. Dies ist ein gutes Beispiel für Ressourcenoptimierung, da mehr als 80 Prozent der im neuen Kraftwerk eingesetzten Brennstoffe Nebenprodukte sind, die bei den Verfahren der Industriekunden anfallen. Die derzeitigen Gasemissionen werden durch eine bessere Verbrennungstechnologie reduziert und mithilfe modernster Technologien gereinigt, damit die künftigen Emissionsstandards erfüllt werden. Das neue Kraftwerk dürfte im Laufe des Jahres 2018 in Betrieb genommen werden.
Das Kraftwerk ist ein gemeinsames Vorhaben der Unternehmen Borealis und Neste, die beide am Industriestandort in Kilpilahti angesiedelt sind, sowie von Veolia, einem erfahrenen Energiedienstleister. Veolia wird für den Betrieb und die Instandhaltung des Kraftwerks zuständig sein. Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf rund 400 Millionen Euro. An der Finanzierung des Projekts beteiligen sich neben der EIB und den Unternehmen Borealis, Neste und Veolia auch die Nordische Investitionsbank (NIB), BTMU, ING, Nordea, SEB und UniCredit.