Die Europäische Investitionsbank hat ein Darlehen von 500 Millionen Pfund Sterling für Investitionsvorhaben von United Utilities in ganz Nordwestengland zugesagt. Das Darlehen der Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen hat eine Laufzeit von 18 Jahren und dient zur Modernisierung der Wasser- und Abwassernetze in der Region. Die Maßnahmen gehören zum Investitionsprogramm von United Utilities, das im Regulierungszeitraum 2015-2020 Investitionen von 3,5 Milliarden Pfund Sterling plant. Das Wasser- und Abwasserunternehmen versorgt sieben Millionen Haushalte und 200 000 Unternehmen in Nordwestengland.
Aus dem Darlehen der EIB sollen mehrere Vorhaben mitfinanziert werden, unter anderem eine Wasserverbundleitung für den Anschluss von West Cumbria an den Thirlmere-See und das regionale Versorgungsnetz. In Blackpool soll die Kanalisation ausgebaut werden. Neben der Kapazitätserhöhung soll sich dadurch gleichzeitig die Belastung von Badegewässern bei Hochwasser verringern. Zudem ist ein umfangreiches Projekt zur Modernisierung der größten Kläranlage des Unternehmens in Davyhulme geplant. Zu den aus dem EIB-Darlehen unterstützten Investitionsvorhaben gehört auch der Einbau von Wasserzählern, durch die die Kunden ihren Wasserverbrauch besser regeln können.
Mit seinem Investitionsprogramm will United Utilities an die Maßnahmen anknüpfen, die im vorangegangenen fünfjährigen Regulierungszeitraums erfolgreich durchgeführt wurden und für die das Unternehmen bereits Darlehen der EIB erhalten hat. Damals wurde unter anderem der 200 Millionen Pfund teure Kläranlagenausbau von Liverpool abgeschlossen, der ein wichtiger Schritt war, um die Wasserqualität des River Mersey zu verbessern und die Uferbereiche im Stadtgebiet zu sanieren. Mitfinanziert wurden auch die Wasserverbundleitung zwischen Liverpool und Bury sowie die Klärschlammverwertungsanlage in Manchester.
Die ersten 250 Millionen Pfund Sterling des neuen Darlehens wurden zu Wochenbeginn unterzeichnet. Die zweite Hälfte folgt mit fortschreitender Umsetzung des Investitionsprogramms von United Utilities.
Russ Houlden, Finanzvorstand von United Utilities, erklärte: „Im Zeitraum 2015-2020 setzen wir ein Investitionsprogramm von rund 3,5 Milliarden Pfund um, das unseren Kunden und dem Umweltschutz zugutekommt und mit dem wir uns besser an die Auswirkungen des Klimawandels anpassen. Wir wollen das Programm möglichst kostengünstig umsetzen, um die Rechnungen niedrig zu halten. Durch das zinsgünstige Darlehen der EIB können wir unseren Kunden ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.“
„Die Europäische Investitionsbank hat United Utilities in den vergangenen zwölf Jahren mit 2,25 Milliarden Pfund Sterling unterstützt. Damit wurden Projekte durchgeführt, die den Kunden und dem Umweltschutz zugutekommen und die Wirtschaft in Nordwestengland fördern. Mit dem neuen Darlehen setzen wir unsere enge Zusammenarbeit mit dem Versorger fort und tragen damit dazu bei, dass die Wasserinfrastruktur der wachsenden Bevölkerung und dem expandierenden Unternehmenssektor entspricht. Gleichzeitig sparen die Kunden dadurch Geld, und die Wasserversorgung wird auch in Trockenperioden und bei starken Regenfällen gewährleistet sein. Die Europäische Investitionsbank ist der größte Darlehensgeber im britischen Wassersektor und hat die Branche auch schon vor der Privatisierung intensiv gefördert. Sie unterstützt United Utilities bei Absolventen- und Ausbildungsprogrammen und bei der Zusammenarbeit mit einheimischen Zulieferern, um mit den kontinuierlichen Investitionen möglichst viel zu erreichen“, erläuterte EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor.
Die Europäische Investitionsbank ist die weltweit größte öffentliche supranationale Bank. Das Vereinigte Königreich hält einen Anteil von 16 Prozent an der EIB.
In den vergangenen zehn Jahren hat die Europäische Investitionsbank direkte Darlehen von fast 5,3 Milliarden Pfund Sterling für Projekte in Nordwestengland vergeben. Weitere Mittel wurden über landesweite Programme bereitgestellt. Die EIB vergab unter anderem Mittel für das neue Kinderkrankenhaus Alder Hey in the Park und das Royal Liverpool University Hospital, die Modernisierung der Eisenbahnlinie West Coast Mainline, Vorhaben in Halewood und das Hafenprojekt Liverpool2. Zudem unterstützte sie den Bau von Schulen in Manchester, Stockport, Wigan, Blackpool, Halton und Chester sowie von Sozialwohnungen in der Region, unter anderem in Toxteth, Chester und Port Sunlight.
Seit 1976 hat die Europäische Investitionsbank im Vereinigten Königreich mehr als 12,6 Milliarden Pfund Sterling für Infrastrukturvorhaben im Wasser- und Abwassersektor bereitgestellt. Dazu gehörten Projekte für den Ausbau von Wasserspeichern, die Behebung von Leckagen und Hochwasserschutzmaßnahmen.
Vergangenes Jahr stellte die Bank langfristige Darlehen von insgesamt 5,6 Milliarden Pfund Sterling für 40 Vorhaben im Vereinigten Königreich bereit. Das war der höchste Jahresbetrag, den die EIB seit Aufnahme ihrer Tätigkeit 1973 in Großbritannien zur Verfügung gestellt hat. Mit ihren Darlehen förderte sie insgesamt Investitionen von knapp 16 Milliarden Pfund Sterling.