Die Europäische Investitionsbank hat ein Darlehen von 500 Millionen Pfund Sterling für den umfassenden Ausbau des Stromübertragungsnetzes im Norden Schottlands gewährt. Ziel ist es, die Netzanbindung der auf erneuerbaren Energien basierenden Kraftwerke (Wind-, Wellen- und Gezeitenanlagen) zu verbessern. Die neue Stromverbindung wird dazu beitragen, die Stromversorgung insbesondere in den Highlands bereits für zukünftige Generationen zu sichern. Nach ihrer Inbetriebnahme wird die neue Übertragungsleitung den Strombedarf von etwa 2 Millionen Einwohnern Schottlands decken.
Dies ist die größte Investition in das Stromnetz im Norden Schottlands seit 60 Jahren. Das Vorhaben umfasst ein neues Unterwasserkabel mit einer Kapazität von 1200 Megawatt zwischen Spittal in der Grafschaft Caithness und Blackhillock in der Grafschaft Moray. Die Verlegung des Seekabels und die damit verbundenen Arbeiten an der Onshore-Infrastruktur werden voraussichtlich die Schaffung oder Sicherung von 600 Arbeitsplätzen während der Bauzeit sowie eine Ausweitung der internen Aus-, Fortbildungs- und Graduiertenprogramme der SSE plc mit sich bringen.
Das langfristige Darlehen der Europäischen Investitionsbank von 500 Millionen Pfund Sterling wird Gesamtinvestitionen von fast 1,2 Milliarden Pfund Sterling in das Stromübertragungsnetz der Scottish Hydro Electric Transmission plc, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der SSE plc, im Norden Schottlands unterstützen. Die erste Tranche des Darlehens von 300 Millionen Pfund Sterling wurde in dieser Woche unterzeichnet. Die zweite Tranche wird voraussichtlich im nächsten Jahr entsprechend dem Projektfortschritt unterzeichnet werden.
David Gardner, Direktor der Scottish Hydro Electric Transmission plc, erklärte: „Dieses Projekt ist die größte Investition in das Stromnetz im Norden Schottlands seit der Entwicklung der Wasserkraft in den 1950er Jahren, und wir sind stolz, einen Beitrag dazu leisten zu können. Die Maßnahmen werden zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis führen und gleichzeitig das Netz verstärken. Darüber hinaus sollen sie die Einspeisung von Strom aus neuen Anlagen ermöglichen und die Stromversorgung der Menschen, die in der Region leben und arbeiten, gegen äußere Einflüsse widerstandsfähiger machen.“
Jonathan Taylor, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, sagte: „Investitionen in die Energieinfrastruktur sind sehr wichtig, um das gesamte Potenzial neuer und zukünftiger Vorhaben im Bereich erneuerbare Energien zu erschließen. Die Europäische Investitionsbank freut sich über die Gelegenheit, die Scottish Hydro Electric Transmission plc bei ihren bedeutenden Investitionen zu unterstützen. Diese Investitionen werden eine effizientere Übertragung von Ökostrom und die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energiequellen in Schottland ermöglichen. Überdies werden sie die Energieversorgung der Highlands und der schottischen Städte sichern. Unsere langjährige starke Partnerschaft mit der SSE zeigt, dass wir fest entschlossen sind, ehrgeizige Energieprojekte zu unterstützen, die Arbeitsplätze schaffen und den Unternehmen in dieser Region zugutekommen.“
Die SSE arbeitet eng mit lokalen Unternehmen zusammen, um vor Ort eine nachhaltige Versorgungskette zu schaffen und den Unternehmen und Zulieferern Möglichkeiten aufzuzeigen und zu bieten, um von den Investitionen in die schottische Energieinfrastruktur zu profitieren. Im Dezember 2014 vergab die SSE im Rahmen des Projekts zum Bau der Übertragungsleitung Caithness-Moray den bisher größten Auftrag im Wert von 460 Millionen Pfund Sterling. Grundlage für den Auftrag bilden die neuen Bestimmungen über existenzsichernde Löhne („Living Wage Provisions“) bei öffentlichen Aufträgen.
Die Europäische Investitionsbank ist die weltweit größte öffentliche supranationale Bank. Das Vereinigte Königreich hält einen Anteil von 16 Prozent an der EIB.
In den vergangenen zehn Jahren hat die Europäische Investitionsbank mehr als 10 Milliarden Pfund Sterling für Investitionen in die britische Energieinfrastruktur bereitgestellt. Neben Erneuerbare-Energien-Projekten wurden Maßnahmen an nationalen Übertragungsnetzen und regionalen Verteilungsnetzen sowie an Verbundnetzen mit Irland, Frankreich und den Niederlanden mitfinanziert.
Vergangenes Jahr stellte die Bank langfristige Darlehen von insgesamt 5,6 Milliarden Pfund Sterling für 40 Vorhaben im Vereinigten Königreich bereit. Das war der höchste Betrag, den die EIB diesem Land seit Aufnahme ihrer Tätigkeit 1973 in einem Jahr zur Verfügung gestellt hat. Mit ihren Darlehen förderte sie insgesamt Investitionen von knapp 16 Milliarden Pfund Sterling.
In den vergangenen zehn Jahren hat die Europäische Investitionsbank über 3 Milliarden Pfund Sterling direkt für Projekte in Schottland bereitgestellt und zusätzliche Mittel im Rahmen von Programmen für das gesamte Vereinigte Königreich vergeben.