Die Europäische Investitionsbank hat zugesagt, die weltweiten Bemühungen zu unterstützen, durch die 1,5 Milliarden Menschen in Entwicklungsländern Zugang zum Internet erhalten sollen. EIB-Präsident Werner Hoyer erklärte vor politischen Entscheidungsträgern in Washington, die Bank der EU, die weltweit zu den größten Geldgebern für IKT-Projekte gehört, werde nicht nur Finanzierungsmittel bereitstellen, sondern auch Beratung und Fachwissen einbringen.

Schirmherren der Global Connectivity Initiative sind das US-Außenministerium und die Weltbankgruppe. In Einklang mit den EU-Zielen soll die Initiative multilaterale Entwicklungsbanken wie die EIB und wichtige politische Akteure dazu anregen, vor allem ländliche Gebiete in Entwicklungsländern anzubinden, die noch keinen Zugang zu den Diensten und Angeboten des Internet und den damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen haben.

EIB-Präsident Werner Hoyer sagte bei der Veranstaltung der Global Connectivity Initiative in Washington am Rande der Frühjahrstagung von IWF/Weltbankgruppe: „Es ist der EIB ein großes Anliegen, die Weltgemeinschaft bei der Schließung der digitalen Kluft zu unterstützen. Es gibt noch sehr viel zu tun. Zwar haben wir beim Internetausbau schon große Fortschritte erzielt, aber weltweit haben diese noch zu viele Menschen – vor allem in ländlichen Gebieten – nicht erreicht.

Die Internetnutzung ist ein entscheidender Faktor für den zukünftigen Wohlstand der Entwicklungsländer. Sie gehört auch zu den UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung, zu deren Umsetzung wir ebenfalls beitragen. In Entwicklungsländern ersetzen Breitbandzugänge häufig die fehlende physische Infrastruktur und fehlende Verkehrsverbindungen. Über das Internet können Menschen, die fernab von einer Bank wohnen, ihre Finanzgeschäfte abwickeln. Dasselbe gilt für Dienste in den Bereichen Landwirtschaft, soziale Sicherheit, Gesundheit und Bildung.“

Präsident Hoyer ergänzte: „Ich beglückwünsche John Kerry und sein Team zur Global Connectivity Initiative. Gemeinsam mit unseren Partnern in der internationalen Entwicklungsgemeinschaft bieten wir nicht nur unsere finanzielle Unterstützung, sondern auch unser Fachwissen und unsere Beratung an. Letzteres ist so wichtig wie die Finanzierung selbst: Durch maßgeschneiderte Beratungsdienste machen wir es erst möglich, dass Digitalprojekte Geldgeber finden und in Angriff genommen werden.“

Die EIB bringt derzeit mit dem Broadband Investment Fund ein wegweisendes neues Instrument auf den Weg. Sie will damit im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa öffentliche und private Mittel in Europa bündeln und Investitionen von 570 Millionen US-Dollar in kleine Breitbandprojekte – hauptsächlich in ländlichen Gebieten – ermöglichen. Nach Auffassung der EIB könnte dieser Fonds auch Vorbild für größere Investitionen außerhalb Europas sein.

Hier finden Sie die vollständige Rede von Präsident Werner Hoyer zur Global Connectivity Initiative:

http://www.eib.org/attachments/press/20160414_global_connectivity_event_hoyer_speech_en.pdf

Weitere Informationen

Die EIB fördert die IKT und den Breitbandausbau durch eine Kombination aus finanzieller und beratender Unterstützung. Derzeit hat sie 15 Milliarden Euro für IKT-Projekte weltweit vergeben. Allein im Jahr 2015 sagte sie 1,6 Milliarden Euro für IKT-Projekte zu. Diese sind Teil ihres gesamten Engagements von 18,7 Milliarden Euro für Innovation und die Wissenswirtschaft. Insgesamt vergab die EIB dafür in den vergangenen fünf Jahren 65 Milliarden Euro. Davon flossen 12 Milliarden Euro in Investitionen in IKT-Projekte, wovon wiederum 8,9 Milliarden Euro auf Breitbandnetze entfielen.

Die EIB konzentriert sich bei ihrer Förderung des Digitalsektors auf drei Hauptbereiche: auf die Breitbandinfrastruktur, auf die IKT-Ausrüstungsbranche, hauptsächlich für FEI-Projekte, und schließlich auf FEI-Projekte in der Automobil- und Maschinenbauindustrie, bei denen Software und Anwendungen für die Digitalisierung entwickelt werden. Zu den strategischen Zielen der EIB gehört eine weitere Steigerung der Breitbandinvestitionen – nicht nur, um den Sektor selbst zu unterstützen, sondern auch, um das Wachstum und die Produktivität der Wirtschaft allgemein zu fördern.

Die EIB wirkt an der Umsetzung der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung mit. Dazu bietet sie Risikofinanzierungen an und arbeitet mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken und nationalen Finanzinstituten zusammen. Außerdem erbringt sie Beratungsleistungen, um innerhalb und außerhalb Europas mehr Investitionen mit öffentlich-privater Beteiligung auf den Weg zu bringen. Im Fokus stehen dabei ländliche Gegenden und Investitionen mit starken Entwicklungseffekten.

Allgemeines

Die EIB ist in 160 Ländern auf der ganzen Welt tätig. Als einer der Hauptakteure im Bereich der Entwicklungsfinanzierung nimmt die Europäische Investitionsbank (EIB) an der Frühjahrstagung der Weltbankgruppe und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington teil.

Die EIB bietet als Bank der EU langfristige Finanzierungen für solide und nachhaltige Investitionsprojekte an, mit denen sie die Ziele der EU und auch die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung und die Pariser Klimaschutzvereinbarung unterstützt. Wir gehören zu den größten multilateralen Darlehensgebern weltweit. Unsere Anteilseigner sind die 28 EU-Mitgliedstaaten. Die EIB konzentriert sich auf vier vorrangige Bereiche, um Wachstum und Beschäftigung zu fördern: Innovation und Wissen, Zugang zu Finanzierungsmitteln, Klima- und Umweltschutz und strategische Infrastruktur.

Als weltweit größter Geldgeber für Klimafinanzierungen spielt die EIB eine besonders wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels. Im vergangenen Jahr entfielen rund 27 Prozent ihrer Darlehen auf Klimaschutzvorhaben. Die Bank will den Anteil ihrer Finanzierungen in Entwicklungsländern, der für Klimaschutzinvestitionen bestimmt ist, spätestens bis 2020 auf 35 Prozent anheben, um die am stärksten betroffenen Regionen bei ihrer Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Weitere Informationen

Über Projekte und Nachrichten sowie die jüngsten Aktivitäten der EIB in Washington: www.eib.org/globalcooperation

Europäischer Fonds für strategische Investitionen www.eib.org/efsi

Präsident Hoyer bei der Frühjahrstagung von IWF/Weltbankgruppe: Video